Montag, 2. Dezember 2024

Das Hasensterben (Teil 2)

Kinners, ich habe mir einen Laubpuster gekauft!

Man gönnt sich ja sonst nichts. 

Black Friday, ihr wisst.

Das Teil war herabgesetzt von 129 Euro auf 128,99.

Da konnte ich wirklich nicht mehr widerstehen, zumal es immer schon mein Traum gewesen ist, einen Laubpuster zu besitzen.

Wenn ich diesen Beitrag fertig habe, geht's für mich raus in den Ihlower Forst.

Ich meine, es wird Zeit, dass da mal jemand aufräumt. 

Ich meine, wie kann es denn sein, dass da so viele Blätter auf dem Waldboden herumliegen? Gibt es denn gar keine Ordnung mehr in diesem Land?

Egal. 

 

Am zurückliegenden Wochenende habe ich bei krassem Sonnenschein insgesamt acht Stunden im Outback verbracht. 

Am Samstag vier Stunden zwischen Diekskiel und Hamswehrum und am Sonntag weitere vier in der Leybucht. Viel gesehen habe ich aber nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Aber das ist an sonnigen Tagen eigentlich fast immer so, ohne dass mir ein vernünftiger Grund dafür einfiele. 

Auffallend: Nur einen einzigen quicklebendigen Feldhasen konnte ich beobachten!

Ob das bereits das Resultat des im letzten Blogpost von mir beschriebenen Ausbruchs einer neuen Variante der Myxomatose ist oder sich die Tiere an diesen beiden Tagen besonders heimlich verhalten haben, kann ich nicht schreiben. Klarheit in diese Angelegenheit wird erst der kommende Spätwinter bringen, wenn die Hasen einander daten.

Oder eben nicht mehr. 

Ein Feldhase vom Diekskiel, fotografiert am 12. November 2024:


this European Hare has been unusually tame since our first encounter two years ago. Few days after I had taken the pictures shown in this blog post I found this guy with first symptoms of Myxomatosis (swollen eyes and so on) and in the meantime this Hare has died like so many others in this area before (see last blog post)

Quicklebendig, aber zahm wie Hulle. 

Diesen Hasen habe ich hier schon des Öfteren gezeigt in den letzten zwei Jahren. Vom ersten Tag an fiel er durch seine geringe Scheu mir gegenüber auf. 

Und am 12. November war das nicht anders:





same specimen

Von seiner geringen Scheu einmal abgesehen, verhielt sich das Langohr völlig normal. Es aß, es ruhte, es kackte und es putzte sich ausgiebig.

Das Licht war an diesem Tag eher mau, aber trotzdem verballerte ich gleich eine halbe 4-Gigabyte-Speicherkarte. 

Vorsicht, Gefahr:


always alert

Stimmte gar nicht, denn außer mir war da niemand unterwegs. 

Später lief dieser Feldhase auch viel durch die Gegend: 


so cute

Dann folgte wieder Gefiederpflege: 



preening

Als Feldhase ist man mindestens so reinlich wie eine Hauskatze.

Einen beträchtlichen Teil des Tages verbringt man also damit, den hübsch gefärbten und noch schöner gezeichneten Pulli in Ordnung zu halten. Wie im Falle eines Vogels ist das auch sehr wichtig, denn dieser Pullover soll schließlich die Kälte und Nässe vom sportlichen Hasenkörper fernhalten. 

Und das funktioniert auch einwandfrei, dank der täglichen Pflege. 

Fertig:




ready for romance

Am 14. November entdeckte ich auf dem Rysumer Nacken diesen schlecht getarnten Schönling:



pretty Angle Shades

Er ruhte sich vom anstrengenden Nachtleben auf dem abgesäbelten Stamm einer Silberweide aus.  

Auch an diesem Tag war es trüb und sogar sprühregnerisch, aber hier war das ein Vorteil, denn das sparsame Licht sorgte für wirklich schöne Farben, wie ich finde. Und weil die Schnittstelle des Baumstumpfes bereits verwittert und grau geworden war, passte auch alles wirklich perfekt zusammen. 

Doch die Stimmung des Falters war im Keller, die Achateule sehr, sehr traurig. 

Denn sie trägt nicht umsonst etwas Lila in ihrem attraktiven Kostüm. Die Achateule ist bekanntermaßen ein VfL-Osnabrück-Fan, und weil der VfL sich in dieser Spielzeit dem Anschein nach nicht mehr vom letzten Platz der Tabelle lösen kann oder will, ist ihr zurzeit nicht nach Feiern zumute. Ja, Kinners, auch als Schmetterling hat man nicht immer was zu lachen. 

Die Achateule ist übrigens keine Seltenheit in Deutschland. Und sie fliegt in zwei Generationen, einmal von Mai bis Juli und dann wieder von August bis November. Sie soll aber schon in allen Monaten des Jahres als Falter angetroffen worden sein in unserer geilen Republik. In wirklich allen zwölf, wenn ihr versteht, was das bedeutet.

Das zumindest behauptet Wikipedia

Am Ende konnte ich die Achateule aber doch noch aufmuntern. Ich verfüge nämlich über Geheiminformationen ohne Ende. Und so wusste ich schon an diesem 14. November, dass der VfL kurz zuvor den Wechsel von Florian Wirtz von Leverkusen nach Osnabrück spätestens in der Winterpause klargemacht hatte.  

Und genau das verriet ich dem Falter. 

Ihr müsst das aber für euch behalten!

 

Zuletzt habe ich mal wieder einige Tage im Raum Osnabrück verbracht:



Crested Grebe

Die ganze Zeit über war das Wetter scheiße.

Aber so richtig!

Es war windig und wechselhaft. Und einmal sogar stürmisch, doch dazu später mehr. Das Bild da oben zeigt u. a. einen Haubentaucher, der am frühen Morgen auf der von meiner wilden Perspektive aus anderen Seite des Niedringhaussees bei Lotte-Halen seine Bahnen zog und schließlich vor Erschöpfung einpennte.

Am selben Ort, aber an einem anderen Tag, der sehr dunstig begann, sah ich einen Graureiher am Ufer herumstehen, der sich beeindruckt zeigte von den langsam aufsteigenden Nebelschwaden: 


Grey Heron on a misty morning

Fast wirkte er wie hypnotisiert.

Am selben Tag, aber zu deutlich vorgerückter Stunde, entdeckte ich einen Raubwürger auf dem Flugplatz Achmer: 


Great Grey Shrike looking for lecker food

Er genoss dort oben bestimmt einen tollen Ausblick, und für mich war der Vogel ein großartiger Anblick. 

Aber kein überraschender. 

Denn ein Raubwürger auf dem Flugplatz ist in der kalten Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Seit ich dieses Gebiet kenne, hat diese Art dort jedenfalls fast immer in zweifacher Ausfertigung überwintert. Als Brutvogel dürfte der Raubwürger bereits vor vielen Jahrzehnten im Landkreis Osnabrück ausgestorben sein. Letzte Meldungen aus den 1990ern für das knapp außerhalb des Landkreises liegende Wittefeld (Kreis Vechta) entbehrten schon damals jeglicher Grundlage und sind auch nie belegt worden.

Am Stamm einer bereits toten, aber nach wie vor aufrecht stehenden Waldkiefer lugten diese Pilze frech hervor: 


kind of mushroom

Doch weil auch sie bereits ihre beste Zeit hinter sich hatten und ich kein Pilzologe bin, kann ich nicht einmal mutmaßen, um welche Art es sich gehandelt hat. 

Vielleicht was aus der Familie der Hallimasche oder so. 

Wenn ich in dieser Ecke Deutschlands unterwegs bin, gemeint ist die Umgebung Osnabrücks, dann schaue ich auch immer nach den Steinkäuzen im angrenzenden Kreis Steinfurt. Auch diesmal. Doch auf Fotos habe ich verzichtet; das Wetter war dafür einfach nicht geeignet, weil da immer dieser verfickte Wind blies wie Sau und es viele Schauer gab und die fast immer dann, wenn ich schon zu weit vom Wagen entfernt war, um noch schnell zurückrennen zu können. 

Immerhin habe ich am Vogelpohl eine Steinkauz-Eichen-Allee geknipst:  



Little Owl habitat

Und eine der von der kleinen Eule bewohnten Feldscheunen: 


same

Eine weitere fotografierte ich an einem anderen Tag, an einem Tag nach dem bereits weiter oben erwähnten heftigen Sturm:


a heavy storm made the roof collapse just the night before I took this picture

Das war in der vergangenen Woche. 

Der Sturm hatte von Mittwoch auf Donnerstag gewütet. Und laut der Wettervorhersage vom Vortag sollte sich das Epizentrum im südwestlichen Niedersachsen und somit auch im Osnabrücker Land befinden. Und so war es wohl auch. Am Donnerstag sah ich jedenfalls einige umgestürzte Bäume in Wallenhorst und Bramsche und eben auch ein eingestürztes Dach.

Das Dach der Hütte da oben, das freilich zuvor schon nicht ganz dicht gewesen war, wie ihr auf dem Bild sehen könnt.

Ich hoffe, man wird die alte Scheune jetzt nicht abreißen. Zwar beherbergt sie keine brütenden Steinkäuze, aber ein Paar, das alljährlich unweit in einer in einer Schwarzerle angebrachten Röhre brütet, nutzt diese Scheune gerne als Tageseinstand und ihren Giebel als Ausguck (siehe einen der letzten Berichte hier). 

Im Mittelmmeerraum sind solche Ruinen ganz normal, sie gehören dort zum Landschaftsbild wie der Steinkauz selbst, doch in Deutschland ist das anders. Der Durchschnittsbürger wird den Anblick eines solch heruntergekommenen Gebäudes kaum dauerhaft ertragen können und sich am Ende vielleicht bei der Gemeindeverwaltung darüber beklagen und den Abriss einfordern. 

Man muss hier immer mit dem Schlimmsten rechnen, echt jetzt mal!

So, Kinners, ich schaff's nicht in einem Stück und muss jetzt raus. Der Ihlower Forst wartet auf meinen Laubpuster und mich. Heute Abend werde ich zurück sein, wenn alles gut ausgeht, und euch wortreich wie ein kleines Kind von meiner Heldentat berichten. 

 

Vier Stunden später: Da bin ich schon wieder, ich habe alles gegeben, im Ihlower Forst aufgeräumt und ihn komplett vom Laub befreit.  Macht ja auch sonst keiner. Der Laubpuster ging richtig ab und pustete das Laub nur so durch die Luft, dass es für uns beide, also den Laubpuster und mich, eine wahre Freude war. Einzelne Blätter zeigten sich allerdings renitent und wollten sich dem Willen des Laubpusters nicht unterwerfen und die Richtung, in die sie fliegen, selbst bestimmen. Die habe ich dann einzeln mit meiner Pumpgun abgeballert, geradezu hingerichtet. Ich meine, wer nicht hören will und so weiter, ihr kennt das doch auch. 

Kennt ihr Kristi Noem?  

Die ballert auch gerne rum in ihrer spärlichen Freizeit und hat vor einigen Jahren sogar ihren eigenen Hund erlegt. Absichtlich! Der Hund war noch jung gewesen, gerade mal ein Jahr alt, und deshalb wohl auch noch recht verspielt und wenig darauf bedacht, sinnlose Befehle zu empfangen. Frau Noem hat ihn erschossen so wie ich die Blätter im Wald, weil sie meinte, er sei einfach unerziehbar gewesen. 

Doch damit nicht genug. 

Frau Noem hat die ganze Geschichte auch noch in einem Buch veröffentlicht, so als kleine Anekdote aus ihrem Leben für zwischendurch. Und weil Frau Noem nicht nur durchgeknallt ist, sondern seit 2019 auch Gouverneurin des US-Bundesstaates South Dakota, haben das viele Menschen gelesen. Ihrer politischen Karriere hat es aber nicht geschadet, denn der kommende Präsident der Vereinigten Staaten, dessen Name mir gerade nicht einfallen will, hat sie in sein Gruselkabinett berufen – als Heimatschutzministerin!

Weil sie ein- oder zweimal die Grenze im Süden des Landes besucht hatte und auch nie müde geworden ist, das dort Erlebte in jedem zweiten Nebensatz zu erwähnen, ist Frau Noem natürlich auch prädestiniert für dieses geile Amt, das es bei uns gar nicht gibt. 

Das muss man schon fairerweise zugeben.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, hat meine Mutter früher immer gesagt, wenn es um bestimmte Leute ging. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis der kommende Präsident, der für seine Launen bekannt ist, Frau Noem wieder feuern wird. Seine zweite Amtszeit hat zwar noch nicht begonnen, aber ich erinnere mich noch recht plastisch an die erste. Damals war es ein ständiges Kommen und Gehen im Dunstkreis des Weißen Hauses. Manche Mitarbeiter wurden gefeuert, andere gingen mehr oder weniger freiwillig, weil sie ihren obersten Chef unterschätzt hatten. 

Oder überschätzt!

Vielleicht sollte ich mich dort drüben mal bewerben, ich meine, jetzt, da auch ich so ungemein geschickt mit einer Schusswaffe umgehen kann, sollte vielleicht doch noch was aus mir werden. Besser spät als nie oder so.

Sicher bin ich mir aber noch nicht.

Mitten im Ihlower Forst, um jetzt aber mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, gibt es eine große Lichtung. Dort stehen ein riesiges, aus Metallstreben gefertigtes Kirchen-Imitat und ein Kloster, das gar nicht wie ein Kloster aussieht. Das ist aber jetzt egal, denn das ganze Laub aus dem Ihlower Forst habe ich genau auf diese Lichtung gepustet. Vom Kloster ist jetzt nichts mehr zu sehen, von der Fake-Glockendisco nur noch die Spitze des Turms. 

Kinners, das war schon eine Riesengaudi heute Nachmittag, das will ich euch aber mal schreiben. Vielleicht steht die ganze Aktion sogar morgen in der Zeitung, denn ich hatte es versäumt, eine Genehmigung für mein wichtiges Unterfangen bei der Gemeinde Ihlow einzuholen, sondern einfach so drauflos gepustet. 

Wenn da mal nicht noch was nachkommt. 


Anderes Thema: Gleich an meinem Ankunftstag in meiner alten Heimat, das war der 16. November, bin ich am Vogelpohl in eine Treibjagd hineingeraten. Das gibt's doch nicht, so dachte ich, wieso passiert mir das immer wieder und überall? Gleich eine gefühlte Hundertschaft Naturschützer, gekleidet in orangefarbene Warnwesten, war da auf dem Acker und im an diesen angrenzenden Wald unterwegs. Und wie in der Krummhörn ließen sich die Naturschützer auch hier in gleich zwei Ausflugsanhängern ins Outback chauffieren. Ihr glaubt mir wahrscheinlich nicht, aber es wurden unmittelbar nach dem Aussteigen auch Kurze verteilt. 

Eine Freundin von mir wohnt in Münkeboe, unweit des Kiesteichs. Dort hat sie in der Vergangenheit schon einige Male angetrunkene und sogar richtig besoffene Jäger auf Feldhase und Fasan schießen sehen und darüber auch mehrfach die Polizei informiert, doch die hat sich nicht ein einziges Mal am Tatort blicken lassen. Über die Gründe dieser Arbeitsverweigerung kann man nur spekulieren. 

Aber darauf verzichte ich heute großzügig. 

Ich selbst sah mal im Hasetal bei Bramsche eine Gruppe Jäger mit einem zuvor geschossenen Fasan Fußball spielen! Viele Jahre ist das jetzt her. Und die hatten damals wahrscheinlich auch schon mächtig einen im Tee gehabt, ich aber leider noch keine Kamera mit langer Linse. Sonst hätte ich alles in Bildern festgehalten, um das spektakuläre Ereignis für die Nachwelt zu sichern. 

Ich weiß, natürlich sind nicht alle Jäger so, aber das, was sie tun, könnte grundsätzlich sinnfreier kaum sein. 

Bilder von der Naturschutzarbeit: 


wildlife protection :-)

Und dann kamen sie auf mich zugefahren: 



note the details

Aber erst, als der Traktor samt Anhänger beidrehte, bemerkte ich die beiden armen Teufel, die leblos an einer eigens zu diesem Zweck angebrachten Vorrichtung baumelten:


usual wildlife protection in Germany – Hare and Mallard protected to death

Nur zwei Tote, möchte man meinen, doch die Jagd hatte gerade erst begonnen. 

Und sie schießen, wie ihr sehen könnt, nach wie vor Feldhasen, obwohl auch auf diversen Seiten der Jagdverbände bereits Berichte über die neue Variante der Myxomatose erschienen sind, wie ich im Rahmen meiner kurzen Recherche herausgefunden habe! Genauso haben sie es mit dem Rebhuhn gemacht, der Verzicht aufs Schießen dieser Vögel kam vielerorts erst, als es bereits längst zu spät war.  

Natur- und Artenschutz in Deutschland, so sieht er aus. 

Ich will aber auch ehrlich sein: Das Rebhuhn wäre in den meisten Regionen Deutschlands auch ohne die Lodenträger ausgestorben. Die Ursache dafür ist die Transformation nahezu des ganzen Landes in eine Funktions- und Nutzlandschaft, mit der der anspruchsvolle Vogel leider nichts anzufangen weiß. Dass viele Jäger aber trotzdem immer weiter geschossen haben, wider besseres Wissen sozusagen, zeigt ganz eindrucksvoll auf, worum es bei der Jagd wirklich geht. 

Oh, ein diesjähriges Rotkehlchen:






Robin

Gesehen und fotografiert in einem Garten in Hollage.  

 

Irgendwann war ich wieder in Ostfriesland unterwegs, wieder einmal auf dem Rysumer Nacken:


this guy was protecting wildlife with his shotgun

Und wie ihr unschwer erkennen könnte, war es eine Reise vom Regen in die Traufe. 

Warum auch sollte es hier anders oder gar besser sein?

Noch einmal der süße Feldhase von oben: 



same as above

Hasenaugen sehen immer richtig toll aus:


this guy was still healthy this day, but few days later his eyes were already swollen. Unfortunately this Hare died by Myxomatosis like many specimen before

Und weil sie sich an der Seite des Kopfes befinden, genießt ein Feldhase fast eine 360-Grad-Rundumsicht:


Hare's general vision is quite poor, BUT the wide angle of vision makes it possible, that a Hare is able to look into all directions without moving his head

Und die ist wichtig, denn wenn man in seiner Mulde sitzt, um mal vom rasanten Hasenalltag abzuschalten, dann muss man trotzdem immer alles im Blick haben. 

Ein sich annähernder Rotfuchs hätte nicht den Hauch einer Chance, einen solchen gesunden und adulten sowie aufmerksamen Hasen zu erbeuten, das weiß der Hase, das weiß auch der Fuchs, doch gegen die mit Schusswaffen ausgerüsteten und mindestens im Dutzend auftretenden Jäger, die ihn in böser Absicht link umzingeln, hat er oft keine Chance, da hilft ihm leider nicht einmal seine legendäre Schnelligkeit. 

Dieser Hase ist aber nicht erschossen worden. 

Nur wenige Tage, nachdem ich diese Bilder gemacht hatte, fand ich ihn am Diekskiel mit geschwollenen Augen vor. Inzwischen dürfte auch er verstorben sein.  

Wie auch diese Nonnengans, die ich am 30. November auf dem Deckwerk bei Manslagt gefunden habe:


likely a victim of bird flu

Am Vortag hatte sie noch gelebt.

Allerdings war der Tod da schon keine Fiktion mehr gewesen. Der Vogel hatte Probleme mit der Atmung und befand sich auch sonst in einem schlechten Zustand. Doch die Myxomatose war hier nicht die Ursache für das persönliche Debakel, sondern sehr wahrscheinlich die Vogelgrippe. 

Die Nonnengans scheint dieser Krankheit besonders oft zum Opfer zu fallen, häufiger jedenfalls als andere Gänse- und Vogelarten, doch in den letzten beiden Wintern ist es immerhin nicht zu einem Massensterben gekommen, wie man es hier noch vor einigen Jahren beobachten konnte.  


Es waren einmal ...

... einige Mittelspechte, die ich im damals noch unaufgeräumten Ihlower Forst mit leckeren Meisenknödeln bestochen habe, um Fotos von ihnen machen zu können. 

Im April 2015. 

In diesem Blog gibt es gleich mehrere Berichte über diesen clownesken Vogel. Darunter einer mit dem Titel: Im Märchenwald der Mittelspechte

Ein Kerl im Regen: 


male Middle Spotted Woodpecker – this species is quite common in almost all woods within Ostfriesland. All these pictures were taken in April 2015 at so called Ihlower Forst

Ein Kerl ohne Regen: 





another male

Eine Dame im Regen:


female with umbrella

Und mit Regenschirm!

Und eine an einem trockenen Tag:


another female

Der Mittelspecht kommt wohl in fast allen ostfriesischen Forsten vor und ist dort auch gar nicht selten.

Im Knyphauser Wald könnte er aber als Brutvogel fehlen. Der Grund dafür ist der sehr hohe Nadelbaum-Anteil dieses Gebietes. Hundertprozentig ausschließen würde ich den Mittelspecht aber auch dort nicht, wenngleich ich ihn trotz meiner zahllosen Besuche in all den Jahren nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen habe.

Das kann sich aber ändern. 

Jederzeit.

Und mit etwas Glück.