... sitzt 'ne kleine Wanze.
Wer kennt es nicht, dieses wunderbare Kinderlied?
Geschrieben und komponiert wurde es bereits im 19. Jahrhundert.
Kinners, in den letzten Tagen habe ich viele Stunden damit verbracht, den Inhalt dieses deutschen Kulturgutes auf einen möglichen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.
Das Resultat hat mich enttäuscht.
Aber so richtig!
Ich meine, wer schreibt so einen verfickten Schwachsinn?
Wer hat es nötig, kleine Menschenkinder zu verarschen?
Was sind das für abartige Kreaturen?
Wegsperren, für immer.
Später mehr dazu.
Heute geht es tatsächlich um einen kleinen Bewohner von Hauswänden, aber nicht etwa um diesen hier:
who is hiding here
Auf dem Bild versteckt sich jemand.
Nein, das ist falsch. Auf dem Bild ist jemand zu sehen, der sich irgendwo in oder auf oder an der gezeigten Hauswand versteckt.
Wer das ist, wird aber erst später verraten.
Um den wahren Protagonisten des heutigen Beitrages wird hingegen kein Geheimnis gemacht:
main actor of this blog post: the notorious Zebra Spider
Direkt am Deich bei Manslagt gibt es ein kleines Häuschen:
habitat of Zebra Spider
Der Legende nach soll einst der Knecht eines nahen Bauernhofes darin gewohnt haben.
Dieses Häuschen gehört aber längst einem alten Ehepaar, das in Bremen wohnt. Der Mann soll aus Manslagt stammen, doch schon vor Jahrzehnten in die Hansestadt an der Weser gezogen sein. Mehrere Male im Jahr verbringt er mit seiner Frau ein paar Tage im Häuschen am Deich, und manchmal ist auch der Sohn dabei.
Das Häuschen ist klein und niedlich.
Eigentlich finde ich es sogar superschön, doch seine Lage mitten in der komplett ausgeräumten Agrarsteppe ist leider nicht so prickelnd. Und zu allem Überfluss befindet sich gleich nebenan auch noch so ein verficktes und metallenes Deichtor, das die bescheuerten Schafe davon abhalten soll, ihren unnatürlichen Lebensraum eigenmächtig zu verlassen.
Viele Radfahrer öffnen dieses Tor, schieben sich mitsamt ihrem Mofa (im Volksmund auch E-Bike genannt) mühselig hindurch und lassen daraufhin das Metalltor einfach zuknallen, weil sie nur zwei Hände haben und eben keine freie. Das ist ein ewiger Lärm, der auch den sanftesten Menschen zur Weißglut bringen kann, wenn er an so einem Ort einen beträchtlichen Teil seines Lebens verbringen muss. Ich hoffe doch inständig, der Besitzer des kleinen Häuschens am Deich besitzt nicht auch noch eine Pumpgun oder gar eine Flak. Ich meine, es sind schon etliche Bürger dieses Landes wegen geringfügigerer Dinge zu Mördern geworden.
Das darf man nicht unterschätzen.
Und ewige Lärmbelästigung ist quasi Folter!
Ich meine, da sind im Sommer wirklich Millionen Mofafahrer unterwegs, und es wird also nie ruhig an diesem Ort, der doch eigentlich so abgeschieden ist. Es knallt immerzu. Und weil das alles so furchtbar schlimm ist, hat der Besitzer des kleinen Häuschens am Deich schon vor ganz vielen Jahren mit einem wasserfesten Stift eine ebenso kleine Botschaft am Metalltor hinterlassen: bitte sanft schließen.
Man könnte es als Mofafahrer schaffen, den Wunsch des alten Mannes zu erfüllen, doch das ginge nur, wenn man vom Mofa stiege. Das wollen die ganzen Hohlbunken, die völlig sinnfrei den Deich entlangfahren, nur um hinterher ohne ein schlechtes Gewissen ein bis zwei Stücke Torte zu verschlingen, aber um keinen Preis, weil sie einen an der Klatsche haben und sich nicht einmal ein bisschen in andere Menschen hineinversetzen können oder wollen.
Und so wird es wohl auch künftig so weitergehen wie bisher.
Zurück zum Hauptdarsteller:
same or another, there were at least 10 different specimen present at the same time
Genau, heute geht es um die hübsche Mauer-Zebraspringspinne (im Folgenden MZSS)!
Sie ist keine Seltenheit und kommt wohl an jedem Gebäude vor. Und trotzdem werden die meisten Menschen dieser Republik sie noch nie gesehen haben.
Ich habe mir ein neues (eigentlich gebrauchtes) Makroobjektiv angeschafft, weil mein altes zuvor den Geist aufgegeben hatte. Genauer: Seine Elektronik war schon vor etwa einem Jahr gestorben. Jetzt habe ich ein Sigma mit einer Brennweite von 105 Millimetern. Und weil das so ist, musste ich es natürlich auch ausprobieren. Wie es der Zufall so wollte, habe ich im Garten des zurzeit unbewohnten kleinen Häuschens am Deich eine kurze Pause eingelegt. Ich saß auf der Bank und bemerkte nach einer Weile eine MZSS, die auf dem Mauerwerk herumkrabbbelte.
"Dich schickt der Himmel", so sagte ich zu der Spinne, "du bist heute mein Fotomodell!"
Und so legte ich einfach los:
cute clown on da wall
Dorsalansicht:
different specimen
Ihr seht, der Lack ist bereits ab.
Aber nicht von der Spinne, sondern nur von den hölzernen Fensterläden.
Das possierliche Häuschen am Deich besteht aus zwei Teilen, einem alten und einem sehr alten:
the small house at the base ofthe dike is quite old. Note different shape and colouration of the bricks and tons of Lichen
Man kann den Unterschied zwischen beiden Teilen, die etwa gleich groß sind, sehr gut erkennen anhand der eingesetzten Klinker.
Im Falle des alten Teils sind sie sehr uneinheitlich geformt und gefärbt, was sich auch auf vielen Bildern der MZSS widerspiegelt (Hintergrundfarbe!). Und auch die Maueranker und Klemmvorrichtungen für die Fensterläden sehen unterschiedlich aus:
nice old little house
Auf der Bank habe ich in der Vergangenheit auch schon mal den einen oder anderen Mittagsschlaf abgehalten.
Künftig wird das vielleicht nicht mehr möglich sein, weil auch die Bank ein gewisses Alter erreicht oder gar überschritten hat. MHD abgelaufen, ihr wisst, was ich meine. Sie hat auch Kniebeschwerden, und die Beine ganz allgemein sind ziemlich morsch. Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn da eines Tages nur noch ein Haufen verwitterter Latten herumläge.
Ein Überblick ohne Farben:
habitat of Zebra Spider
Die beiden Wäscheklammern oben rechts möchten auch beachtet werden.
Jenseits der Tür, das ist übrigens der neue Teil.
Seht ihr die Klinker, die alle exakt identisch aussehen? Identisch geformt und identisch gefärbt?
Okay, auf einem Schwarzweißbild ist das schlecht zu erkennen.
Rechts oberhalb der Tür ist eine Lampe erkennbar, in der sich mit der Zeit reichlich Wasser angesammelt hat, weil sie nicht ganz dicht ist.
Halt so wie ihr da draußen.
Und schon während ich dieses Bild schoss, spielte sich auf ihr ein echtes Drama ab:
with prey (small butterfly or so)
Seht:
lecker
Okay, als ich es bemerkte, war es schon kein Drama mehr, denn die Beute, ein kleiner Falter, war bereits gelähmt.
Ganz genüsslich saugte die Spinne ihn aus:
same
So wie ich meine aus heutiger Sicht viel zu süße Capri-Sonne auf irgendeinem Ausflug während meiner Grundschulzeit in Hollage (Landkreis Osnabrück).
Die Spinne tat es allerdings lautlos:
same
Doch plötzlich hob die MZSS ihren Oberkörper an und trug ihr Frühstück in Sicherheit, ohne dass das Frühstück, das nicht kleiner als die Spinne war, die Lampe berührte:
spider was in a hurry and carried her beakfast away
MZSS sind sehr stark!
Sie können auch Beutetiere, die deutlich größer als sie selbst sind, ganz flink wegtragen. Das ist deshalb möglich, weil sie etwa die Hälfte des Tages im Fitnessstudio pumpen und Muskeln aufbauen. Doch anders als Arnold Schwarzenegger ohne den Einsatz unerlaubter Substanzen.
Die Spinne, der ich vielleicht zu sehr auf die Pelle gerückt bin, war jetzt weg.
Also fotografierte ich den Winterling:
pretty Winter Aconite
Der blüht nämlich zurzeit im kleinen Vorgarten des kleinen Häuschen am Deich.
Und während ich auf dem Rasen lag und mit meinem neuen, gebrauchten Makroobjektiv emsig draufhielt, hörte ich ein leises Stöhnen, das rechts von mir ertönte. Irgendwas war da auf der Straße los.
Also stand ich auf und sah nach:
Meloe proscarabäus – this first specimen in 2025 I spotted on 10th March close to the dike. Many will follow the coming weeks
Ein übergewichtiger Schwarzblauer Ölkäfer schleppte sich mühselig über das Pflaster.
Wenn man so fett wie diese Ölkäfer-Dame ist, dann kann wirklich jeder Schritt der letzte sein. Herzinfarkt oder so. Zack, tot. Doch in diesem Fall ging alles gut aus. Und überhaupt können weibliche Schwarzblaue Ölkäfer noch viel fetter werden, wie ich aus der Vergangenheit weiß.
Gewöhnliche Gelbflechte an der Außenmauer des kleinen Häuschens am Deich:
Yellow Wall Lichen
Laut Wikipedia ist diese Art geradezu klassich für stark gedüngte Orte.
Es darf also nicht verwundern, dass sich die Gewöhnliche Gelbflechte in ganz Deutschland so richtig wohlfühlt.
Wer versteckt sich hier:
second chance: who is hiding here?
Ich bin ein bisschen näher herangegangen.
Oh, eine MZSS ganz nah:
another specimen
Ab sieben Uhr in der Früh war ich vor Ort und stand vor der Mauer.
Jede noch so unauffällige Bewegung zog auf der Stelle meine Aufmerksamkeit auf sich.
Nun war es an diesen beiden Tagen am frühen Morgen immer bitterkalt, es fror sogar noch. Als MZSS liebt man aber die Wärme, und deshalb tauchten diese schrill gezeichneten Biester auch nie vor zehn Uhr auf. Um zehn Uhr ist das Licht aber schon sehr hart, auf jeden Fall ganz anders als am frühen Morgen.
Also werde ich es im Sommer ein weiteres Mal mit dieser Spinne versuchen, und zwar an einem Tag, an dem schon unmittelbar nach Sonnenaufgang die 20-Grad-Marke erreicht wird. Ob die Tiere ihr Nachtlager dann tatsächlich früher verlassen, weiß ich aber noch nicht. Vielleicht stehen sie grundsätzlich nicht vor zehn Uhr auf.
Es folgt ein XXL-Bild:
another specimen with prey (maybe a small member of the Crane Fly family)
Dieses Individuum hatte eine kleine Schnake erbeutet.
Die Fotografie an einer senkrechten Hausmauer ist nicht ganz einfach.
Man möchte natürlich mit Linse und Kamera so nah wie möglich an der Wand sein, um eine tolle Perspektive zu erzielen mit einem unscharfen Hintergrund und so weiter. Das bedeutet schon mal, dass man im Hochformat knipsen muss. Und weil meine Kamera einen zusätzlichen Batteriegriff besitzt, habe ich diesen für die Spinnenfotografie einfach entfernt. Trotzdem musste ich die eine oder andere Verrenkung in Kauf nehmen, zumal diese Zebraviecher fast immer in Bewegung sind.
Kurz: Es war wirklich ein harter Job.
Megaviel Spaß gemacht hat er aber natürlich trotzdem!
Kuckuck, ich bin hier oben:
cutie
Sieht ein bisschen nach Helgoland und Buntsandstein aus, wie ich finde.
Doch es sind nur alte Klinkersteine aus einer alten Ziegelei, die es heute wahrscheinlich gar nicht mehr gibt. Vielleicht stammen diese Steine sogar aus der nahen Pilsumer Ziegelei. Die steht schon seit Jahrzehnten still und leer, und erst im vergangenen Jahr hat sich jemand das gute Stück unter den Nagel gerissen.
Seit Monaten wird dort fleißig renoviert.
Ein kluger Schachzug des neuen Eigentümers, denn wenn sich das einstige Ziegeleigelände auch an einer vielbefahrenen Straße befindet, die u. a. auch zum Pilsumer Leuchtturm und nach Greetsiel führt, so ist das Grundstück doch riesig. Und es wird in dieser viel zu dicht besiedelten Republik künftig immer schwerer werden, ein solch großes Grundstück zu ergattern.
Ein Aufkleber für euch:
interesting sticker
Wenn mir jemand innerhalb einer Woche schreiben kann, wo ich das gute Stück fotografiert habe, dann bekommt er von mir eine Kiste Bier geschenkt.
Eine Woche, keinen Tag länger.
Und wer mir den Sinn dieses Aufklebers plausibel erklären kann, der bekommt zwei. Was plausibel ist und was nicht, bestimme aber ausschließlich ich.
Insgesamt acht Stunden, also an beiden Tagen von sieben bis elf Uhr, stand ich vor der Mauer des possierlichen Häuschens am Deich, das einem älteren Ehepaar aus Bremen gehört, um auf den Auftritt der Wanze zu warten, wie sie im Kinderlied seit weit mehr als hundert Jahren besungen wird.
Kinder werden gerne von Erwachsenen verarscht, weil viele Erwachsene Kinder bzgl. ihrer Fähigkeiten total unterschätzen. Eltern z. B. geben ihr Halbwissen einfach so ungeprüft an die Brut weiter, und das fängt schon damit an, dass man als Wanze nicht sitzt, sondern steht. Auch Vögel stehen übrigens für gewöhnlich. Und als Wanze tanzt man auch nicht sinnfrei durch die Gegend, und schon gar nicht auf einer Mauer herum. Darüber hinaus kann der Autor des sinnfreien Kinderliedes kein Entomologe gewesen sein, nicht einmal ein hobbymäßiger, denn wer die MZSS für eine Wanze hält, der hat wirklich so gar keinen Plan.
Und das er sich hier vertan hat, ist für mich so klar wie Kloßbrühe.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein Video ein, das ich vor etwa einem Jahr auf Youtube gesehen habe. Ein autistischer junger Mann erzählt darin, wie sauer er auf seine eigenen Eltern gewesen sei, nachdem er herausgefunden hatte, dass es weder einen Weihnachtsmann noch einen Osterhasen gibt. Während er das im Video erzählt, steht seine Mutter neben ihm und schmunzelt, weil sie natürlich weiß, dass sich der Zorn ihres Filius' im Laufe der Jahre auf ein Minimum reduziert hat.
Trotzdem lustig, wie ich finde. Und irgendwie hat der junge Mann ja auch recht.
Zurück zum gestreiften Mückenmörder:
same as above
Coole Aktion, von der Spinne und auch von mir!
Und was lehrt sie uns?
Dass man gar nicht in die Serengeti reisen muss, wenn man Spannendes und Spektakuläres erleben möchte. Direkt vor der eigenen Haustür beginnt das Spektakel, man muss nur darauf achten. Und eigentlich braucht man nicht einmal nach draußen zu gehen, weil sich Vergleichbares auch in der Wohnung abspielt. Nur sind es andere Arten, die dort ihr Unwesen treiben.
Noch zwei Bilder:
same
Noch einmal etwas näher heran:
who is hiding here (last chance)
Jetzt ist es nicht mehr schwer, oder?
Und abermals von oben abgelichtet:
classicly patterned and coloured specimen
Ja, so sieht eine klassische MZSS aus.
Doch manche Individuen zeigen eine stark reduzierte Zeichnung, vor allem auf dem Hinterleib:
with reduced pattern
Die MZSS ist eine kleine, lebhafte und irgendwie auch putzige Spinne.
Es macht Spaß, ihr bei ihrem Tun über die Schulter zu sehen. Und es ist spannend, sie bei der Jagd zu beobachten. Wie sie sich beinahe wie eine Katze an ihre Beutetiere anpirscht und, wie diese, am Ende Richtung Opfer springt, freilich immer verbunden mit einem Sicherheitsfaden! Ich bin Zeuge so einiger Fehlversuche geworden, doch am Ende sind alle Spinnen, die ich über eine längere Zeit beobachtet habe, auch erfolgreich gewesen.
Noch zwei klassische Individuen für euch:
two more specimen
Ich löse auf:
Bridge-Spider – I found her first, after I had already scanned the wall for Zebra Spider for two hours, because she didn't move at all
Da lungerte doch glatt eine Brückenkreuzspinne auf der Mauer herum!
Ich bemerkte sie erst, nachdem ich bereits zwei Stunden lang dort gestanden und auf den ersten Auftritt der MZSS (und der Wanze aus dem Kinderlied) gewartet hatte. Zwei ganze Stunden war sie mir überhaupt nicht aufgefallen. Ein Wunder war das aber nicht, denn als Naturgucker ist man vor allem auf Bewegungen geeicht, und dieses Biest zuckte nicht einmal mit seinen Wimpern.
Überhaupt: Was hat eine Brückenkreuzspinne am helllichten Tag an einem solchen Ort verloren? Als Brückenkreuzspinne zählt man quasi zum lichtscheuen Pack; man zieht es eigentlich grundsätzlich vor, erst mit dem Beginn der Abenddämmerung ins Freie zu krabbeln, doch dieses Individuum drückte sich da in eine kleine Klinkermulde und ließ sich die Morgensonne auf den Pelz brennen.
Das hatte ich so noch nie zuvor gesehen.
Und ich hoffe, diese Brückenkreuzspinne hatte sich zuvor eingecremt. Der böse März, ihr wisst, der plötzliche und überraschende Anstieg der Strahlunsintensität und so weiter.
Noch eine letzte MZSS:
last specimen for today
Und das war's auch schon wieder für heute.
Damit dieser Beitrag nicht ganz vogelfrei bleibt, zeige ich euch noch schnell einen männlichen Wiesenpieper, der mir am 12. März 2025 am Rande einer Kuhweide auf dem Rysumer Nacken begegnet ist:
male Meadow Pipit
Zu guter Letzt gibt es jetzt noch eine gute Nachricht: In den letzten Wochen habe ich wieder viele Feldhasen gesehen!
Auch um Pilsum herum und somit auch am Diekskiel.
Der von mir in zweien der letzten Berichte befürchtete Einbruch der Population aufgrund eines Ausbruchs einer neuen Variante der Myxomatose ist, anders als in anderen Regionen der Republik, (noch) nicht eingetreten, was mich glücklich stimmt.
Vielleicht ist es aber auch nur der späte Zeitpunkt im Jahrlauf gewesen, an dem die Seuche ausgebrochen war, der Schlimmstes verhindert hat, denn die Myxomatose wird bekanntlich durch Stechmücken übertragen. Und die mussten sich wegen der wenig später sinkenden Temperaturen in die Winterruhe begeben.
Glück gehabt!
Kinners, ich habe weiter oben Unsinn geschrieben.
Mein neues und gleichzeitig gebrauchtes Makroobjektiv ist nicht, wie von mir behauptet, von Sigma, sondern von SIG Sauer, wie ich gerade festgestellt habe.
Und deshalb kann man mit ihm nicht nur Bilder schießen ...
Und, ganz zum Schluus, will ich einräumen, dass ich das Stativ, das da auf einem der Fotos zu sehen ist, gar nicht eingesetzt habe.
Es waren einmal ...
... zwanzig Zwergschwäne, die am 25. November 2012 über dem Rysumer Nacken nach Südwest zogen:
this flock of Bewick's Swans migrated South on a stormy day in late November 2012
Es war ein stürmischer Tag mit vielen finsteren Wolken und noch mehr Regen, der alle paar Minuten in heftigen Schauern auf die Schwäne und mich herabprasselte.
Die Vögel hatten sichtlich Mühe, gegen diesen fiesen Wind einen Raumgewinn zu erzielen, doch irgendwann, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, waren sie nicht mehr zu sehen.
In der Krummhörn sind es vor allem Zwergschwäne, die man durchziehend beobachten kann, sowohl im Herbst als auch im Spätwinter, während der etwas größere Singschwan hier eher eine Rast einlegt und manchmal sogar die gesamte kalte Jahreszeit über in der Region verbleibt, wie es etwa im jetzt ausklingenden Winter bei sieben Individuen im Dunstkreis der Hauener Pütten der Fall gewesen ist.
Hohe Rastzahlen sieht man in Ostfriesland aber grundsätzlich auch bei dieser Art nicht.
Zwerg- und Singschwan sind ohnehin schon beeindruckende und hübsche Vögel, doch es sind vor allem ihre melodischen und melancholischen Rufe, die mir außerordentlich gut gefallen!
So sieht das aus.