wilde perspektiven

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Samstag, 16. Juni 2012

Kurzbesuch in der alten Heimat

Heute Morgen war ich doch tatsächlich in Quakenbrück!

Das ist zwar nicht ganz meine alte Heimat, doch immerhin liegt dieses schmucke Städtchen, das sogar eine Basketballmannschaft zu bieten hat, die seit einigen Jahren in der Bundesliga für Furore sorgt und einmal sogar Deutscher Pokalsieger wurde, im so genannten Artland und somit im äußersten Norden des Landkreises Osnabrück. 

Und genau da bin ich aufgewachsen, habe dort meine ersten Schling- und Ringelnattern gesehen. Doch bevor ich die zwei Vogelarten vorstelle, die ich dort heute fotografieren konnte, schnell noch drei Bilder, die ich von meinem geilen Balkon aus fotografiert habe. Am Dienstag.

Sonnenuntergang in Emden-Wolthusen:



Der Balkon ist nach Westen ausgerichtet, und so kann ich dieses Schauspiel allabendlich genießen, sofern die Sonne denn mal scheint und ich zu Hause bin.

Mauersegler jagen auch am späten Abend über Wolthusen. Mal in der Gruppe, mal allein:

Jau, und heute Morgen dann ging es sehr, sehr früh ins Artland, wo ich zum Beispiel einen männlichen Gartenrotschwanz ablichten konnte:

Eine Art, die in Emden leider nicht vorkommt, wenn ich mich nicht irre:

Sehr wohl aber in Aurich, wo ich sie in den vergangenen Jahren bereits fotografieren konnte.

Nachtrag vom 17.06.2012: Ich muss mich da selbst korrigieren, denn im vergangenen Jahr gab es doch mindestens ein Revier hier in Wolthusen! Ich konnte das singende Männchen immer am Morgen von meinem Schlafzimmerfenster aus hören.

Zweifellos ein hübscher Vogel, der in meiner Kindheit alljährlich auch in Nachbars Garten, ausgestattet mit unzähligen Obstbäumen, in einem Nistkasten zur Brut geschritten ist, doch irgendwann gab es in diesem Garten ein Frühjahr ohne den Gesang des Gartenrotschwanzes. Und so sollte es dann auch bleiben.

Ganz allgemein musste der Gartenrotschwanz, nicht zu verwechseln mit dem häufigen Hausrotschwanz (beide Arten werden im Volksmund gerne als "Rotschwänzchen" bezeichnet), schwere Bestandseinbußen hinnehmen. Nicht nur in Nachbars Garten und ganz bestimmt nicht nur in Niedersachsen, sondern wohl auch in weiten Teilen der restlichen Republik. Mitverantwortlich dafür dürfte das nahezu komplette Verschwinden naturnaher Gärten mit alten Obstbäumen sein, ging und geht doch der Trend immer mehr zum sterilen Garten mit Rasenfläche und Blumenbeet.

Doch immerhin musste ich in den Folgejahren nicht ganz auf diese Art verzichten, denn in Bramsche, speziell im Gehn sowie auf dem Flugplatz Achmer, konnte ich den Gartenrotschwanz bis zu meinem Umzug nach Ostfriesland vor etwa dreieinhalb Jahren noch in jedem Frühjahr und Sommer nachweisen.

Der folgende Vogel fehlt aber garantiert in Emden, ohne dass mir die Gründe dafür bekannt sind:

Denn eigentlich sieht es hier doch ganz gut aus. Es gibt Extensivgrünland, Hecken und Bäume sowie alte Höfe und Scheunen, die der Steinkauz gerne bewohnt. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt in Ostfriesland vorkommt. 

War da was:

Aus dem Landkreis Osnabrück und vor allem aus dem angrenzenden Westfalen (Düsterdiecker Niederung sowie Recker Moor) ist mir die kleine Eule sehr gut bekannt, darüber hinaus aus dem Mittelmeerraum, doch so gut wie heute Morgen habe ich den Steinkauz noch nie in meinem Leben beobachten können. Das war schon das von mir oft zitierte ganz große Kino. Man mag es mir kaum glauben, aber ich bin jetzt noch etwas benommen ;-)

Was klickt denn da immer so:






Das war ein erlebnisreicher Samstagvormittag, und ich möchte mich einerseits ganz artig bei Familie L. dafür bedanken, dass ich ihren Garten betreten durfte, und andererseits und schließlich bei meinem Kollegen Friedel Z., der mich quasi zu diesem Fotoshooting, das ich so schnell nicht vergessen werde, eingeladen hat.

DANKE!

Hört sich an wie Frau Winehouse (zumindest am Anfang), ist aber nicht Frau Winehouse. Und es kommt aus Deutschland!