Jede Woche bringt etwas Neues. Schrieb und sagte ich neulich noch leichtfertig, im Jahr 2013 bislang kein Rebhuhn auf dem Rysumer Nacken gesehen zu haben, so darf ich das jetzt glücklicherweise korrigieren. Mindestens ein Paar hat den letzten Winter, der sich am Ende wie Kaugummi in die Länge gezogen hatte, überlebt:
Grey Partridge
Wahrscheinlich ist es sogar jenes Paar, das im letzten Jahr dort gebrütet hat. Die Nachkommen dürften sich hoffentlich auf weitere Bereiche des Rysumer Nackens verteilt haben - wenn sie denn nicht gestorben sind.
Am Pfingstsonntag konnte ich morgens die ersten beiden hier gezeigten Bilder aus dem Auto heraus machen:
Am Abend dann folgten diese Bilder, ebenfalls bei sehr schlechtem Licht und aus dem Auto heraus, aber ohne Tau im Gras:
Die unterschiedlichen Grüntöne sind das Resultat des sich ständig verändernden Lichts. Mal war es dunkel, mal finster:
Das Männchen mal ganz allein. Der Zaun im Hintergrund ist der des Gassco-Geländes. Es handelt sich hier nicht um ein Fake, etwa um eine Gehegeaufnahme! Es fehlen ja auch die Koniferen auf dem Bild ;-)
Immerhin einmal und nur für eine kurze Zeit brach die Sonne durch die hochnebelartige Bewölkung, doch da duckten sich die Vögel feldhuhnmäßig ins Gras (wieder ein Bild vom frühen Morgen):
Abschließend sei noch erwähnt, dass das Rebhuhn in Emden zeitweilig sogar als ausgestorben, wenigstens aber als verschollen galt. Neben diesen Vögeln auf dem Rysumer Nacken hat es in jüngerer Zeit aber auch Feststellungen in Emden-Petkum gegeben.
Entomologisches gäbe es diesmal kaum etwas zu berichten, wäre da nicht diese Spinne, die Sabine Baum (Hinte) an einer Brücke über das Rorichumer Tief bei Ayenwolde/Landkreis Leer fotografiert hat:
Entomologisches gäbe es diesmal kaum etwas zu berichten, wäre da nicht diese Spinne, die Sabine Baum (Hinte) an einer Brücke über das Rorichumer Tief bei Ayenwolde/Landkreis Leer fotografiert hat:
Bridge Spider (Foto: Sabine Baum)
Diese Art erweist ihrem Namen alle Ehre, und mir ist sie von den einstigen Jugendstilbrücken über den Stichkanal bei Osnabrück bekannt, wo sie in großer Zahl vorkam. Diese Brücken hat man längst durch modernere und an geeigneten Winkeln eher arme ersetzt, was sich letztendlich auch negativ auf das Vorkommen dieser Spinnenart ausgewirkt haben dürfte. Grundsätzlich ist die Brückenkreuzspinne aber keine Seltenheit, wenngleich ich sie in Ostfriesland noch nicht gesehen habe.
Ebenfalls am Pfingstsonntag sah ich die ersten frisch geschlüpften Küken des Säbelschnäblers an der Kleientnahmestelle in Wybelsum.
Hier ein Teil der Kolonie im Morgennebel:
Pied Avocet colony
Wie zum Duell standen diese drei Vögel einander gegenüber:
Das Publikum stellten in erster Linie Brandenten, die aber eher gelangweilt schienen:
Common Shelduck
Im Wybelsumer Polder sang am frühen Pfingstsonntag-Morgen ein Neuntöter, den ich in der vergangenen Woche wohl mal übersehen hatte.
Und am Emsstrand zeigten sich seltenere Gäste. Zwei Höckerschwäne wollten etwas salzhaltige Seeluft schnappen:
Mute Swan
Gewöhnlich waren dort hingegen diese Ringelgänse, die es bald nach Norden ziehen wird:
Brent Goose
Ein Bild von einigen Büschen auf dem Rysumer Nacken illustriert das Wetter am Pfingstwochenende ganz passend:
Nur der Samstag war etwas freundlicher, wie diese Aufnahmen des blühenden Flieders nahe des Emsstrandes belegen:
Common Lylac
Endlich etwas Farbe für diesen Beitrag:
Den Freitagabend verbrachte ich in einer Sandgrube bei Aurich, wo ich mit Taschenlampe und geschärftem Blick die Knoblauchkröte suchen wollte. Doch noch vor Sonnenuntergang wurde es plötzlich sehr kalt (etwa zehn Grad), weshalb ich das Projekt abbrechen musste, ohne es allerdings für die kommenden Wochen komplett zu streichen!
Immerhin mussten dort mal Erdkröten gelaicht haben:
Common Toad
In der letzten Woche fuhr ich meist durch die Wiesen am Kleinen Meer zu meinem Arbeitsplatz. Ich sah da einige Kühe auf einer Weide liegen, eine davon unmittelbar am Straßenrand. Ich war schon vorbei und dachte, das kann jetzt nicht sein, das habe ich ja noch nie gesehen, und ich vollzog eine Vollbremsung, sodass mir einige Plastikpullen um die Ohren flogen.
Folgendes hatte ich dort am Straßenrand entdeckt:
Cattle gives birth to calf
Und um etwas zu versöhnen: In der Arbeitswoche schien die Sonne des Öfteren. Hier zum Beispiel tauchte sie den südlichen Teil des Großen Meeres in angenehme Farben:
Abschließend ein Bild von einem der zahllosen Kanäle im Nordteil des Großen Meeres: