Moin Kinners,
da bin ich schon wieder!
Der Monat März ist vorgestern angebrochen, und der Monat März ist mein Lieblingsmonat.
Vielleicht zusammen mit dem April.
Hoffentlich habe ich hier in der Vergangenheit nicht schon mal was ganz anderes geschrieben, denn eigentlich kann ich jedem Monat des Jahres etwas Positives abgewinnen, wenn ich ehrlich sein soll.
Schließlich gibt es immer etwas zu entdecken!
Aber März und April sind trotzdem sehr besonders, weil in diesen beiden Monaten all jene Vogelarten zu uns zurückkehren, die sich im Herbst aus dem Staub gemacht haben, um im Süden zu überwintern.
Und andere Tiere tauchen jetzt auch wieder aus der Versenkung auf.
Amphibien, Reptilien, Insekten und Spinnen und so weiter. Unter den Insekten und Spinnen gibt es natürlich auch viele Spezies, die man in Ostfriesland auch mitten im Winter sehen kann (siehe unten), wie zum Beispiel die Gelbe Dungfliege, die Spaltenkreuzspinne oder die geile Stechmücke.
Doch die allermeisten Arten sind im Winter unsichtbar.
Und das aus verschiedenen Gründen.
In den Monaten März und April gibt es also viel zu tun für jemanden, der der Natur verfallen ist und gerne mal ein hübsches Bild schießen möchte. Und damit sich erst gar nicht so viele Fotos auf meiner Festplatte ansammeln können, muss ich jetzt die Schlagzahl erhöhen und fleißig Abbau betreiben im extra für diesen Blog schon vor vielen Jahren angelegten Bilderordner.
Oh, ein Ring:
what do you think: where has this leg been ringed before?
Was ist an den beiden genannten Monaten noch so toll?
Im März und vor allem im April kehrt auch das ganze Grün zurück!
Alle Pflanzen treiben jubilierend aus.
Und wenn es noch frisch ist, dieses Grün, dann sieht es auch besonders hübsch aus, aber davon versteht ihr natürlich nichts, weil ihr erbärmliche Emotionskrüppel seid, die kein Auge für all das haben, was die Natur uns zu bieten hat, ihr Nichtsnutze da draußen.
Das war eine kleine Schimpftirade für zwischendurch.
Heute geht es um den Strandpieper.
Mal wieder, könnte man meinen, denn über diesen Singvogel, der im Winterhalbjahr so klassich für die Nordseeküste ist, habe ich in diesem Blog in der Vergangenheit schon so einige Beiträge geschrieben.
Zum Beispiel hier: klick! Und hier: klick! Und hier: klick!
Und schließlich auch noch hier: klick!
Und heute ist es an der Zeit, all diesen alten Berichten einen weiteren und brandaktuellen hinzuzufügen. Doch mit einem abweichenden Titel, denn den Steinhaufen an der Wasserkante, wo ich all die Bilder in den vergangenen Berichten geschossen habe, gibt es leider nicht mehr.
Dass es aber auch ohne so einen Haufen funktionieren kann mit der Strandpieper-Knipserei, habe ich erst neulich herausgefunden.
Seht:
male Rock Pipit moulting into breeding plumage
Im letzten Beitrag hatte ich euch von der Kältephase im Februar erzählt.
Es war hier so furchtbar kalt, dass selbst ich manchmal fror! Und es lag ewig lange eine geschlossene Schneedecke über allem.
Auch über am Boden liegenden Schilfsamen.
Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich buddelnde Bartmeisen! Wenn der blöde Schnee den Zugang zur Nahrung verwehrt, dann muss man ihn beseitigen. Und das taten diese Vögel am Rande der Hauener Pütten täglich. Sie buddelten sich durch den Tiefschnee, bis nur noch die Spitze ihres langen Schwanzes hervorlugte. Leider konnte ich dieses Verhalten nicht in Bildern festhalten, weil es immer viel zu dunkel war. Die Fruchtstände des Schilfs waren zu diesem Zeitpunkt jedenfalls längst von den Bartmeisen leergeräumt worden, in den oberen Stockwerken gab es für sie also schon lange nichts mehr zu holen.
Am Pilsumer Leuchtturm hielt sich in dieser Zeit eine ganze Strandpieper-Bande auf. Maximal waren es 45 Individuen. Immer mal wieder gesellten sich auch einzelne Bergpieper (und Wiesenpieper!) dazu, die übrigens immer dadurch auffielen, dass sie den Strandpiepern gegenüber Aggressionsverhalten zeigten. Der Bergpieper ist quasi so eine Art Steppenweihe (siehe vorletzten Bericht) unter den Piepern. Nie habe ich einen Strandpieper einen Bergpieper attackieren sehen, die umgekehrte Variante war dagegen die Regel.
Wahrscheinlich war da eine schlechte Erziehung im Spiel gewesen.
Wie so oft.
Dasselbe Männchen:
same (likely adult) male
Es war also bitterkalt, und die Strandpieper zu Füßen des Leuchtturmes zeigten noch deutlich weniger Scheu, als es sonst üblicherweise der Fall ist.
Zwei Individuen mit Farbringen befanden sich auch in diesem Trupp, beide aus Norwegen, sowie ein Vogel mit einem Metallring. Der interessierte mich besonders. Und so legte ich eine Handvoll Mehlwürmer aus und beobachtete die Vögel aus größerer Distanz. Es war unglaublich, denn genau das gewünschte Individuum entdeckte die Nahrungsquelle zuerst und verteidigte sie anschließend gegen die lästige Konkurrenz.
Doch gewonnen hatte ich noch nichts, denn wie sollten mir Bilder gelingen? Ein Versteck konnte ich an diesem Ort nicht errichten, denn die Fläche, auf der die Vögel nach Nahrung suchten, war gepflastert. Dann erwog ich, mich einfach unters Tarnnetz zu legen, doch am Ende kam es so, wie es kommt, weil die Faulheit nicht selten die besten Ideen gebiert: Ich schmiss mich einfach völlig ungetarnt auf meine Isomatte!
Meine Ausrüstung in diesen Tagen sah so aus:
photographing Rock Pipits at the base of the dike
Aus der Nähe und einer anderen Perspektive:
I simply put my camera on the ground to gain a better perspective. Do you see the bird?
Na, seht ihr den Vogel auf dem Bild?
Ich gestehe, ich habe ihn gerade erst entdeckt. Als ich das Foto schoss, hatte ich gar nicht darauf geachtet, wo er sich gerade aufhält.
Um eine geeignete Perspektive zu bekommen, legte ich die Kamera einfach wieder auf den Boden.
Und ich nutzte wieder einmal meinen geilen Winkelsucher, um mich nicht verrenken zu müssen. Und kaum lag ich da, da tauchte auch schon der beringte Vogel auf.
Er landete in einer Entfernung von etwa 20 Metern und kam auf mich zugelaufen, ohne groß zu zögern:
this Rock Pipit popped up even before sunrise on a cold and clear day in February. Note there ist soft rime on the tail and tips of wings!
Überhaupt keine Angst!
Die fiese Kälte – beachtet bitte auch die vereisten Federn von Schwanz und Flügeln, wie sie über Nacht am Schlafplatz entstanden sein dürften (Rauhreif!) –, hat sicherlich ihr Scherflein dazu beigetragen, dass der Vogel so zutraulich war.
Und er blieb es auch in den folgenden Tagen:
this specimen had been ringed before in August 2024 on a small island called Nidingen in the Kattegat (Sweden)
Weitere Bilder:
same
Schnell fand ich heraus, dass es sich um einen schwedischen Ring handelte.
Denn in der untersten von drei Reihen stand der Name der schwedischen Hauptstadt, also Stockholm. In der obersten Reihe war ein aus Buchstaben und Zahlen kombinierter Code zu lesen, den ich zu Hause am Rechner anhand von Ausschnittvergrößerungen auch komplett "dechiffrieren" konnte.
Doch was stand da in der mittleren Reihe?
Der letzte Buchstabe war ein M, der erste ein R. Schweden wird so aber nicht geschrieben, dachte ich, weil z. B. auf deutschen Ringen auch das Land angegeben wird. Vielleicht werden schwedische Ringe ja auch von einem Menschen gefertigt, der die Sprache des Landes gar nicht spricht, dachte ich weiter, doch das war nur ein gedanklicher Spaß. Die Buchstaben in der Mitte konnte ich jedenfalls nicht erkennen auf meinen Bildern und das Rätsel deshalb zunächst auch nicht lösen.
Ich befragte also nicht etwa die Glaskugel, sondern wieder einmal Google: Diesmal lautete die Kombination aus Begriffen Birdringing und Sweden und nicht etwa Brackwasser und dickschalige Muschel (siehe letzten Bericht!). Ich stieß auf das so genannte Naturhistorika Riksmuseet, dessen englischer Name Rijksmuseum lautet.
Ein R am Anfang, ein M am Ende.
Cool:
same
Wenn man einen Metallring abliest, dann hat man genau zwei Möglichkeiten, ihn zu melden.
Man kann die Daten bei der Vogelwarte in Wilhelmshaven einreichen oder eben direkt bei der schwedischen Beringungszentrale, also dem Reichsmuseum. Ich entschied mich für letzteres und bekam schon nach zwei Tagen den gewünschten Lebenslauf dieses einen Strandpiepers per E-Mail zugeschickt.
Der Vogel war am 18. August 2024 auf einer kleinen Insel im Kattegat (Nidingen) beringt worden. Ich gehe anhand des jahreszeitlich recht frühen Beringungsdatums davon aus, dass der Strandpieper auch tatsächlich zuvor dort oder in der Nähe auf die Welt gekommen war und nicht etwa in Norwegen, gehören die Inseln zwischen Dänemark und Schweden doch zum Brutareal des Strandpiepers.
Randnotiz: Meldet man so einen Ring bei der Vogelwarte, dann vergehen mindestens Monate, manchmal sogar Jahre, und in einem Fall habe ich sogar nie eine Rückmeldung erhalten!
Mal was ganz anderes:
this Red-breasted Goose I spotted on 25th February 2025 among Brent Geese close to Greetsiel
Am 25. Februar 2025 befand ich mich morgens an der Seeschleuse des Leyhörn.
Ich glaube, es war gerade Hochwasser, und im Watt vor dem Deich schwammen etwa 350 Ringelgänse herum. Eigentlich dümpelten sie eher etwas lustlos vor sich hin, während sie sich gleichzeitig miteinander unterhielten. Mal schauen, so dachte ich, ob sich eine der beiden selteneren Unterarten darunter befindet. Und so scannte ich den größenmäßig überschaubaren Trupp mit meinem geilen Minox schnell durch.
Nix dabei, so dachte ich etwas enttäuscht, während die Gänse weiterhin angeregt miteinander schnackten. Über das Tagesgeschehen halt und so weiter. Ich wollte gerade weitergehen, als da plötzlich eine andere Stimme erklang.
Eine andere und mir bekannte Gänsestimme!
Sofort hob ich mein Fernglas wieder an und schaute erneut nach den Vögeln, die sich langsam immer weiter vom Deich entfernten.
Und da war sie, die kleine Gans mit dem wunderschönen Tundrarot im Gefieder:
same bird, that likely was a male
Die Austernfischer hatten sie inzwischen auch entdeckt und freuten sich einen dicken Ast.
Und ja, ich hatte doch tatsächlich wieder eine Rothalsgans gefunden!
Die Rothalsgans taucht regelmäßig in Ostfriesland auf und fast immer handelt es sich um Einzelvögel, die sich in Ermangelung von Artgenossen großen Trupps anderer Gänsearten anschließen. Obwohl die Rothalsgans sehr ansprechend gefärbt und gezeichnet ist, kann sie locker zwischen anderen Gänsen untergehen, also übersehen werden.
Ich hatte das an diesem Morgen selbst erlebt!
Alle Rothalsgänse, die ich hier vor diesem Vogel gefunden hatte, hatten sich zwischen Bläss- oder Nonnengänsen oder beiden Arten gleichzeitig aufgehalten, nie zuvor war ich unter Ringelgänsen fündig geworden. Und vielleicht wäre mir der Vogel auch durch die Lappen gegangen, wenn er sich unter Blässgänsen befunden hätte, denn die rufen ähnlich schrill und hoch wie die Rothalsgans, ganz anders jedenfalls als die Ringelgans, deren Rufe sich dumpf und tief und seltsam, gleichzeitig aber auch sehr schön anhören.
Glück gehabt:
same
Wenig später schwamm der Vogel zuammen mit einem kleinen Teil der Ringelgänse auf die nahe Buhne zu.
Um dann gemeinsam mit ihm den steilen Aufstieg zu wagen:
Red-breasted Goose with cousins
Und dann stand sie da in ihrer ganzen Pracht!
Doch lange konnte ich diesen tollen Anblick nicht genießen, obwohl ich mich nicht rührte und einfach da sitzen blieb, wo ich mich eine halbe Stunde zuvor niedergelassen hatte, um die Gänse zu beobachten und den seltenen Gast zu fotografieren.
Es ging wieder zurück ins Wasser:
swimming with da friends
Wenig später folgte dann schon der Abflug.
In kleinen und größeren Gruppen machten sich die Gänse schließlich auf ins Fake-Naturschutzgebiet Leyhörn, wo nur wenige Tage zuvor noch gejagt worden war (siehe letzten Bericht).
Wahrscheinlich dieselbe Rothalsgans ist dann am 1. März am Ortsrand von Greetsiel, direkt neben dem Hafenbecken, entdeckt worden.
Wieder unter Ringelgänsen.
Die hier gezeigten Fotos sind nicht perfekt, aber doch mit Abstand die schönsten, die ich jemals von dieser Gans geschossen habe. Fast sehen sie wie gemalt aus, wie ich finde. Und das liegt daran, dass ich wegen des fehlenden Lichts und des deshalb so weißen Wassers und Himmels gleich zwei ganze Blendenstufen überbelichten musste, um brauchbare Resultate zu erzielen. Hätte ich das nicht getan, wären alle Vögel tiefschwarz geworden.
Und das kann keiner wollen.
Ein Aufkleber:
funny sticker
Gefunden oben auf dem Deich etwa auf halber Strecke zwischen dem Leuchtturm und der Seeschleuse.
Jemand hatte ihn an eine der dort aufgestellten Greifvogelwarten geklebt. Schon vor Jahren, doch jetzt habe ich den Duckel endlich für die Ewigkeit festgehalten. So ein Aufkleber nutzt sich doch mit der Zeit auch ganz schön ab, wie man unschwer sehen kann.
Gar nicht weit von ihm entfernt fand ich gleich mehrere Rennstrecken:
traces of Sheep (left) and Vole on the top of the dike
Die drei links im Bild (eine davon schlecht erkennbar) stammen von den bescheuerten Deichschafen und noch aus 2024.
Deichschafe setzen auf dem Deich immer wieder zu Wanderungen an, obwohl sie doch längst wissen sollten, dass da irgendwann ein Zaun im Weg steht. Es fängt immer mit aufgeregtem Geblöke an, und dann machen sich die Tiere geschlossen und fast immer hinereinander auf den Weg, militärisch geordnet oder wie im Kindergarten.
An den Händen halten sie einander aber nicht.
Und so entstehen mit der Zeit diese vegetationsfreien Trampelpfade auf dem Deich.
Die Spur rechts im Bild haben Feldmäuse ins Gras getreten:
same
Auf dem Deich wimmelt es von diesen kleinen haarigen und allseits so begehrten Biestern!
Und wenn man aufmerksam durch die Gegend geht, dann sieht man auch immer mal wieder einzelne Individuen auf ihren Autobahnen flitzen – und rasch wieder abtauchen in einem der zahllosen Löcher. Ich hoffe doch inständig, dass es entlang dieser Wege keine Blitzgeräte gibt. Ich meine, ich bin mir hundertprozentig sicher, dass oben auf dem Deich Geschwindigkeitsübertretungen an der Tagesordnung sind.
Wäre ich eine Steppenweihe, ich würde im Falle eines leeren Magens ausschließlich den Deich absuchen:
Pallid Harrier ist still present (see last blog posts!)
Dort sollte man immer Erfolg haben.
Der Vogel, den ich hier jetzt schon mehrfach vorgestellt habe, ist nach wie vor anwesend und zeigt sich auch immer häufiger in der so genannten Westdeichecke.
Leider ist er aber bezüglich seiner Ankunftszeiten so unzuverlässig wie die Deutsche Bahn. Und deshalb bringt es leider auch nichts, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer geeigneten Stelle zu postieren, mit der Kamera in der Hand. Man wartet immer vergebens, ich habe das nämlich schon mehrere Male ausprobiert in den letzten Wochen. Die Weihe taucht grundsätzlich immer nur dann auf, wenn man nicht mit ihr rechnet.
Die heute gezeigten Bilder stammen von gestern, also vom Sonntag:
same
Ich entdeckte den Vogel diesmal direkt nach Sonnenaufgang und unweit des Leuchtturmes.
Zunächst spielte er ausgiebig mit einer Sumpfohreule, wenig später aber wieder mit einer alten Bekannten:
still playing with Carrion Crows
Was die Rabenkrähe da im Schnabel trug, kann ich nicht schreiben.
Doch die Steppenweihe wäre ihr auch ohne Beute gefolgt, das hatte sie in den vergangenen Monaten auch immer so gehandhabt, weil ihr permanent das noch junge Fell zu jucken scheint.
Irgendwann war sie weg, zusammen mit ihrer Spielgefährtin immer weiter nach Süden abgedriftet. Und ich stand da und wartete auf ihre Rückkehr. Nach einer guten halben Stunde tauchte die Weihe wieder auf.
Jetzt aber ganz allein:
same
Hatte sie auf dem Hinweg noch getrödelt und gespielt, zog sie jetzt zügig über dem Heller dem Leyhörn entgegen, wo sie wenig später hinerm Scheißdeich abtauchte.
Deiche haben die schlechte Angwohnheit, immer im Weg zu stehen und einem in den ungünstigsten Momenten, also wenn es wirklich drauf ankommt, die Sicht zu nehmen!
Es folgt eine Ähnliche Fensterspinne für euch:
Amaurobius similis
Den ganzen Winter über hielt sie sich auf der Innenseite der Jalousie meiner Küche auf.
Ohne auch nur einmal zu jammern. Ich meine, es war bisweilen wirklich bitterkalt in Ostfriesland, und trotzdem hat sich diese Ähnliche Fensterspinne nicht ein einziges Mal beklagt oder mich gar darum gebeten, sie reinzulassen.
Und wieso hat eigentlich noch nie jemand die Jalousie geputzt?
Zurück zum bereits ganz oben gezeigten männlichen Strandpieper:
male Rock Pipit in da snow – only adult males show this amount of rosy feathers on the breast. This is proven by my experiences and two facts: these birds are always singing (only subsong), when not eating mealworms or preening. And few ringed rosy birds have been confirmed as adult males by the ringing centre in Norway. On the other hand birds without rosy feathers at ths time of the year do not always have to be females (see below!)
Woher weiß der Herr Sudendey eigentlich, dass es sich bei dem gezeigten Vogel um einen Kerl handelt, werdet ihr euch jetzt vielleicht fragen, wo doch in den gängigen Bestimmungsbüchern nichts von einem Geschlechtsdimorphismus beim Strandpieper (und beim Bergpieper!) geschrieben steht.
Lebenserfahrung heißt hier das Zauberwort!
Solch prächtige Vögel habe ich schon des Öfteren in der Vergangenheit angefüttert und aus nächster Nähe beobachtet. Angefütterte Vögel müssen nicht den ganzen Tag nach Nahrung suchen, sie schaufeln sich eine Handvoll Mehlwürmer rein und haben dann Zeit für andere Dinge, die nicht angefütterte Strandpieper nicht haben. Für minutenlange Gefiederpflege zum Beispiel. Eigentlich stehen sie zwischen den Mahlzeiten fast immer nur herum und warten geduldig darauf, dass sie wieder Hunger bekommen.
Und dann singen sie, wenn es sich um alte Männchen handelt!
Nicht voll und nicht laut, dafür aber nahezu pausenlos.
Subsong nennt man das; die Männchen stimmen sich auf die anstehende Brutzeit ein. Man hört diesen Gesang auch immer erst ab Mitte Februar, und er geht stets einher mit dem Beginn der Mauser ins Prachtkleid. Normalsterbliche, die einem Strandpieper nie so nahe kommen wie ich, werden diesen Gesang aber niemals hören und deshalb vielleicht sogar anzweifeln.
Aber ich lüge nicht – nie nicht:
same
Zwei solch prächtige Vögel sind mir auch schon als adulte Männchen (nicht K2!) bestätigt worden.
Sie waren beringt und stammten aus Norwegen. Und in ihren Lebensläufen wurde natürlich auch ihr Geschlecht angegeben.
Schneeglöcken Weißröckchen am Diekskiel:
Snowdrop
Oder so ähnlich.
Und jetzt gibt es etwas sehr, sehr Unerfreuliches:
my beloved Minox's strap is ripped
Vor einer guten Woche löste sich im Gehen plötzlich mein geiles Minox von meiner Schulter; ich konnte es gerade noch auffangen und einen Sturz auf den Asphalt verhindern.
Dass der Trageriemen reißt, ist kein minoxspezifisches Problem. Alle Ferngläser, die ich besaß und besitze, hatten und haben mit diesem Scheiß zu kämpfen! Das ist erstaunlich, denn der Werkstoff, aus dem moderne Trageriemen gefertigt werden, sollte eigentlich unverwüstlich sein und deshalb mindestens ein Menschenleben lang halten.
Tut er aber alle nicht.
Die Ösen am Fernglas müssen die Ursache für das Debakel sein, wahrscheinlich haben sie zu scharfe Kanten, sodass der Trageriemen im Laufe der Monate regelrecht und niederträchtig durchgescheuert wird. Voll bescheuert ist das! Und weil es nur sehr schwer ist, einen günstigen Ersatz zu finden – für einen Trageriemen gebe ich keine 40 Euro aus, und bei Temu bestelle ich grundsätzlich nicht – muss ich seit einer guten Woche mit meinem tonnenschweren ZEISS gucken, mit dem ich übrigens auch die Rothalsgans entdeckt habe, wenn ich ehrlich sein soll.
Da hatte ich weiter oben doch ausnahmsweise mal geflunkert.
Auch diesen Löffler habe ich mit dem ZEISS entdeckt:
my first Spoonbill of the year 2025 I found on 26th February
Und zwar am 26. Februar am Deich bei Pilsum.
Er war nicht allein uterwegs gewesen unter dem tiefblauen Himmel über dem grünen Deich an diesem wunderbaren Tag, aber er war für mich der erste Löffler des Jahres 2025, weil er seine zwei Kollegen etwas abgehängt hatte!
Inzwischen habe ich weitere Löffler in den Hauener Pütten stehen sehen.
Und jetzt verrate ich euch wieder ein ganz geheimes Geheimnis:
my landlady likely is a secret fan of the famous VfL Osnabrück – all three blankets were coloured in violet
Neulich hat meine bescheuerte Vermieterin drei Decken auf die Leine gehängt.
Und alle waren lila!
Ich habe sie nicht zur Rede gestellt, aber ich vermute, meine Vermieterin ist ein heimlicher Fan des großartigen VfL Osnabrück. Ich habe sie deshalb nicht zur Rede gestellt, weil ich mich gar nicht unnötig mit ihr unterhalten wollte. Das ist wie mit Putler und dem Idioten im Oval Office, es kann nichts Vernünftiges aus so einem Gespräch erwachsen. Ich will mich auch gar nicht erst auf das unterirdische Niveau meiner bescheuerten Vermieterin herabbegeben und hätte dann auch Angst, nie wieder hochzukommen.
Oh, ein Springbock:
male Roe Deer chasing a female
Blödsinn, Springböcke gibt es doch nur in Afrika!
Das Tier auf dem Foto ist eine männliche Ostfrieslandgazelle. Jedes Kind kennt sie, aber nur ich habe sie auch schon leibhaftig gesehen.
Nimm mal etwas Tempo raus:
same
Der Bengel hatte es eilig und auf eine Dame abgesehen, die ich aber nicht gleichzeitig mit aufs Bild bekommen habe, weil der Abstand zwischen den beiden Gazellen zu groß war.
So war das.
Zurzeit und auch schon seit Tagen ist es hier kalt und klar.
Blauer Himmel und so weiter.
Und der März hat begonnen!
Das bedeutet, dass die Strahlungsintensität jetzt wieder dramatisch zunimmt. Mit jedem einzelnen verfickten Tag! Vor allem am Wasser und auf dem Deich muss man höllisch aufpassen, wenn man nicht verglühen will. Doch wenn man trotzdem keine Lust hat, sich einzucremen, aber eben auch nicht zu Hause bleiben will, dann muss man sich an die Betreiber des Kraftwerkes in Eemshaven auf der anderen Seite der Flussmündung wenden.
Ein Anruf von mir genügt:
this is where clouds originate from
Und zack, schon wird die vor bösen UV-Strahlen schützende Wolkendecke produziert.
Habt ihr nicht gewusst, oder?
Der Ring von oben noch eimmal:
same as above
Wenn ich weiter oben geschrieben hatte, dass bunte Strandpieper immer Kerle sind, dann bedeutet das im Umkehrschluss aber nicht automatisch, dass schlichte Vögel immer weiblich sein müssen.
Der Schwede ist, wie ihr sehen könnt, schlicht gefärbt:
this bird is a male, too! But a second year specimen according to the life report
Und doch handelt es sich auch in diesem Fall um ein Männchen!
Das steht so im Lebenslauf des Vogels geschrieben. Allerdings befindet er sich erst im 2. Kalenderjahr. Ich kann also nur mutmaßen, dass Männchen in diesem Alter noch nicht oder nur selten in ein ausgepräges Prachkleid mausern.
Diese Bilder habe ich übrigens abends geschossen:
same
Ein weiterer schlicht gefärbter Vogel vom selben Abend:
different bird without ring
Es war für mich das erste Mal, dass ich mich am Abend eines sonnigen Tages am Leuchtturm aufgehalten habe.
Nur zwei Worte dazu: nie wieder!
Da war die Hölle los, ein Tsunami aus Leuchtturm-Fans. So laut und so unruhig, ein ewiges Kommen und Gehen. Die größere Herausforderung an diesem Tag war nicht etwa das Fotografieren der Vögel gewesen, sondern ein Bild vom Leuchtturm so ganz ohne seine Bewunderer hinzubekommen. Also ein Bild, wie ich es fast ganz oben gezeigt habe.
Kinners, ich habe es überlebt.
presumed adult male in breeding plumage
same
So war das.
Der großartige VfL Osnabrück ist übrigens wieder Tabellenführer in Liga 3:
pole position, but only in the table of the second half of the season (table taken from Kicker, Germany's most important sports magazine!)
Aber nur in der Rückrundentabelle.
Schade, dass wir vor dem Amtsantritt des neuen Trainers bereits so weit abgeschlagen waren.
Meister werden wir also wohl nicht mehr werden in dieser Spielzeit.
Egal.
Es waren einmal ...
... zahllose rote Farbtupfer in einem Kornfeld bei Neuwesteel:
pretty Common Poppy, seen and photographed in June 2023 close to the village of Neuwesteel
Im Juni 2023.
Wunderschöner Klatschmohn für euch!
An dieser Blume, das werde ich hier irgendwann schon mal geschrieben haben, vielleicht sogar im Kontext mit diesem und vielen weiteren Bildern, ist wirklich alles superhübsch.
Die unrasierten dünnen Stängel, die becherartigen Fruchtstände (mit kunstvoll gefertigtem Deckel!) und natürlich auch die Blüten mit ihren blutroten und flächigen Kronblättern. Gerade im morgendlichen Gegenlicht, das an diesem Tag unmittelbar nach Sonnenaufgang noch nicht zu grell, sondern eher butterweich daherkam, kommen all diese Körperteile des Mohns großartig zur Geltung.
Doch um all das ansprechend fotografieren zu können, muss man es erst entdecken. Und das wiederum kann nur gelingen, wenn man ein Auge für die Natur hat.
Geht also raus und schaut sie euch an.
Es kostet auch nichts!