Sonntag, 4. September 2022

Flugplatz Achmer und Hasedüker

"Am Sonntag findet eine naturkundliche Exkursion auf dem Flugplatz Achmer statt. Wäre das nicht was für dich?"

Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich damals war, als meine Mutter an einem Freitagmorgen aus der Zeitung vorlas, vielleicht zwölf, dreizehn oder vierzehn Jahre.  

"Was soll es da Besonderes geben?" fragte ich. 

"Keine Ahnung, lass dich überraschen. Aus irgendeinem Grund bieten sie das doch an. Ich fahre dich hin und hole dich wieder ab. Los geht es um 17:00 Uhr."

Ich weiß noch, dass ich damals nur den eigentlichen Segelflugplatz vom Vorbeifahren her kannte, doch für Flugzeuge interessierte ich mich nicht einmal ein bisschen. 

Trotzdem sagte ich zu.

Kinners, es sollte eine folgenschwere Entscheidung sein. Und ich kann nicht einmal annähernd beziffern, wie viele Stunden meines Lebens ich von diesem Sonntag an auf dem Flugplatz Achmer verbracht habe. 

Heute gibt es einen sehr, sehr langen Bericht mit sage und schreibe 144 Bildern!

Und ihr braucht nichts dafür zu bezahlen.

Vielleicht solltet ihr euch aber erst noch schnell was zu trinken und was zu essen und eventuell auch noch was zu rauchen holen, damit wir endlich loslegen können.

Jetzt!

 

Wenn sein Schnabel tief im Gefieder steckt, dann ist die Bestimmung dieses Vogels eine unlösbare Herausforderung:


mystery bird

Ich kann euch aber versichern, ich werde das Rätsel im Verlauf dieses Beitrages auflösen.

Ich könnt also ganz ruhig weiteratmen und braucht auch keine Angst vor einer schlaflosen Nacht zu haben, ihr kleinen Nullnummern da draußen. 

Ohnehin handelt es sich bei dem Vogel nur um schmückendes Beiwerk, denn die zentrale Rolle in der heutigen Geschichte spielt ein Klimagünstling, der unsere geile Republik in nur wenigen Jahren von Süd nach Nord erobert hat.

Nein, auch das ist falsch, es ist der Flugplatz Achmer selbst, dem ich heute viele Zeilen widmen möchte, weil er mich über einen so furchtbar langen Zeitraum von mehr als 40 Jahren immer wieder und bis zuletzt zu überraschen vermochte, gerade so, als falle es ihm niemals schwer, etwas Neues aus dem Hut zu zaubern.

Danke, lieber Flugplatz, du hast mich immer großartig unterhalten!

Zwei Bilder, eines aufgenommen mit dem Teleobjektiv:

the so called Flugplatz Achmer near Osnabrück had been founded in the Thirties of the 20th century as an airfield prior World War II. When the war came to an end, the British army bombed the area heavily and then, after the war, used it as a military training area for many years. When the British Army left Osnabrück in 2012 the area's fate became uncertain for years as the adjacent city of Bramsche wanted to establish a huge industrial area. Fortunately the Flugplatz is now protected by law

Und ein weiteres mit meiner Knipse:

typical for the Flugplatz Achmer is the huge variety of different types of habitat – from wetlands to dry grassland – and therefore a huge amount of rare species of both plants and animals, that are already very rare or even extirpated in the surrounding areas or, in some cases, the whole county

Anlässlich eines gut einwöchigen Heimatbesuches im letzten Augustdrittel hatte ich die Gelegenheit, dem Flugplatz Achmer nach sehr, sehr langer Zeit mal wieder einen Besuch im Sommer abzustatten. 

Am 20. August betrat ich gegen neun Uhr heiligen Boden, als ich die Bahngleise im Osten überquerte und meinen ersten Blick über den weiten Sandtrockenrasen schweifen ließ. Es war ein wirklich schöner Moment!

Ich hatte bis Mittag Zeit, denn erst dann war ich mit meiner Mutter in Hollage verabredet. Also machte ich mich auf und drehte eine große Runde, zuerst in Richtung Deuka-Werk und dann nach Südwest, den Rand des Segelflugplatzes entlang, bis fast zum so genannten Vogelpohl. Doch bevor ich dort ankommen konnte, bog ich ab und besuchte die im zentralen Teil des Flugplatzes gelegenen Teiche, wo ich einen gehörigen Schrecken bekam, sodass ich mein Tempo forcierte und schließlich wieder dort ankam, wo ich am Morgen losmarschiert war. 

Längst hatten die Temperaturen mächtig angezogen. Es war also kein Wunder, dass sich in der Zwischenzeit die gesamte Insektenwelt des Gebietes summend und krabbelnd, aber auch hüpfend und schlürfend um mich herum tummelte. 

Ich wusste gar nicht, wohin ich zuerst blicken sollte.

Zwei Arten hatte ich schon vor Antritt meiner Reise auf dem Schirm gehabt, zwei Arten, die ich im vergangenen Sommer erstmalig auf dem Rysumer Nacken (Stadt Emden) und wohl auch erstmalig für ganz Ostfriesland hatte feststellen können. Wenn sie schon im äußersten Nordwesten der Republik vorkommen, so mein Gedanke, dann müssten sie hier auf dem Flugplatz doch längst heimisch sein.

Und tatsächlich entdeckte ich in diesem Augenblick die erste der beiden gewünschten Arten:


my first Golden Digger Wasp in this area and perhaps the first record ever for Osnabrück county

Nur wenige Meter von mir entfernt sonnte sich eine Heuschrecken-Sandwespe (im Folgenden HSSW)!

Okay, das ging ja schnell, so dachte ich, jetzt musst du mir nur noch verraten, wo du brütest, mein Kind. Denn dass die HSSW auf dem Flugplatz bereits brütete, das war für mich nur logisch. 

Es war kaum zu glauben, denn gerade so, als könne das Tier meine Gedanken lesen, da flog es auch schon auf und landete wenige Meter entfernt auf einem Sandwall, um sofort mit dem Buddeln loszulegen. 

Ich war sprachlos und schoss die ersten Bilder:






digging – this actually Mediterranean species has conquered the whole country within few years

Wie sehr hatten mich die HSSW-Beobachtungen im August 2021 auf dem Rysumer Nacken geärgert!

Das Biest, ich nehme an, es hat sich bei allen Beobachtungen um dasselbe Individuum gehandelt, war immer nur für den Bruchteil einer Sekunde aufgetaucht und sofort wieder durchgestartet. Nicht ein einziges auch nur halbwegs scharfes Bild war mir damals gelungen, und jetzt war da diese HSSW, die direkt vor meiner Nase an ihrer Brutröhre werkelte.

In meinem Hirn spielten sich schon die ersten Bilder ab. Ich spekulierte bereits darauf, welche Langfühlerschrecken die Sandwespe wohl anschleppen würde. An diesem Tag oder am kommenden. Plötzlich landete ein weiteres Weibchen nur etwa einen halben Meter vom ersten entfernt und fing auch umgehend zu graben an! Was geht hier ab, so fragte ich mich. Erst jetzt schaute ich genauer hin und entdeckte die vielen Brutröhren.

Es war fast Mittag, und ich musste meine Beobachtungen erst einmal abbrechen. Meine Mama, das kann ich vorwegnehmen, empfing mich mit einer leckeren Erbsensuppe, wie ich sie schon lange nicht mehr gegessen hatte. Vorwegnehmen kann ich auch, dass sie mich zehn Tage lang bekocht hat, obwohl ich das gar nicht wollte, weil ich es eigentlich hasse, bekocht zu werden. 

"Mama, mir reichen Käsebrötchen, du musst nicht kochen. Und schon gar nicht jeden Tag.

Doch als ein echtes Muttertier befand sich meine Mama in einer Art Zwangslage. Muttertiere, aber nur die echten, wollen betüdeln, sie wollen sich kümmern, wollen Ratschläge geben, die man gar nicht mehr braucht – und die man schon vor 40 Jahren nicht benötigte –, und sie wollen ganz allgemein, dass man auf sich achtgibt. Sie meinen es grundsätzlich gut mit ihrer Brut, auch wenn sie nicht immer verstehen können oder wollen, dass jeder Mensch, bisweilen auch das eigene Kind, eine eigene und nicht selten ganz andere Vorstellung davon hat, wann etwas gut oder schlecht ist.

"Ja, ja, Mama, schon klar", war meine Antwort auf fast alle Tipps und Kommentare, die sie mir zum Nulltarif gab. 

Und dann mussten wir beide immer lachen.

An allen der folgenden Tage verließ ich spätestens um halb sechs das Haus. Und ich blieb immer bis fast gegen Mittag im Outback. Am Nachmittag folgte die zweite Schicht, die meist um drei oder vier Uhr für mich begann. Diese zweite Schicht verbrachte ich fast ausschließlich bei den HSSW auf dem Flugplatz. 

Zwischen den Schichten leistete ich meiner Mama Gesellschaft.

Kinners, es war sehr heiß in dieser Zeit. Gleich an vier aufeinanderfolgenden Tagen wurde die 30-Grad-Marke geknackt! Ich weiß wirklich nicht, wann ich zuvor das letzte Mal so stark geschwitzt hatte. Und trotzdem saß ich da nachmittags unter einer prallen Sonne auf meiner geilen grünen Saftkiste, um bloß nichts zu verpassen. Inzwischen hatte ich nämlich herausgefunden, dass es mindestens 30 Weibchen waren, die sich da entlang eines Sandwalles häuslich eingerichtet hatten. Und nach wie vor wollte ich jede von den Tieren angeschleppte Heuschrecke mit eigenen Augen sehen und mit meiner Kamera sauber dokumentieren.

Grelles Licht:




at Flugplatz Achmer I found a colony of at least 30 females

HSSW-Nester:


nests of Sphex funerarius

Eigentlich sehen sie genauso aus wie jene des Bienenwolfs, über den ich ja schon im vergangenen Jahr einen großartigen Beitrag verfasst hatte. 

Gleich dreizehn Brutröhren auf einem Bild:


13 nests!

Unglaubliche 110 Röhren konnte ich auf dem Sandwall finden!

Diese Zahl täuscht aber. 

Man kann es mit der Uferschwalbe vergleichen, wo die Anzahl der Röhren auch nichts über die Zahl der Brutpaare aussagt. Manche HSSW-Weibchen unterhielten nämlich gleich mehrere Projekte nebeneinander und buddelten im Wechsel an bis zu drei Röhren. Weitere Nester waren bereits wieder verschlossen, andere nie fertiggestellt worden, etwa so wie die vielen grauen Bettenburgengerippe aus Beton an den Küsten des Mittelmeeres.

Oft hatten sich die Weibchen als Standort für die Anlage ihres Nestes die Basis der Horste des Silbergrases ausgesucht, und viele dieser Nester konnte ich erst auf den zweiten Blick entdecken, weil sie so versteckt angelegt worden waren:


nest

Die meisten waren aber leicht zu finden, vor allem dann, wenn sich um den Eingang herum dunkles und vertrocknetes Moos befand:


same

Sie alle stammten definitiv von der HSSW. 

Aber sie befanden sich keineswegs alle auf engstem Raum, denn dort, wo Bäume und Büsche auf dem Sandwall wuchsen, konnte natürlich nicht gegraben werden. Die HSSW ist mächtig thermophil und mag es heiß. Wo die Sonne den Boden nicht aufheizen kann, da fühlt sie sich nicht wohl. Die HSSW besiedelten nur den nach Süden ausgerichteten Hang des Sandwalls, und gleichzeitig sorgten Waldkiefern, Moorbirken und diverse Weiden für einen Schutz vor bösartigen Winden aus nördlichen Richtungen.  

Einen besseren Brutplatz hätte sich die Koloniegründerin nicht aussuchen können, auch nicht auf dem Flugplatz. 

Ach, der gute Flugplatz: Natürlich ging und geht es hier nicht um den Segelflugplatz, der nur einen Teil des hier beschriebenen Gebietes ausmacht. Es geht um den ehemaligen, in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errichteten Miltärflugplatz, der gegen Ende des Krieges von den Alliierten heftig bombardiert worden war und nach dem Ende des Naziregimes als Militärgebiet vor allem für die in Osnabrück stationierten Briten fungierte. Und es waren deren Panzer, die in der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass das Gebiet nicht zuwächst und immer wieder offene Bodenstellen entstehen konnten, wie sie für viele Tier- und Pflanzenarten so wichtig sind.

Als die Briten 2012 Osnabrück verließen und ihre Panzer gleich mitnahmen, da befand sich der Flugplatz in einer unangenehmen Schwebesituation, denn auf der einen Seite gab es von wenigen Eifrigen Bestrebungen, ihn für die Natur zu sichern, auf der anderen Seite aber auch das Interesse der Stadt Bramsche, das Industriegebiet im Stadtteil Achmer auszuweiten. Heute ist das Gelände vorerst geschützt. Doch ob das so bleiben wird, das kann niemand mit Sicherheit sagen, denn wenn der Mensch Platz für sein ewiges Wachstum braucht, dann kennt er keine Gnade. 

Ich will aber Bestes hoffen.

Landschaftsaufnahmen:


landscape

An den ersten drei Tagen meines Besuches im Osnabrücker Land gab es morgendlichen Bodennebel.

Pittoresk wie Sau:



before sunrise


same

Dann ging die Sonne auf:


sunrise

Eine Heidelerche ist auf dem folgenden Foto zu sehen:


a single Woodlark

Zuvor hatte ich versehentlich fünf Heidelerchen aufgescheucht. 

Vier waren wieder auf dem Boden gelandet, eine eben in diesem Baum. 

Diesen Vogel, dessen melancholisches wie schönes Lied ich überhaupt zum ersten Mal in meinem Leben auf dem Flugplatz Achmer gehört hatte vor über 40 Jahren,  ist auf dem Trockenrasen auch heute noch charakteristisch. Bis zu fünfzig Individuen konnte ich jetzt an einem Tag zählen, es dürfte sich um die Brutpaare des Gebietes samt Nachwuchs gehandelt haben. 

Und an jedem Tag sah und hörte ich den Kleinspecht

Der Grünspecht war sogar so häufig, dass ich ihn kaum mehr notierte. Schwarzspecht und Kolkrabe konnte ich auch an fast allen Tagen beobachten. Zwei Pirol-Paare waren noch anwesend, und ein junger Baumfalke versuchte sich an Rauchschwalben. Ohne Erfolg, zumindest während ich ihn beobachtete. Einen männlichen Wespenbussard konnte ich gleich an zwei Tagen feststellen, und eine ebenfalls männliche Kornweihe schien mir für die Jahreszeit eher ungewöhnlich in diesem Gebiet, auch wenn der Wegzug fennoskandischer Vögel wohl schon begonnen haben mochte.

Ein Mohn, der vielleicht ein Saatmohn war:


Poppy of unknown species

Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging mit meiner Linse näher heran:



closer


same

Noch näher:


same

Und schließlich verlegte ich die Schärfenebene etwas weiter nach hinten:


morning dew

Das Makro brachte wie gewünscht den Morgentau auf dem Kronblatt ans Licht.


St. John's Wort

Große Bestände des Echten Johanniskrautes gab es zu sehen, aber auch blühende Besenheide:


Common Heather

Der hübsche Natternkopf war sehr häufig, lag aber bereits in den letzten Zügen, die Heidenelke ebenso.  

Ich fand etliche Exemplare der unauffälligen Sprossenden Felsennelke und rasenbildende Blattrosetten wohl eines Habichtskrautes, bei dem es sich um das Kleine Habichtskraut handeln sollte:


putative Mouse-ear Hawkweed

Gleich an den ersten drei Tagen sah ich unglaublich viele Taubenschwänzchen, die sehr flink an mir vorbeidüsten. 

Nur eines legte eine Pause vom emsigen Düsen ein:


I saw tons of Hummingbird Hawk-moth

Danach war von dieser Art nichts mehr zu sehen.

Dafür begegnete ich einigen Kleinen Perlmutterfaltern:


Queen of Spain Fritillary

Dieser Schmetterling scheint sich in Ausbreitung zu befinden.

Vor 14 Jahren, also vor meinem Umzug nach Ostfriesland, hatte es ihn auf dem Flugplatz definitiv noch nicht gegeben. In den letzten Jahren habe ich ihn regelmäßig auf dem Rysumer Nacken (Stadt Emden) nachweisen können, also in einem Gebiet, das dem Flugplatz in vielerlei Hinsicht ähnelt, da hat mich das Vorkommen in Achmer jetzt nicht mehr so richtig überraschen können.

Die meisten Individuen waren schon stark ausgenudelt, nur dieses eine Tier erstrahlte noch in seiner frischesten Pracht. 

Als weitere interessante Arten kommen im Gebiet Schachbrett und Ockerbindiger Samtfalter vor, deren Flugzeiten aber schon beendet waren für dieses Jahr, sodass ich sie nicht zu Gesicht bekam. Beide Arten kenne ich im Landkreis Osnabrück nur vom Flugplatz Achmer! 

Letzteres gilt auch für einen dritten Falter, hier auf Landreitgras herumstehend:



Silver-spotted Skipper

Der Komma-Dickkopffalter, dessen Raupe vom Schafschwingel lebt, ist anspruchsvoll und kommt nur in sandigen ungedüngten und unbewirtschafteten Gebieten vor. Auf dem Flugplatz Achmer hat er wahrscheinlich sein einziges Refugium im Osnabrücker Raum.

Eine Erdkröte:



Common Toad, one more time a specimen infected by the larva of Toad Fly

Ich wusste auf der Stelle und trotz ihres noch recht fit wirkenden Gesamteindrucks, sie war bereits dem Tode geweiht!

Denn wenn einem am helllichten Tag und sogar bei Sonnenschein eine adulte Erdkröte über den Weg läuft, dann hat sie garantiert Fliegenmaden im Schädel. 

Und zwar die Larven der unter Erdkröten so berüchtigten Krötengoldfliege.  

Und so war es auch hier. Auf dem Bild kann man gerade noch erkennen, dass beide Nasenlöcher, vor allem aber das rechte, schon deutlich geweitet, also ausgefressen sind. Als ich die Erdkröte in die Hand nahm, nur ganz kurz und ohne großen Druck auf ihren Körper auszuüben, da quollen auch schon die ersten Maden aus ihren Nüstern hervor. 

Nichts mehr zu machen, so dachte ich.

Game over.

Wenn ich auf dem Flugplatz am Nachmittag alles erledigt zu haben glaubte, fuhr ich noch schnell zum nahen Hasedüker:


Hasedüker

Es handelt sich hier um eine künstlich angelegte Verbreiterung der Hase.

Durch diese Verbreiterung wird die Fließgeschwindigkeit des Wassers herabgesetzt, sodass sich Sedimente am Grund ablagern können. Denn die Hase muss nur ein paar Meter weiter den Mittellandkanal unterqueren. Und man will natürlich verhindern, dass die Unterführung verstopft. Normalerweise muss der Hasedüker also alle paar Jahre ausgebaggert werden, damit er überhaupt weiterhin als Sandfang arbeiten kann, doch als ich dort ankam, fiel mir sofort auf, dass sich dort lange Zeit nichts mehr getan haben konnte.

Man könnte auch vom Hasestrand schreiben:


a herd of pretty Purple Loosestrife

Da kamen bei mir sogleich Urlaubsgefühle auf!

Und wie schön, ein Meer aus den sattrosa Blüten des Blutweiderichs.

Ein Eisvogel schoss vorbei, ein zweiter folgte auf dem Fuß.

Da kam mir die Idee, genau das zu tun, was ich schon 1996, unmittelbar nach dem Erwerb meines ersten Teleobjektives, getan hatte. Ich steckte auf einer der Sandbänke einfach einen Zweig in den Boden und beobachtete von meinem Wagen aus das Geschehen. Keine fünf Minuten vergingen, da stand auch schon ein Eisvogel auf der Warte. Okay, so dachte ich, die blöde HSSW steht morgens immer erst so spät auf, und meine Landschaftsbilder habe ich schon im Kasten, da könnte ich am ganz frühen Morgen doch besser hier dem Eisvogel auflauern. 

Wann hatte ich diese Art eigentlich zuletzt fotografiert? 

In Ostfriesland sind die Bestände noch am Boden. Die Kältephase im Februar 2021 mit einer Vereisung aller Gewässer hat seinerzeit wohl fast die gesamte Population ausgelöscht und zeigt bis heute Nachwirkungen, auch wenn ich bereits wieder einzelne Individuen beobachten konnte. Im Osnabrücker Land ist es hügelig, und entsprechend gibt es dort, im Gegensatz zu Ostfriesland, echte Fließgewässer, die auch bei niedriegeren Temperaturen nicht gleich zufrieren. 

Und die Hase ist eben eines davon.

Im zurzeit sehr klaren und sehr seichten Wasser des Hasedükers wimmelt es von Klein- und Kleinstfischen. Gleichzeitig gibt es an den besten Stellen aber keine Warten. Es ist unter diesen Umständen sehr einfach, einen Eisvogel glücklich zu machen.

Und deshalb machte ich mich gleich am nächsten Morgen auf den Weg. 

Das Empfangskomittee etwa eine gute halbe Stunde vor Sonnenaufgang stand auf dem Strand herum und sah so aus:


Canada Geese were waiting for the man with the bread

Ich ging einfach an den Kanadagänsen vorbei.

Und watete dann barfuß durchs knöcheltiefe und angenehm temperierte Wasser zu meinem Tarnzelt, das ich am Abend zuvor zwar schon hinübergetragen und in der Vegetation versteckt hatte, aber eben noch nicht aufgebaut. 

Das geht deshalb nicht, weil es dann geklaut, zerstört oder abgefackelt werden würde. Alles schon erlebt, auch in Ostfriesland. Am Hasedüker wimmelt es von Menschen, vor allem sind es Angler, aber auch viele Hundebesitzer, die Hasso mal ins Wasser schubsen wollen, so als letzte Erfrischung eines heißen Tages.

Um sechs saß ich wieder einmal auf meiner Saftkiste. Ein Nutria ließ sich kurz blicken, dann ein Bisam, ein ursprünglicher Südamerikaner also, gefolgt von einem Yankee, und wenig später fielen laut rufend einige Graureiher ein und legten sogleich los mit der Jagd auf unvorsichtigen Fisch. Ich blieb tiefenentspannt, weil ich wusste, dass sich der Eisvogel fast immer akustisch ankündigt, bevor er sich blicken lässt. 

Um halb sieben ertönte der schrille Pfiff zum ersten Mal, und nur einen Augenblick später stand der Rufer auch schon da, wo er ja auch hingehörte.

Auf meiner Warte:




adult male Kingfisher

Ja, ich weiß, das Thema Eisvogel ist eigentlich längst komplett ausgelutscht – macht aber trotzdem eine Heidengaudi! 

Vor allem dann, wenn man lange keinen mehr fotografiert hat. Und ich hatte Glück, denn meine spendierte Warte war sogleich der Lieblingsplatz dieses adulten Kerls. Zwar flog er immer auch mal wieder weg, tauchte aber meist schon nach nur wenigen Minuten wieder auf. Und blieb stehen, nicht selten gleich zehn Minuten am Stück.

Das ist nicht selbstverständlich, wie ich aus Erfahrung weiß:



always the same specimen

Und er fing einen Dreistachligen Stichling:


with Three-spined Stickleback

Den er aber wieder fallen ließ:


the fish escaped

Stichlinge gehören trotz ihrer Wehrstacheln zu den regelmäßig durch den Eisvogel erbeuteten Arten. 

Ich weiß also nicht, warum der Vogel seine Beute in die Freiheit entließ. Vielleicht hatte er einfach Mitleid.

Hier flog in größerer Entfernung ein Artgenosse vorbei:


has spotted a competitor 

Er behielt ihn genau im Auge!

Alles wieder entspannt:


I am the star

Gegen sieben ließ sich die Sonne blicken, weshalb ich abbrach.

Ich schoss aber noch ein Bild von meinem Hide:


my Kingfisher hide with some perches in da background

Am nächsten Tag fuhr ich wieder zum Hasedüker, doch Bilder gelangen mir keine, weil es sehr nebelig war am Wasser.

Also wieder Flugplatz!

Dort gab es zwar auch Nebel, aber an diesem Ort hielt er sich etwas zurück:


another habitat shot

Momentaufnahmen:




same

Ich fand eine Nachtkerze:


Evening Primrose

Verwilderter Spargel:


Asparagus

Und ich schoss Bilder vom possierlichen Hasenklee


Hare's-foot Clover

Die Blütenstände haben so ein flauschiges Fell.

Fast möchte man sie streicheln. Vielleicht, so mein Gedanke, als ich da auf dem Boden lag, könnte man sie für die Pelzindustrie nutzen und so das sinnlose Leid so vieler Tiere ein für allemal beenden. Ich meine, das wäre doch mal eine echte Alternative! 

Wie viele von den Blütenständen man wohl benötigte, um nur einen Mantel aus ihnen herzustellen? 

Keine Ahnung.

Wahrscheinlicher Feldbeifuß:


putative Field Wormwood

Zunächst hielt ich die Pflanze für den Gewöhnlichen Beifuß, doch rasch fielen mir trotz der oberflächlichen Ähnlichkeit einige Unstimmigkeiten auf, obwohl ich kein Botaniker bin.

Ich machte die Probe und zerrieb ein Blatt zwischen meinen Fingern, aber die Pflanze war völlig geruchlos. Also stellte ich ein paar Bilder ins Netz und bat um Hinweise. Die kamen dann auch: "Feldbeifuß. Sehr wahrscheinlich zumindest", war die Antwort.

Eine neue Art für mich!

Neu für mich war auch diese Spinne:


Hobo Spider

Das über den Boden gespannte Netz war mir nur wegen des Morgentaus aufgefallen.

Den Bewohner musste ich dann erst noch herauskitzeln aus seiner Röhre. Und dann, als er sich blicken ließ, war ich ratlos, doch glücklicherweise gibt es das Internet, und Simeon Indzhow aus Bulgarien kannte ihren Namen: Feldwinkelspinne.

Es handelte sich hier also um eine kleinere Cousine jener Spinne, die so viele Menschen das Fürchten lehrt, weil sie nahezu ausschließlich in Häusern lebt und dort vor allem nachts auf Streife geht. Dann kann es auch schon mal vorkommen, dass sie in der Badewanne landet oder im Waschbecken und es dann nicht mehr schafft, die glatten Wände emporzuklettern. Solche Spinnen werden entweder mit dem Pantoffel erschlagen, oder man hilft ihnen freundlich heraus aus der Misere, je nach Charakter des Finders. 

Gemeint ist die Große Winkelspinne, die eine der größten Spinnen unserer Republik ist.

Je nach Temperatur, aber grundsätzlich immer erst dann, wenn die Sonne den Eingang der Brutröhre anlächelte, tauchten die ersten HSSW-Weibchen ab neun Uhr auf:




some females spent the night in their burrows, others slept in the vegetation

Guten Morgen, Frau Heuschrecken-Sandwespe!

Gut geschlafen?


same female

Da guckte sie ein wenig scheel um die Ecke und verharrte gleich eine ganze Weile in dieser Position.

Vorsicht ist eben alles. Und wer, so dachte die Dame bestimmt, ist eigentlich dieser Idiot, der sich da direkt vor meiner Haustür so breitgemacht hat? Der war doch gestern schon da. Und vorgestern auch! Meine Fresse, kommt der jetzt etwa jeden Tag?

Ja, ich nickte ihr mit einem Lächeln zu, ich komme jetzt jeden verfickten Tag. Ich werde euch erst dann wieder in Ruhe lassen, wenn ich passable Bilder geschossen habe. Und je weniger ihr mitmacht, desto länger wird es eben dauern. Das kannst du ruhig als Drohung auffassen und gleich allen anderen erzählen, damit sie wissen, was Sache ist.

Passable Bilder, das bedeutet immer erst einmal scharfe Bilder. 

Doch diese Mistviecher halten so gut wie nie still. Sie zappeln sich durch ihr kurzes Scheißleben, in dem es nur darauf ankommt, für Nachwuchs zu sorgen und so die Art zu erhalten. In diesem Augenblick fiel mir ein und auf, dass wir Menschen auch mal auf dieser niedrigen, eigentlich eher erbärmlichen Ebene des Daseins herumgekrochen sein müssen. 

Nein, das ist natürlich falsch, denn tatsächlich sind wir von Beginn an ganz oben gewesen. Seit 6000 Jahren haben wir hier auf dem blauen Planeten die Führungsposition in unserer Hand. Wir sind allen anderen Kreaturen haushoch überlegen, weil Gott, der uns ja bekanntlich alle erschaffen hat, es so gewollt hat und auch jetzt noch will. Er hat uns die Fäden der Verantwortung in die Hände gedrückt, um sich selbst mal zurücklehnen zu können – so jung kann Gott schließlich auch nicht mehr sein –, und er hat uns einen freien Willen geschenkt, er vertraut uns, wir bedeuten ihm etwas, wir sind überhaupt die Einzigen, die ihm etwas bedeuten. Wir sind seine Vertreter auf dem Misthaufen der Unordnung, der sich Erde schimpft. 

Gott liebt uns! 

Ich geriet ins Schlingern, weil ich plötzlich der Meinung war, dass nicht alle Puzzleteile zusammenpassten.  Denn wenn Gott doch allmächtig war, warum, zum Teufel, dann dieser Umweg? Warum hat er dann nicht gleich alles perfekt gemacht. Ich meine, wozu braucht man tumbe Braunkehlchen oder sinnlose Kreuzottern? Ich meine, Gott hätte doch gleich eine Welt nur mit uns Menschen erschaffen können – äh, und vielleicht noch mit ein paar Haustieren, damit wir was zu beißen haben. 

Mir fiel zunächst keine Antwort ein, und dann wurde mir plötzlich schwindelig angesichts meines Gedankenkarussells, das sich immer schneller drehte und aus dem es kein Entrinnen zu geben schien. Ich versuchte mich auf die HSSW zu konzentrieren und sehnte mich nach einer Familienpackung Vertigoheel (hihi, die kaputte Radiowerbung hat ihre Spuren in meinem kranken Hirn hinterlassen), als er plötzlich doch wie aus dem Nichts da war, der Geistesblitz!

Gott liebt uns so sehr, dass er um jeden Preis verhindern wollte, dass uns langweilig wird. Deshalb all die anderen, eigentlich sinnlosen Arten. Jetzt haben wir etwas zu tun und können sie bekämpfen,  wo wir ihrer habhaft werden, und das gleich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. 

Wir haben eine Aufgabe!

Kinners, jetzt war ich wirklich gerührt, weil mir in diesem Moment klar geworden ist, dass Gottes Liebe zu uns grenzenlos sein muss.

Amen.

Nein, Action! 

Ich wollte Action, also Ackschen, wenn ihr versteht, was ich meine. Wo blieben eigentlich die Heuschrecken? Ich war so naiv und nach der Entdeckung des ersten Weibchens leichtfertig davon ausgegangen, dass es bei den HSSW bezüglich ihres Lieferservices genauso emsig zugeht wie bei den Bienenwölfen auf dem Rysumer Nacken, die quasi im Minutentakt Honigbienen anschleppten. 

Doch irgendwie passierte nichts.

Bienenwölfe sah ich übrigens auch, und es gab Hosenbienen sowie Kotwespen. Am Sandwall aber brüteten ausschließlich HSSW, ansonsten fand ich dort nur noch ein einsames Wegwespen-Weibchen, das sich über Tage die Tarsen blutig buddelte, ohne dass auch nur ein kleiner Erfolg abzusehen war.

Ich fand dieses HSSW-Weibchen, das seinen Bau bereits wieder verschloss:



this female had already done her job and was already blocking her burrow





same

Es musste also vorher irgendwelche Heuschrecken gefangen und in den Bau gezogen haben.

Und ich Depp hatte mal wieder alles verpasst.

Doch wenig später war es endlich so weit:


female with female Speckled Bush-cricket

Natürlich hatte ich mir vorher überlegt, welche Langfühlerschrecken-Arten von den HSSW auf dem Flugplatz Achmer erbeutet werden würden.

Roesels Beißschrecke kommt im Gebiet vor, das wusste ich aus der Vergangenheit, auch die Kurzflügelige Schwertschrecke, das Grüne Heupferd und wohl auch beide Eichenschrecken, also die Gemeine und die erst 2007 erstmalig in Osnabrück nachgewiesene Südliche. Die Gemeine Strauchschrecke könnte auch im Gebiet vorkommen, gesehen habe ich diese sehr unauffällige Art allerdings in meinem ganzen Leben noch nicht, dafür aber die Punktierte Zartschrecke, die ebenfalls einst aus dem Süden zu uns eingewandert ist.

Und schließlich hatte ich vor allem die Gemeine Sichelschrecke auf dem Schirm. Sie war die eingangs erwähnte zweite Art, die bereits beim Betreten des Flugplatzes in meinem Hirn herumspukte. 

Ich fand sie aber nicht. Und ich fand überhaupt nur eine Art, eben Roesels Beißschrecke. Nur zwei Individuen. Doch wenn man etwas über die Langfühlerschrecken-Zönose eines bestimmten Gebietes in Erfahrung bringen will, dann ist es doch sehr praktisch, wenn es dort HSSW gibt. Man braucht sich nicht auf die lästige Suche zu begeben und kann sich einfach wie Gott zurücklehnen und andere die Arbeit machen lassen. 

Ich bin nämlich auch nicht mehr der Jüngste, und deshalb habe ich genau das getan!

Nur siebenmal hatte ich das große Glück, HSSW mit erbeuteten Heuschrecken zu beobachten. Und das in zehn Tagen! Die ersten beiden Opfer waren Gemeine Eichenschrecken, es folgte eine Kurzflügelige Schwertschrecke, dann drei Punktierte Zartschrecken und schließlich – nein, das verrate ich noch nicht. 

So sieht übrigens der Sandwall aus:


breeding habitat of Digger Wasp

Natürlich handelt es sich hier nur um einen Teilabschnitt desselben. 

Ich bin mir sicher, dass die Hauptbrutzeit der HSSW schon vorbei war. Und das dürfte auch der Grund für die wenigen herbeigeschafften Heuschrecken gewesen sein.

Das ganze Verhalten der HSSW wirkte auf mich eher wenig zielgerichtet. Sie budddelten zwar fleißig, auch schon mal im Wechsel an gleich mehreren Bauen, brachen dann aber wieder ab, um für sich selbst Nahrung zu suchen. Die einzige Nahrungsquelle, so habe ich es wenigstens beobachtet, stellte der allgegenwärtige Feldthymian dar (laut Weber 1995 ist es diese Art), der auch direkt am Sandwall wuchs. Thymian zieht HSSW an, das war wirklich eindrucksvoll, aber auch viele andere Hautflügler und Schwebfliegen konnten und können den Blüten dieser Arznei- und Gewürzpflanze nicht widerstehen. Die HSSW stürzten sich regelrecht in die weichen Kissen und krabbelten dann rastlos von einem Blütenstand zum nächsten.

Dass mir unter diesen Umständen überhaupt ein halbwegs scharfes Bild gelingen konnte, kann ich jetzt noch nicht fassen:



Thymus spec. was the main food source for the females

Krabbel, krabbel, krabbel:


same

Einmal sah ich unglaubliche sieben Weibchen gleichzeitig auf so einen Kissen!

Eine Megaanziehungskraft auf HSSW sollen auch alle Mannstreu-Arten haben, doch keine von ihnen kommt auf dem Flugplatz vor. Vielleicht werden von den Tieren auch andere Blüten genutzt, zum Beispiel jene der Besenheide, doch beobachten konnte ich das nicht. 

Feldthymian:




Thymus spec.

Den würzigen Duft dieser Pflanze hatte ich permanent in der Nase.  

Und früher, als ich noch in Bramsche lebte, habe ich mir immer frische Blätter vom Flugplatz geholt, um sie auf meine selbstgemachte Pizza zu streuen. 

Herrlich!

Die Heuschrecke, die das Weibchen da oben durch die Gegend schleppte, war übrigens eine Punktierte Zartschrecke. Grundsätzlich werden die Beutetiere fliegend zum Nest gebracht. Manchmal, das war auch hier der Fall, landeten die Weibchen aber ein paar Meter vom Röhreneingang entfernt, um den Rest der Strecke zu Fuß zurückzulegen. Vielleicht waren sie auch einfach nur verwirrt. Und natürlich klappt das mit dem Flugtransport auch nicht immer: Ein ausgewachsenes Heupferd zum Beispiel, das durchaus zum Beutespektrum der HSSW gehört, wäre dafür einfach zu schwer.

Immer wieder blieb die HSSW in der Vegetation hängen. Der Grund dafür waren die langen Stelzen des Opfers:



same

Ich habe übrigens alle Aufnahmen von diesen Tieren mit meinem 300er-Tele geschossen. 

Mein Makro hat keinen Bildstabilisator, und es neigt dazu, auch schon mal in die falsche Richtung zu fokussieren, wenn es drunter und drüber geht. Solche Aussetzer konnte ich mir bei den Sandwespen aber nicht erlauben, weil ich eh schon furchtbar viel Ausschuss produzierte. 

Glücklicherweise gibt es keine Filme mehr.

"Puh, ist das anstrengend!"


same 

same

Die HSSW fluchte wirklich unentwegt, weil die ganze Kiste an diesem heißen Tag natürlich sehr anstrengend für sie war.

Ich meine, schaut euch die Heuschrecke an, sie war bestimmt schwerer als die Wespe selbst!

Doch schließlich war es fast geschafft:


finally she made it

Der Eingang zur Brutröhre befand sich in diesem Fall an der Basis der Grashalme links im Bild. 

Die HSSW ist als adultes Tier ein echter Veganer, der nur Nektar und Pollen zu sich nimmt. Die Heuschrecken stellen das Nahrungspaket, also den Proviant, ausschließlich für den Nachwuchs dar. Erbeutet werden sie in ihrem natürlichen Lebensraum, was fasziniered ist, denn das bedeutet, dass die HSSW wirklich nahezu überall nach ihnen suchen müssen. Eichenschrecken z. B. leben in Bäumen und Büschen, zum Teil in beachtlicher Höhe, die Kurzflügelige Schwertschrecke dagegen vor allem bodennah in feuchten bis nassen Wiesen. 

Sie werden gefunden und durch einen Stich gelähmt, um dann von der HSSW abtransportiert zu werden. Dabei packt sie mit ihren Mandibeln die Antennen der Beute, während sie ihren Körper mit den Beinen umklammert. Und die Heuschrecke wird immer so transportiert, dass ihr Bauch nach unten zeigt.

Wenn die HSSW mit einem Opfer das Nest erreicht hat, legt sie dieses zunächst am Eingang ab, um selbst sofort im Bau abzutauchen. Nur wenig später kommt sie mit dem Kopf voran wieder zum Vorschein und zieht die Heuschrecke rückwärts ins Innere. Das geht immer so schnell, dass ich es nur einmal knipsen konnte. 

Im Innern wird die Beute dann in einer der Brutkammern deponiert und mit einem Ei (oder mehreren?) belegt. Pro Brutröhre soll es bis zu vier Brutkammern geben. Und in jede dieser Brutkammern werden bis zu vier Langfühlerschrecken eingetragen. Wie viele Brutröhren ein Weibchen im Laufe seines Lebens anlegt, ist mir aber nicht bekannt. 

Irgendwie gruselig, die Vorstellung, lebendig begraben zu werden:


same

Die ganzen zehn Tage meines Aufenthaltes hat mich meine Mama also bekocht.

Nein, nicht die ganzen zehn Tage.

An einem Tag war ich an der Reihe. Das kam ganz spontan, weil ich zufällig festgestellt hatte, dass alle Zutaten für ein sehr leckeres Gericht in Mamas Küche vorrätig waren.

Es handelt sich hier um ein Gericht, das ich sehr mag, und um eines, für das man schon sehr viel auf dem Kasten haben muss, wenn man es richtig zubereiten möchte. Kinners, die meisten Sterneköche dieser Welt würden kläglich scheitern, weil es ihnen oft an Fantasie und Feinmotorik mangelt. Ich hingegen beherrschte dieses Rezept schon, als ich noch nicht einmal richtig laufen konnte!

Es geht heute nicht um Pizza.

Es geht heute nicht um das geile Käsebrötchen.

Mensch, seht doch selbst:


one of my favorite recipes is called Blinder Fisch (means Blind Fish) 

Einfach ein paar Eier (nur von glücklichen Hühnern!) mit Milch und etwas Salz verquirlen, die Zwiebacke darin wenden und dann ab mit ihnen in die heiße Pfanne:


lecker

Die Schüssel rechts kam mir sofort sehr vertraut vor, sie ist nämlich älter als ich!

Täterätä, das Resultat:




a pile of Blind Fish

Das ist keine Zauberei!

Das ist einfach nur lecker. 

Meine Mama hat zwei ganze Blinde Fische geschafftt, ich den Rest oder – wie ich später herausfinden sollte – der Rest mich, denn ein bisschen Bauchweh bekam ich am Ende doch. 

Danach gab's noch ein bis zwei Eis.

Fertig.

Am nächsten Morgen wieder am Hasedüker:


Hasedüker one more time

Eine Viertelstunde vor Sonnenaufgang tauchten zwei junge Gebirgsstelzen vor meinem Tarnzelt auf.

Eine konnte ich fotografieren:


Gray Wagtail

Für den Eisvogel stellte ich dieselbe Warte bereit wie zwei oder drei Tage zuvor:


the same Kingfisher standing on the same perch on a different day


allways same specimen

Er stand da und putzte sich ausgiebig:


preening



same

Und dann stieß er nach einem Fisch, kam aber ohne Beute wieder hoch:


Er schüttelte sich erst einmal:


shake it off

Und immer dann, wenn sich ein Eisvogel nach einem Stoßtaucher schüttelt, sieht es so aus, als sei Wasser das Ekligste auf der Welt für ihn.

Allein der Blick!

Abermals stieß er nach Beute – und diesmal sogar erfolgreich:


playing with "food"

Wollte er etwa ein Nest bauen?

Natürlich nicht, graben Eisvögel doch Röhren in eine Steilwand, fast wie die HSSW.  

Möchtegernornithologen würden hier von Übersprungsverhalten sprechen, doch das ist natürlich Quatsch. Richtig ist vielmehr, dass der Eisvogel voll sauer war. Und das nicht etwa deshalb, weil er beim ersten Mal versagt hatte und der Fisch entkommen war, sondern weil ich seinen stümperhaften Versuch beobachtet hatte!

So dumm sind Eisvögel auch wieder nicht. 

Und dieser hier wusste natürlich, dass ich da in diesem "Würfel" hockte und ihn im Auge behielt. Eisvögel sind sehr eitel, fast wie ein männlicher Pfau, und wollen natürlich immer gut dastehen. Sie wollen, dass man sie für großartige Fischjäger hält, die quasi immer erfolgreich stoßtauchen, selbst in trübem Wasser. 

Und deshalb, dumdidum, tat der Vogel zunächst einfach so, als sei nichts passiert, genau wie ein Mensch, der tölpelhaft mit dem Fahrrad stürzt und sich erst einmal nach allen Richtungen umsieht, statt sich um mögliche Blessuren zu kümmern, um sich zu vergewissern, dass es niemand mitbekommen hat.

Und ich hatte tatsächlich alles gesehen. Und ich musste wirklich lachen. Sogar laut!

Des Eisvogels letzter Ausweg war also ein erneuter Versuch. Einer mit einem erfolgreichen Ausgang. Und es klappte, wie ihr ja oben gesehen habt. Der Zweig war nun der Fisch. So wollte es mir der Eisvogel zumindest jetzt verkaufen, weil er mich offenbar für komplett meschugge hielt. Und diesen Fisch schlug er jetzt sogar tot, immer mit dem "Kopf" voran gegen die harte Unterlage, bis er seine Beute einfach ins Wasser fallen ließ und ihr beim Fallen auch noch zusah.

"Haste gesehen, Frank? Ich kann es noch!"

Beim dritten Versuch reichte es schließlich immerhin für einen kleinen Gründling, der ein bisschen wie ein Minikatzenhai aussah oder wie ein Stör für Arme:


with Gudgeon

Am nächsten Tag zog es mich wieder auf den Flugplatz Achmer:





















Diese grünen Biester da im Vordergrund sind Besenginster:



Common Groom

Die vielen Spinnennetze sorgten bereits für ein sehr herbstliches Ambiente:



looked already like fall

Manche von ihnen  bauten ihre hübschen Radnetze in den oberen Etagen:


Totholz darf auf dem Flugplatz stehen oder liegen bleiben:


Nicht nur Spechte freuen sich darüber.

Offene und ungedüngte Bodenstellen, wie man sie in unserer ansonsten kaputten Landschaft kaum mehr finden kann, sind sehr wertvoll:



Hübsches Silbergras gehört meist zu den ersten Besiedlern solcher Bereiche: 



Gray Clubawn Grass

Ich fotografierte es auch am ganz frühen Morgen:


same 

Mit Glaskugel:


same

Und mit ganz vielen:


same

Ich schrieb es bereits, es war sehr an heiß in diesen Tagen. 

Aber Wolken gab es doch ein ums andere Mal am stahlblauen Himmel:



landscape shots

Der Flugplatz Achmer ist nach wie vor ein echtes und einzigartiges Kleinod im Landkreis Osnabrück.

Ein herausragendes Gebiet! 

Aber das ist auch wirklich keine Kunst, ist die komplette Region aus ökologischer Sicht doch längst klinisch tot. Komplett zersiedelt, Neubaugebiete schießen nach wie vor allerorten wie Pilze aus dem Boden, auch in Hollage, wo ich aufgewachsen bin, Industriegebiete ebenso, Straßen werden neu gebaut oder mindestens verbreitert, und intensive Landwirtschaft prägt nicht erst seit zwei Jahren das Bild des Oasnabrücker Landes. Der Maisanbau hat in den letzten Jahrzehnten sogar noch immens zugenommen, wie ja auch in anderen Teilen der Republik.

Und die meisten Menschen finden das toll!.

Es ist doch auch alles so schön grün!

Mit seinem Artenreichtum wirkt der Flugplatz in dieser Region fast schon wie ein Fremdkörper. Wie ein vom Himmel gestürzter Meteorit, der sich in dieser Umgebung unwohl fühlt und nur darauf wartet, abgeholt oder wenigstens beseitigt zu werden. Seine Diversität ist immens, und viele dieser Arten findet man um Osnabrück herum nur hier. Doch nicht nur die Artenvielfalt ist beeindruckend, sondern auch die Abundanz vieler Spezies. 

Das fällt einem schon bei den ersten Schritten auf, wenn gleich mehrere Grashüpfer auf und davon springen, während es im angrenzenden und intensiv landwirtschaftlich genutzten Hasetal allenfalls anspruchslose Kohlschnaken sind, die zu einem müden Kurzstreckenflug mit angezogener Handbremse ansetzen, wenn man ihnen zu nahe kommt. 

Und es wimmelte auf dem Flugplatz von Mistkäfern:


large beetles like this Dung Beetle became rare, but at Flugplatz Achmer they are still common

Das letzte Mal hatte ich so viele von ihnen in der Südheide gesehen, wo es ja sehr ähnlich aussieht. 

Eine Kotwespe in Lauerstellung:



Mellinus arvensis

Die Beute immer fest im Blick.

Diese kleine Art, die für das Anlegen ihrer Brutröhren im Gegensatz zur HSSW eher schattige Orte wählt, oft sogar Bereiche, wo den ganzen Tag über kein einziger Sonnenstrahl hingelangt, war ebenfalls zahlreich vertreten. Allein auf diesem Dunghaufen (vielleicht eines Dachses) konnte ich gleichzeitig bis zu zehn Individuen bei der Fliegenjagd beobachten. 

Das war so spannend! 

Wie Serengeti im Kleinen.

Wenn ich bis zu diesem Tag angenommen hatte, dass die Kotwespe nur sehr kleine Fliegen erbeuten kann, dann lag ich falsch. Attackiert wurde alles, was zwei Flügel hatte, selbst Fleischfliegen! Doch die nahmen die Kotwespen gar nicht ernst, lachten sie sogar aus. Das galt auch für Goldfliegen, die meist nach einem kurzen Gerangel wieder freikamen. Doch einmal konnte eine Kotwespe eine Goldfliege tatsächlich überwältigen, und gleich zweimal waren es tollpatschige Dungfliegen, die nicht ganz freiwillig abtransportiert wurden.

Zum Beispiel hier:



fighting with Dung Fly

Und die Wespe ging als Sieger vom Platz und präsentierte mir stolz ihre fette Beute:



and the winner is...

Fast wie eine Katze, die die Maus, die sie gefangen hat, vor Herrchens oder Frauchens Füße legtund für ihre Leistung auch noch Lob oder gar eine Belohnung erwartet.

Viele Arten habe ich in meinem Leben zum ersten Mal auf dem Flugplatz gesehen. Allein am Tag der Exkursion,  auf die meine Mutter mich aufmerksam gemacht hatte, waren das Kreuzkröte, Laubfrosch, Heidelerche und Habicht, der damals noch sehr selten war.  

Im Laufe der Jahre kamen viele weitere Arten hinzu: Ziegenmelker, Wasserralle, Neuntöter, Ringelnatter, Moorfrosch und Knoblauchkröte sind nur einige von ihnen. Und selbst während meiner jüngsten Forschungsreise hat es wieder für zwei neue Arten gereicht: Feldbeifuß und Feldwinkelspinne!

Der bis heute spektakulärste Vogel überhaupt auf dem Flugplatz ist eine männliche Provencegrasmücke gewesen, die ich im November 1994 im Nordteil des Gebietes entdecken konnte und die damals den dritten oder vierten Nachweis für Deutschland darstellte. Sie blieb auch gleich bis ins neue Jahr an Ort und Stelle, war aber ab dem 4. Januar 1995 nicht mehr auffindbar, nachdem es zuvor sehr, sehr kalt geworden war. Bis heute hat es für unser Land keinen weiteren Nachweis gegeben, wenn ich mich nicht irre, obwohl die Art im Vereinigten Königreich inzwischen stark zugenommen hat und in den benachbarten Niederlanden fast schon im Jahresrhythmus festgestellt wird.

All diese und eine ganze Reihe weiterer Arten haben mir viel Freude bereitet, doch interessante Arten, vor allem Vögel, könnte man ja auch am Alfsee finden. Mir ist aber immer die Landschaft, in der ich mich bewege, wichtig gewesen. Je naturnäher sie ist, desto wohler fühle ich mich. Und der Alfsee hat mit Natur nun wirklich rein gar nichts zu tun. Er ist künstlich und sieht auch künstlich aus. Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich bei seiner Gestaltung jedenfalls geben können.

Wo Licht ist, da ist übrigens immer auch Schatten. 

Denn leider hat der Flugplatz inzwischen mächtig Federn gelassen. 

Vielleicht ist es euch aufgefallen, aber auf fast jeder Landschaftsaufnahme ist die Spätblühende Traubenkirsche zu sehen:


non-native Black Cherry is a true pest




same

Selbst das Taubenschwänzchen da oben hatte im Prinzip gar keine andere Wahl, als sich auf den Blättern dieses Einwanderers auszuruhen!

Früher hat man diese nordamerikanische Art oft an Böschungen entlang des Mittellandkanals und anderer Wasserstraßen gepflanzt, weil sie anspruchslos ist und schnell wächst. 

Sie wuchs aber nicht nur schnell, sie breitete sich auch rasant in der ganzen Republik, wahrscheinlich sogar in ganz Europa aus. Früher waren es die Panzer der Briten, die die Steppenfläche, wie ich den Sandtrockenrasen immer nenne, von dieser Pest und anderen Gehölzen befreiten, doch Panzer fahren auf dem Flugplatz schon seit zehn Jahren nicht mehr. Eigentlich hielte ich es für erforderlich, dass mindestens die Hälfte der offenen Fläche alle zwei Jahre durch Kettenfahrzeuge auf Links gedreht wird. 

Vielleicht könnte man sich ja irgendwo einen Panzer leihen?

Weitere Bilder mit der Amerikanischen Traubenkirsche:





same

Wenn man komplett auf eine Pflege der jetzt noch offenen Flächen verzichten würde,  wäre wahrscheinlich sehr bald alles zugewuchert. 

Merksatz: Es fehlen einfach die Panzer!

Heute sorgen leider nur noch Wildschweine für offene Bodenstellen:


Wild boar tries to replace British tanks

Doch das Wildschwein ist unbeliebt.

Erst vor etwa 20 Jahren ist es auf dem Flugplatz angekommen, und es ist dort ganz bestimmt nicht zu häufig. Ließe man es in Ruhe, könnte es ganz brav seinen Dienst an der Natur verrichten.

Doch selbst wenn es optimal liefe, die Arbeit der Panzer könnte selbst das Wildschwein niemals ersetzen. 

Gerade die tiefen und nackten Spuren der Kettenfahrzeuge wurden in der Vergangenheit von vielen Vögeln genutzt, vom Steinschmätzer auf dem Durchzug, von der Heidelerche fast das ganze Jahr über (Sandbad!) und in seltenen Fällen auch vom großartigen Brachpieper, der bis in die 1950er Jahre hinein im Gebiet gebrütet hat. 

Gleich in mehreren Jahren habe ich diese in Deutschland längst so seltene und wohl kurz vor dem Aussterben stehende Art auf dem Flugplatz beobachten können, mal auf dem Heim-, mal auf dem Wegzug. Einmal war es zu meiner großen Überraschung ein kleiner Trupp, bestehend aus vier oder fünf Individuen, von denen eines sogar im Flug sang, doch in den regionalen Jahresberichten ist diese Feststellung nie aufgetaucht, obwohl ich meine Daten rechtzeitig übermittelt hatte. Wahrscheinlich hat man mir nicht geglaubt, mich aber auch nicht kontaktiert wegen einer Stellungnahme. 

Das alles war noch zu einer Zeit, als ich nicht ständig mit einer Kamera unterwegs war. 

Während meiner Spaziergänge über den Flugplatz Achmer ist mir natürlich auch aufgefallen, dass es durchaus Pflegemaßnahmen gibt. So stieß ich immer wieder auf Reisighaufen, bestehend vor allem aus den sterblichen Überresten von Waldkiefern.

Hier zum Beispiel:




nature conservationists try to keep the dry grassland open and remove as many Pines and Black Cherries as possible

Wichtig wäre aber eben auch, hier und dort mal etwas von der geschlossenen Vegetationsdecke zu entfernen. 

In einem kleinen Bereich, eben dort, wo ich das Silbergras fotografiert hatte, scheint man das auch manchmal zu tun:



open sandy soil is very important for many species

Auf den beiden folgenden Bildern sieht man aber sehr schön, dass sogar alte Wege bald komplett zugewachsen sein werden:



Selbst solche, die als ein Teil ehemaliger Start- und Landebahnen asphaltiert sind:



Eigentlich ja auch ein gutes Zeichen.

Denn es ist der Beleg dafür, dass sich Mutter Natur nicht dauerhaft von uns Menschen bezwingen lässt. Auf dem Flugplatz Achmer aber sollte es trotzdem besser offen bleiben, denn wenn es in unserem Land an etwas mangelt, dann sind das offene und halboffene Flächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt und somit auch nicht gedüngt werden. 

Dünger, das ist jetzt wieder ein Merksatz, ist nämlich der Tod der Artenvielfalt!

Gleich zu Beginn hatte ich euch von einem Schrecken erzählt, der mir am 20. August bei meiner ersten sommerlichen Wanderung über den Flugplatz seit vielen Jahren in die Knochen gefahren war.

Der Grund dafür sah und sieht so aus:



I know this pond since my childhood but had never seen it completely dried out

Das Bild zeigt den Feuerlöschteich im Herzen des Gebietes.

Und er war, bis auf kleine Restpfützen, komplett trockengefallen, wie auch die ihn umgebenden drei weiteren früher stets mit Wasser gefüllten Senken. 

Natürlich hatte es hier schon in der Frühzeit meines Flugplatz-Achmer-Lebens beachtliche Pegelschwankungen gegeben, wie ja auch im gesamten Gebiet, doch die Insel, die man im Hintergrund erkennen kann, war immer eine Insel geblieben. Jetzt konnte ich sie zum ersten Mal in meinem Leben trockenen Fußes erreichen, und ich sank nicht einmal im Schlamm ein, weil es stellenweise gar keinen Schlamm mehr gab. 

So sah das aus:


dry, drier, dead

Einige große Spiegelkarpfen fochten einen letzten und aussichtslosen Kampf um ihr Leben und gegen die Zeit aus:

this Carp and some of his friends had a fight against the sinking water level caused by the long lasting heat. In the meantime they lost their lives

Sie alle befinden sich längst im Fischhimmel. 

Ja, Kinners, der komplette Wasserhaushalt des Flugplatzes ist im Eimer!

Bis weit in den Sommer hinein waren meine Gummistiefel früher oftmals nicht hoch genug gewesen, und bei jedem zweiten Besuch hatte ich mir damals mindestens einen "Nassen" geholt. Ich erinnere mich an die lauten Konzerte unzähliger Laubfrösche nach Einbruch der Dunkelheit, an rastende Limikolen und Enten, vor allem im Seggensumpf ganz im Norden, an lästige Stechmücken, die mir auf den Sack gegangen waren bei fast jedem Besuch, doch davon war jetzt nichts mehr zu erahnen. Und all das wird es auf dem Flugplatz auch künftig wohl nicht mehr geben, denn so viel Regen kann einfach nicht fallen, um die alten Verhältnisse wiederherzustellen. 

Trotzdem ein Vorschlag: Warum z. B. schüttet man die Entwässerungsgräben am Vogelpohl nicht endlich zu? 

Ihr ist das alles egal:


this early Digger Wasp I found already at seven a.m.

Der Heuschrecken-Sandwespe, um ihren ganzen Namen mal wieder komplett auszuschreiben, falls ihr ihn vergessen haben solltet, macht das fehlende Wasser nichts aus. 

Ihr kann es gar nicht trocken genug sein. 

Sie hat sich als Folge des durch uns Menschen ausgelösten Klimawandels in kürzester Zeit vom Mittelmeerraum bis nach Schleswig-Holstein und inzwischen vielleicht auch weiter nach Norden ausbreiten können; die langen und heißen Sommer spielen ihr in die Karten. Und so sehr ich mich über die Ankunft dieser spektakulären Art schon im vergangenen Jahr auf dem Rysumer Nacken gefreut hatte, die Ursache für ihre Arealausweitung ist und bleibl eine bedenkliche. 

Das Vorkommen auf dem Flugplatz kann übrigens nicht neu sein. 

So viele Weibchen werden sich nicht auf einmal angesiedelt haben. Die Koloniegründung muss mindestens im letzten Jahr stattgefunden haben, vielleicht sogar schon im vorletzten oder noch früher. Das ist deshalb interessant, weil die HSSW im Jahr 2019 überhaupt erst zum ersten Mal in Niedersachsen festgestellt worden war. 

Es wird auch vermutet, dass diese rasante Ausbreitung der HSSW unter anderem auch durch die kurz zuvor oder zeitgleich stattgefundene und ebenso nach Norden gerichtete Arealexpansion der ebenfalls ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammenden Gemeinen Sichelschrecke ermöglicht worden ist, die eine von der HSSW bevorzugte Beute darstellen soll. Doch es gibt auch Zeitgenossen, die da keinen Zusammenhang sehen, weil es HSSW-Populationen in Deutschland gibt, die ohne Gemeine Sichelschrecken auskommen (müssen). 

Meine kleine Heuschrecken-Stichprobe vom Flugplatz bestätigt das. 

Die HSSW ist bzgl. ihrer Beutetiere nicht wählerisch, es müssen eben nur Laubheuschrecken oder Grillen sein. Kurzfühlerschrecken, die auch unmittelbar im Dunstkreis der HSSW-Kolonie herumkrabbeln, brauchen sich keine Sorgen zu machen; sie werden von den Sandwespen komplett ignoriert. 

Das letzte Bild da oben zeigt übrigens einen Sonderling, den ich um kurz vor sieben in der Früh auf dem Boden fand. Es war noch sehr kühl, entsprechend ist da noch Tau auf den Augen zu sehen. Ich hielt die Sandwespe für krank oder verletzt, weil HSSW normalerweise entweder im Bau oder aber in der Vegetation übernachten, doch als es deutlich wärmer wurde, fing sie sich zu putzen an und flog dann rasch ab. 

Alles gut also.

Ich war auch im Hasetal:



river Hase valley

Und hier seht ihr die Hase selbst und etwa auf der Höhe der Wallenhorster Kläranlage im Hollager Ortsteil Barlage:


Hase river

Auch hier, etwa zwei Kilometer südlich des Hasedükers, sah ich gleich mehrere Eisvögel, die einander verfolgten.

Ich besuchte auch das alte und längst stillgelegte Hasewehr auf der Höhe des Hollager Modellflugplatzes:


old former stream weir

Ich glaube, man hatte es schon vor meiner Geburt stillgelegt.

Im Vordergrund seht ihr Bauschutt, wie man ihn in dieser Gegend am liebsten entsorgt.

Uferbefestigung nennt man das dann freundlich. Das machen manche Bauern in Ostfriesland auch so, z. B. an den Manslagter Teichen. 

Ob Naturstein oder alte Ziegel, der Gebirgsstelze ist das egal. Hauptsache, sie kann in unmittelbarer Wassernähe darauf herumwippen. Überall waren weiße Kackkleckse zu sehen, die eigentlich nur von diesem Vogel stammen konnten.  

Die Hase ist ein Fließgewässer, das hatte ich bereits geschrieben. Sie kann auch schon mal einen auf wild machen, wenn sie gut drauf ist, doch eigentlich ist sie so ein Zwischending aus Gebirgsbach und all diesen Ledas und Jümmes dieser Welt, die vor Trägheit fast umkommen. 

Es rauschte kräftig an dieser Stelle:



typical habitat of Kingfisher and Grey Wagtail

Vor vielen Jahren hatte ich hier sogar mal eine Wasseramsel gesehen.

Doch das ist lange her. Jetzt hat es an diesem Ort, wieder einmal, für Eisvogel und Gebirgsstelze gereicht. 

Der Pegel der Hase ist zurzeit niedrig, was angesichts der anhaltend hohen Temperaturen und des fehlenden Niederschlags nicht verwundern darf. 

Und das Hasewasser riecht. 

Es riecht, wie es früher vor allem im Sommer auch schon gerochen hat: nach Klärwerk. 

Nicht etwa faulig, sondern einfach wie das Wasser, das das Klärwerk gereinigt verlässt. Es sieht sauber aus, aber es duftet einfach nicht gut. An diesem Standort, also am Hasewehr, haben bereits die Gemeinde Wallenhorst (knapp 24.000 Einwohner) und die Stadt Osnabrück (knapp 165.000 Einwohner) ihr Klärwasser in den Fluss geleitet. Möglicherweise sind diese eingeleiteten Wassermengen überhaupt der Grund dafür, dass die Hase niemals austrocknen wird. 

Dafür schäumt sie aber, vielleicht vor Wut:



Bevor ich den Ort verließ, fischte ich noch schnell zwei Steine aus dem Wasser.

Ich hatte da nämlich eine Idee!

Seht:


same male again, but standing on a new perch

Eine neue Warte kann doch nie schaden.

Es wird langweilig, wenn man immer einen Zweig anbietet. Hübsche Steine tun es auch, vielleicht sogar noch viel besser, wie ich finde. 

Ich hatte sie also mitgenommen und am Abend ins Wasser neben meinem Fotoplatz gelegt. Ich wollte, dass sie beim Shooting noch nass waren, weil das meiner Meinung nach einfach besser aussieht:


same

Wenn die Eisvogel-Knipserei in der Vergangenheit auch arg überstrapaziert worden ist von ganzen Generationen von Naturfotografen, so kann ich trotzdem sehr gut verstehen, das jemand, der vielleicht gerade erst mit der Vogelfotografie begonnen hat, sich nichts sehnlicher wünscht, als so einen bunten Prachtkerl vor die eigene Linse zu bekommen.

Und es ist wirklich keine Herausforderung!

Im Grunde gehört der Eisvogel zu den einfachsten Arten überhaupt, weil er schnell jedes auch noch so stümperhafte Tarnversteck annimmt oder gar ignoriert – oder auch, wie im Falle dieses Vogels, hin und wieder als Ausguck nutzt. Geeignet sind vor allem flache und fischreiche Gewässer, die kaum Stehwarten im Angebot haben. Wenn man dann diesen Mangel ausgleicht, hat man den Eisvogel quasi schon in der Tasche.

So wie ich an diesem Tag:



Was geht?


Und schließlich wieder mit einem Kompensationsfang:


no fish

Und wieder ohne:


sweet

Hier stand er mal auf der anderen Seite des Dükers in einer Weide herum, um sich ausgiebig zu putzen:


same

Und hier sieht man noch die letzten Nebelschwaden auf dem Wasser: 



same

Weitere drei Bilder vom selben Vogel:




same

Und so wird's gemacht:


how I did it

Alles Fake, Kinners!

Wirklich nichts ist, wie es noch auf den zweiten Blick scheint.

Faulheit gebiert die besten Ideen.

Um eine vernünftige und ausreichend hohe Warte zu basteln, die eines Eisvogels auch würdig ist und die er überhaupt ansteuert, hätte es mehr als nur zwei Steine gebraucht. 

Und ich hätte sie alle selbst schleppen müssen, und das gleich zweimal, nämlich zunächst vom Wehr zum Auto und dann vom Auto zur Schlammbank, doch das wollte ich nicht, weil es eh schon so verfickt heiß war an diesem Tag, an dem ich schwitzte wie schon Jahre nicht mehr. Dann entdeckte ich den alten Pfosten neben dem Stauwehr und nahm ihn auch schnell mit, weil mir plötzlich die Idee gekommen war, ihn wie gewohnt in den Schlamm zu rammen und dann einfach zwei Steine aufs obere Ende zu legen. 

Fertig war die fiktive alte Mauer an irgendeiner fiktiven alten Wassermühle, wo immer ein Bach plätschert und die Steine niemals trocken werden. Ich finde, diese Kulisse habe ich ganz gut imitiert. Das Konstrukt war allerdings sehr wackelig und drohte auf der Stelle umzustürzen, doch ich konnte es abstützen und auf diese Weise stabilisieren, und am Ende hat alles so funktioniert, wie ich es mir zuvor ausgemalt hatte.

Die leichte Neigung hatte ich übrigens ganz bewusst so gewählt. Denn ich mag auf einem Foto diagonale Linien viel lieber als waagerechte. Und die erfundene Mühle war doch auch alt, das Mauerwerk bestimmt schon etwas abgesackt wie die ganzen Kirchtürme hier in Ostfriesland und so weiter.

Das Bild zeigt auch, warum ich sofort mein Tarnversteck verlassen musste, nachdem die Sonne in meinem Rücken eine kritische Höhe überschritten hatte. Die Bäume im Hintergrund, deren dunkles Laub sich im Wasser spiegelte, wurden jetzt von den Sonnenstrahlen beleuchtet, während die Warte selbst noch ihr Dasein im tiefsten Schatten fristete. 

Das ist unfotografierbar.

Das folgende Bild zeigt die einzige Limikole, die ich in zehn Tagen am Hasedüker beobachten konnte:


Common Sandpiper

Und noch einmal das alte Wehr an der Hase, wo es sehr gebirgsstelzig, wasseramselig und eisvogelig aussieht:



old stream weir one more time

Die Wasseramsel ist dort aber nur ein sehr seltener Gastvogel, brütet niemals an diesem Ort!

Am Rande des Flugplatzes und entlang des Bahndammes hat sich ein hübscher Eichenwald entwickelt:



Oak wood

Ich fand hier gleich einige Rote Ordensbänder, doch Bilder gelangen mir keine.

Ich sah diese riesigen Biester nämlich immer erst dann, wenn ich sie zuvor versehentlich aufgescheucht hatte.  

Der Kleinspecht war hier oft unterwegs und wenn ich ihn auch nicht immer sah, dann hörte ich doch wenigstens seinen Meistergesang:



same

Offiziell heißt der Flugplatz jetzt wohl Wersener Heide!

Wer auch immer sich diesen Namen ausgedacht hat, einen Blick auf die Karte kann er nicht geworfen haben. Natürlich besteht das Gebiet nicht nur aus dem ursprünglichen Kriegsflugplatz im Norden, es reicht immerhin bis zum Niedringhaussee bei Halen, doch Wersen, so finde ich, liegt in einer ganz anderen Galaxie. 

Für mich wird der Flugplatz jedenfalls immer der Flugplatz bleiben. Ich meine, die Bremer Brücke hat für mich auch noch nie Osnatel-Arena oder gar Piepenbrock-Stadion geheißen. 

Und die Sandwespen sind da ganz auf meiner Seite:



female with Short-winged Conehead

Hier ein Weibchen mit einer Kurzflügeligen Schwertschrecke.

Und dann war da wieder eine Dame mit einer Punktierten Zartschrecke im Schlepptau:


anothe female with Speckled Bush-cricket

Die Beute war so groß, dass sich das Brummgeräusch der anfliegenden HSSW etwas anders, nämlich tiefer anhörte als bei den anderen Individuen zuvor. 

Deshalb wurde ich überhaupt erst aufmerksam auf dieses Weibchen.

Möglicherweise hatte es den Turbo eingeschaltet, um das Gewicht überhaupt tragen zu können.

Es folgt mein absolutes Lieblingsbild von einer HSSW:


same

Alles passt!

Schärfe, Farben, Körperhaltung und nicht zuletzt die Beute und so weiter.

Die Schönheit dieser Tiere kommt hier jedenfalls richtig gut zur Geltung, wie ich finde, auch dank der tollen Lichtreflexe auf den großen schwarzen und ausdrucksstarken Augen, die sich so hübsch von der weißen Gesichtsbehaarung absetzen.  

Als Langfühlerschrecke, das ist mir klar, sieht man das bestimmt anders. Wahrscheinlich hält man diese Aufnahme eher für ein Standbild aus einem Horrorstreifen.

Dasselbe Tier:


same

Und schließlich zog die HSSW die Heuschrecke hinein in die Finsternis:


pulling the prey into the burrow 

Und natürlich war da wieder mal so ein bescheuerter Halm im Weg, der auf Teufel komm raus den Spielverderber machen musste.

Abschließend möchte ich noch etwas zum Verhalten der Sandwespen schreiben. 

Sie sind grundsätzlich sehr aufmerksam und bekommen wirklich alles mit. Bei der Nahrungssuche an Thymian zeigten sie sich mir gegenüber noch am gelassensten, und ich konnte mich ihnen recht gut annähern. Doch am Nest sind HSSW sehr empfindlich. Nur die kleinste Bewegung reichte oft schon aus, um sie in Alarmbereitschaft zu versetzen. Es ist nicht etwa so gewesen, das für mich eine Gefahr bestanden hätte, doch sobald ich zum Beispiel nur mein weißes Teleobjektiv etwas ruckartig anhob, richteten sich die HSSW so aus, dass sie mir direkt in die Augen sahen.

Kein Scherz!

Noch eine falsche Bewegung meinerseits und sie flogen los und auf mich zu. Die Art soll durchaus stechen können, es aber grundsätzlich niemals tun, und entsprechend war es hier wohl vor allem Neugier, die die Tiere dazu verlanlasste, sich dem vermeintlichen Feind bis auf einen halben Meter zu nähern und ein paar Sekunden vor ihm in der Luft zu schweben. Dann legten sie auch schon wieder den Rückwärtsgang ein. 

Dieses auffällige und im wahrsten Wortsinn wegweisende Verhalten war der Grund dafür, dass ich entlang des Sandwalls weitere Nester fand, die ich zuvor übersehen hatte, weil sie sich gut versteckt zwischen den Horsten des Silbergrases befanden.

So als Tipp für all jene Menschen, die sich vielleicht mal selber auf die Suche machen wollen.

Noch ein paar Landschaftsaufnahmen:


habitat shots

Bunkerreste aus Beton liegen heute wie Eiszeitfindlinge malerisch in der Landschaft herum:


remains of former bunkers

Hier auch:


same

Und wieder hübsche Kiefernstämme nach Sonnenaufgang:



pine cones

Ein drittletztes Foto:


pretty landscape

Am vorletzten Tag meines Aufenthaltes wurde ich für meine Hartnäckigkeit doch noch belohnt:



with Sickle-bearing Bush-cricket! Both this Bush-cricket species and the Digger Wasp have been reportet for Osnabrück county (likely) for the very first time

Eine weibliche Heuschrecken-Sandwespe servierte mir endlich eine Gemeine Sichelschrecke auf dem Silbertablett!

Es war die erste Sichelschrecke für mich auf dem Flugplatz Achmer überhaupt. Zwar hatte ich sie mir vor meinem Besuch erhofft, doch nach all den Tagen ohne Nachweis nicht mehr mit ihr gerechnet

Möglicherweise hat es sich hier sogar tatsächlich ganz allgemein um zwei Erstnachweise für Stadt und Landkreis Osnabrück gehandelt, also nicht nur für mich, doch sicher weiß ich das nicht. Es könnte ja schließlich sein, dass mir in den letzten zwei, drei Jahren jemand in Sachen Sichelschrecke und Heuschrecken-Sandwespe zuvorgekommen ist. 

Egal.

Kinners, wir haben mal wieder das Ende eines Beitrages erreicht.

 

Die Quintessenz lautet: Der Flugplatz Achmer ist ein schönes Stück Natur!

Für Stadt und Landkreis Osnabrück ist dieses Gebiet einzigartig und somit herausragend in seiner Bedeutung. In den nicht mehr ganz neuen Bundesländern fiele der Flugplatz hingegen gar nicht auf. Dort gibt es viel größere und noch schönere Flächen, deren Existenz wir aber, so ist das leider immer, ausschließlich dem Militär und dem Bodenabbau (vor allem Braunkohle) zu verdanken haben. 

Und das ist ebenso bedenklich wie die Ursache für die nach Norden gerichtete Arealexpansion von Heuschrecken-Sandwespe und Gemeiner Sichelschrecke. 

Quintessenz (Teil 2): Seid lieb zu eurer Mutter, ihr habt nur eine!

Ein allerletztes Bild:


on the road again

Es zeigt die Halener Straße und Kiefern, deren Borke im letzten Abendlicht noch einmal rötlich aufleuchtete. 

Diese Straße am Rande des Flugplatzes war die erste Etappe auf meinem Weg zurück nach Ostfriesland.

Fertig.