wilde perspektiven

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Dienstag, 19. Juni 2012

Fast schon wieder Mittsommer

Übermorgen ist schon wieder der längste Tag des Jahres, danach geht es wieder bergab und auf Weihnachten zu, was aus meiner Sicht eher unschön ist. Aber noch ist ja nicht so weit.

Das vergangene Wochenende hatte natürlich nicht nur Gartenrotschwanz und Steinkauz zu bieten; es gab durchaus noch weitere interessante Arten zu sehen. In Larrelt zum Beispiel wieder eine weibliche Schnatterente, die direkt vor meinem Tarnzelt stand:



Das Bild ist etwas dunkel geraten, weil ich zuvor Fotos von einem insgesamt eher düsteren Motiv gemacht und im Anschluss vergessen hatte, die Belichtung erneut zu korrigieren:

Am Sonntag passierte mir ein ähnliches Missgeschick, denn ich fotografierte einen Graureiher, der gerade ein Stockentenküken verschlang. Die entsprechende Korrekur hatte ich noch schnell durchgeführt, aber leider im Eifer des Gefechts vergessen, sie am Ende auch zu bestätigen. Alle Bilder waren brillant scharf, und alle Bilder waren hoffnungslos überbelichtet. Müll zum Nulltarif!

Hier zwei der neun Küken zum Weibchen, die rastlos über die Schlammfläche preschten:


Ein Kiebitz fiel bei mäßigem Licht zum Baden ein:

Wieder der abschließende Luftsprung (Schleudergang), der eindrucksvoll zeigt, warum die Art in England Lapwing heißt:

Später kam da ein weiblicher Fasan vorbeigeschlendert:

Immer wieder erzählen mir Menschen hier in Emden, sie hätten Rebhühner gesehen (die Art ist hier sehr selten), und eine Frau konnte sogar mit "Beweisfotos" aufwarten, doch in wohl allen Fällen handelte es sich um diesen Vogel hier. Das schlichte Kleid des weiblichen Fasans ist den meisten Zeitgenossen nämlich nicht bekannt:


Der überraschendste Vogel des vergangenen Wochenendes aber war dieser hier:

Ein Raufußbussard trödelte doch tatsächlich noch am Sonntag (17.06.) am Rysumer Nacken herum. Eigentlich sollte er sich längst in Skandinavien oder im nördlichen Russland aufhalten, aber anscheinend hatte er keine Lust, die weite und anstrengende Reise anzutreten. 

Hier die Unterseite:


Für mich ist das die mit Abstand späteste Heimzugfeststellung dieser nordischen Art gewesen. 

Die letzten Emder Braunkehlchen auf dem Rysumer Nacken (bei dieser Flurbezeichnung muss ich immer an Fleischerei-Fachgeschäfte denken) haben ihre Jungen bereits zum Ausfliegen gebracht. Hier zwei Braunkehlchen in ihrem natürlichen Lebensraum ebenda (im Hintergrund das Umspannwerk):

Die folgenden Bilder entstanden wiederum in Larrelt und ebenfalls am Sonntag:

Ein adulter Star stolzierte da über eine Schlammfläche, auf der Suche nach Leckereien.

Die obligatorische Bachstelze darf natürlich auch nicht fehlen:

Dabei handelt es sich um diesjährige Vögel, während der folgende Austernfischer ein Altvogel ist:

Und schließlich ließ sich noch ein adulter Waldwasserläufer vor meiner Linse blicken:

Er dürfte die Reise nach Skandinavien und zurück bereits hinter sich haben. Eine Pause in Larrelt kann da natürlich nicht schaden:

Hier stemmte er sich gegen den bescheuerten Wind:

Und hier würgte er einen Speiballen hervor:

Die deutsche Nationalmannschaft hat es mal wieder bis ins Viertelfinale geschafft, wo sie am Freitag auf den vermeintlich leichten Gegner Griechenland trifft. Doch die Griechen wollen es den Deutschen verständlicherweise wenigstens im Fußball zeigen, und so wird das bestimmt ein harter und zäher Kampf ums Weiterkommen. Die Zahl der Flaggen und "Außenspiegelbadekappen" an den Autos jedenfalls hat sich noch einmal erhöht:



Abschließend sei noch ein am Sonntag über einer Kleipütte an der Wolfsburger Straße Libellen jagender Baumfalke erwähnt.

Hier mal wieder der größte Künstler aller Zeiten: Frank Black!