25.09. - 13.10.2011
Eines gleich vorweg: Weder der wohl ausgestorbene Bachman's Warbler (letzte Sichtung 1988 in South Carolina) noch die süße Andie MacDowell (ebenda zur Welt gekommen) sind mir auf meiner Reise begegnet, was sehr schade ist.
Und noch etwas: Ich bin nicht allwissend (nur knapp dran), aber anspruchsvoll. Sollten hier also etwaige Fehlbestimmungen enthalten sein, dann bitte ich um eine entsprechende Nachricht per E-Mail, damit ich sie auch korrigieren kann.
Knapp drei Wochen war ich in und vor allem um Charleston unterwegs. Für mich war das die vierte USA-Reise und die erste, die mich in den Südosten des Landes führte. Vor allem das Klima hatte mich bislang immer abgeschreckt, und ich sollte in dieser Hinsicht nicht zu kurz kommen, denn gleich am Tag der Ankunft war es heiß und unglaublich schwül. Dunkle Wolken hingen tief und schwer am Himmel, was schon irgendwie bedrohlich aussah. Diese unglückliche Konstellation sollte in der ersten Woche auch von Bestand sein, und so hatte man immer einen Schweißfilm auf der Haut, was ich eigentlich überhaupt nicht gut haben kann. Tägliche Gewitter, nein, unglaubliche Wolkenbrüche, begleitet von lautestem Donner und Blitzen, wie man sie bei uns nur selten zu Gesicht bekommt, trugen dazu bei, dass sich die hohe Luftfeuchtigkeit mühelos nahe der Hundert-Prozent-Marke halten konnte. Bei meiner Mutter in der "Waschküche" konnte man es seinerzeit besser aushalten. Also ein echter Albtraum!
Eines gleich vorweg: Weder der wohl ausgestorbene Bachman's Warbler (letzte Sichtung 1988 in South Carolina) noch die süße Andie MacDowell (ebenda zur Welt gekommen) sind mir auf meiner Reise begegnet, was sehr schade ist.
Und noch etwas: Ich bin nicht allwissend (nur knapp dran), aber anspruchsvoll. Sollten hier also etwaige Fehlbestimmungen enthalten sein, dann bitte ich um eine entsprechende Nachricht per E-Mail, damit ich sie auch korrigieren kann.
Knapp drei Wochen war ich in und vor allem um Charleston unterwegs. Für mich war das die vierte USA-Reise und die erste, die mich in den Südosten des Landes führte. Vor allem das Klima hatte mich bislang immer abgeschreckt, und ich sollte in dieser Hinsicht nicht zu kurz kommen, denn gleich am Tag der Ankunft war es heiß und unglaublich schwül. Dunkle Wolken hingen tief und schwer am Himmel, was schon irgendwie bedrohlich aussah. Diese unglückliche Konstellation sollte in der ersten Woche auch von Bestand sein, und so hatte man immer einen Schweißfilm auf der Haut, was ich eigentlich überhaupt nicht gut haben kann. Tägliche Gewitter, nein, unglaubliche Wolkenbrüche, begleitet von lautestem Donner und Blitzen, wie man sie bei uns nur selten zu Gesicht bekommt, trugen dazu bei, dass sich die hohe Luftfeuchtigkeit mühelos nahe der Hundert-Prozent-Marke halten konnte. Bei meiner Mutter in der "Waschküche" konnte man es seinerzeit besser aushalten. Also ein echter Albtraum!
Es war so unerträglich und unangenehm, dass sich selbst die von mir so sehr gewünschten Schlangenarten (main target), von denen es dort (je nach Systematik) etwa 35 gibt (SC ist ungefähr so groß wie Österreich, liegt aber natürlich in einer anderen Klimazone), nicht vor die Linse bekam. Dies war mein erster Urlaub in den USA, der mir nicht einmal die eigentlich garantierte Strumpfbandnatter einbrachte! Das hatte aber auch noch andere Gründe, aber dazu später mehr. Und zu guter Letzt seien die Mücken noch erwähnt, die es aufgrund ihrer Präsenz verdient hätten, zum Wappentier des Bundesstaates ernannt zu werden. Sie waren ein steter und verlässlicher Begleiter vom Tag der Ankunft bis zur Abreise.
So, aber nu geiht dat los:
Das vielleicht häufigste Reptil South Carolinas ist der Rotkehlanolis. Im Grunde kann man ihm überall begegnen, sofern es nicht zu schattig ist. Er klettert in der Kraut- und Strauchschicht umher und springt auch geschickt von Ast zu Ast, und vor allem, wenn sich zwei Männchen begegnen, geht schon mal die Post ab!
Das vielleicht häufigste Reptil South Carolinas ist der Rotkehlanolis. Im Grunde kann man ihm überall begegnen, sofern es nicht zu schattig ist. Er klettert in der Kraut- und Strauchschicht umher und springt auch geschickt von Ast zu Ast, und vor allem, wenn sich zwei Männchen begegnen, geht schon mal die Post ab!
Die Echsen, die wie eine Kreuzung aus Gecko, Agame und Chamäleon aussehen, sind so häufig, dass man sie am Ende gar nicht mehr beachtet. Übrigens kann die Art wie das Chamäleon die Farbe innerhalb weniger Sekunden wechseln, von Grün nach Braun und umgekehrt. Ich hab's selbst gesehen! Tiere, die sich im Blätterdickicht aufhalten, sind meistens grasgrün, andere, in vertrocknetem Pflanzenwirrwarr lebende Individuen eher braun oder fast grauschwarz. Darüber hinaus kann man diese Echse auch in Habitaten finden, in denen sich auch unsere Mauereidechse wohlfühlen würde.
Und sie haben ihre Augen immer überall, passen gut auf, denn der Feind kann auch von oben kommen:
Das hier vorgestellte Tier war besonders zutraulich und zeigte sich sehr kooperativ, doch auch ganz allgemein lässt sich die wenig scheue Echse gut und ohne großen Aufwand fotografieren:
Besonders hohe Dichten fand ich am Rande der vielen kleinen Sümpfe, die nicht selten von Brücken überquert werden. Wenn man am Anfang auch erst kaum ein Tier entdeckt, bei längerem Verweilen werden es dann immer mehr.
Hier noch drei weitere Bilder:
Green Anole, Honey Hill, Berkeley County, SC
Im Auricher Zooladen kann man diese Art übrigens für wenig Geld erstehen!
Da sich sonst bezüglich der Herp-Welt wenig tat, konnte ich mich zunächst auf andere Tiere konzentrieren. Ein fremdes Land bietet dem Interessierten stets eine Reizüberflutung, und so widmete ich mich für ein paar Stunden den Schmetterlingen:
Red-spotted Purple, Honey Hill, Berkeley County, SC
Die Art sah ich nur dieses eine Mal!
Andere waren dagegen sehr häufig, und wenn sie nicht flogen, dann naschten sie am Boden Mineralien. So zum Beispiel diese Art, die mich ein wenig an riesige Zitronenfalter erinnerte:
Cloudless Sulphur
Oder diese deutlich kleinere Art - wahrscheinlich (assumed) Sleepy Orange.
Sehr auffällig und häufig war die folgende Art:
Gulf Fritillary
Sie war allgegenwärtig und aufgrund ihrer beachtlichen Größe nicht zu übersehen. Die Flügelunterseiten sehen auch sehr hübsch aus und erinnern an die der heimischen Perlmutterfalter:
Auch diese Art nahm an heißen Tagen Mineralien auf:
Aber der bekannteste Falter im Kosmos sollte mir in den Wäldern nordöstlich von Charleston nur ein einziges Mal begegnen. Der Monarch:
Doch das sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt und an einem anderen Ort noch zum Positiven wenden...
Die drei letzten Arten fotografierte ich (latter three species photographed) in McClellanville, Charleston County, SC
Die starken Regenfälle hatten aber auch positive Folgen, denn wenn man nachts durch die Wälder düste, dann war da schon viel los, wenn auch meistens nur unglaublich viele Individuen einer einzigen Art. Nämlich dieser:
Wenn der Rotkehlanolis die häufigste Reptilienart South Carolinas darstellt, so kann die Floridakröte den Titel des häufigsten Lurches für sich in Anspruch nehmen. Sie war wirklich überall. Hinsichtlich der Zeichnung und Färbung variiert sie beträchtlich, wie die folgenden Bilder illustrieren sollen:
Sie besaßen fast ausnahmslos einen mehr oder weniger deutlichen Dorsalstreifen, wie ihn zum Beispiel auch unsere Wechselkröte hat, und sie hüpfen sehr schnell. Eine Erdkröte wirkt dagegen fußlahm.
Southern Toad, McClellanville, Berkeley County, SC
Diese Art sollte mich durch den ganzen Urlaub begleiten.
Damit es nicht gar so steif wird, hier mal ein paar Ortsansichten. Allerdings weiß ich nicht mehr, wo das war:
Immer schön an das Tempolimit halten, denn die Cops lauern an jeder Straßenecke.
Halbrechts ist das Hinweisschild auf einen kleinen Supermarkt erkennbar, doch hat er eine Chance gegen den hier?
"Aldi's revenge" or "Lucky people leaving German supermarket"
In einem Gebüsch neben dieser Aldi-Filiale hatte ich zuvor wieder einmal alte Bekannte getroffen:
Ich sag's ja, sie waren wirklich allgegenwärtig!
In der ersten Woche ging es viel über Land, immer auf der Suche nach geeigneten Schlangenlebensräumen. So landete ich dann in oder auf Hilton Head Island, wo dieses Neunbinden-Gürteltier rücklings auf der Straße lag:
Nine-banded Armadillo, Hilton Head Island, Beaufort County, SC (roadkill)
Ein lebendes sollte mir nicht begegnen. Irgendwie erinnerte es mich an einen Arbeitskollegen (für Insider).
Dafür aber begegnete ich lebend Waschbär, Streifenskunk, Opossum, dem Nordamerikanischen Fischotter und anderen hauptsächlich nachtaktiven Gesellen. Doch auch unter diesen Arten erlitten zahllose Individuen ein ähnliches Schicksal wie das oben gezeigte Gürteltier; vor allem Opossum und Waschbär sollten den Asphalt besser meiden, denn der tut ihnen nicht gut.
Nach sehr vielen und vor allem unnützen Meilen in der ersten Woche führte mich eine unsichtbare Hand wieder zurück zu den ausgedehnten Wäldern nordöstlich Charlestons (Francis Marion National Forest). Dort scheint es des Öfteren und trotz der Feuchtigkeit zu brennen, und wenn der Boden dann kahl ist, können bestimmte Pflanzen sich erst einmal wieder ausbreiten:
Ich hielt sie für Kannenpflanzen, will ich zugeben, aber inzwischen habe ich herausgefunden, dass es die eigentlich nur in Südost-Asien gibt! Eine gewisse Ähnlichkeit aber lässt sich nicht leugnen, oder? Wer weiß mehr?
Nachtrag vom 21.10.2011: Es handelt sich hier um Vertreter der so genannten Schlauchpflanzen, und zwar um zwei verschieden Arten: Sarracenia minor (letztes Bild) und wahrscheinlich um S. flava oder S. rubra. Ähnlich wie die Kannenpflanzen Südost-Asiens haben sie sich darauf spezialisiert, kleine Insekten als Proteinlieferanten zu fangen. Nahezu alle Vertreter dieser Familie sind inzwischen aufgrund von Lebensraumverlust sehr selten.
Besten Dank an Mr. Unbekannt, der sich als "Lurch" im Herpetofauna.at-Forum zum Thema geäußert und den entscheidenden Tipp gegeben hat (ich mag keine Nicknames :-). Ich wäre nie darauf gekommen, hatte nie zuvor von diesen interessanten Pflanzen gehört ...
Es kam mir sofort bekannt vor, und dann sah ich einige Meter weiter diese Spinne:
Argiope-Spider, Honey Hill, Berkeley County, SC. First I thought it to be A. aurantia, but it differs in pattern and colouration! May it be a large A. trifasciata, which I also encountered?
Aber nichts da, es ist nicht unsere Wespenspinne, ganz offensichtlich aber eine Verwandte, die ihr meist deutlich größeres Netz in der Regel auf Augenhöhe und eben nicht am Boden baut. Zunächst dachte ich an Argiope aurantia (Black and Yellow Garden Spider), aber die sieht eigentlich wieder ganz anders aus.
Nachtrag vom 09.11.2011: Nach intensiverer Recherche bin ich mir nun sicher, dass es sich tatsächlich um A. trifasciata handelt, die ihr Netz sowohl am Boden (wohl jüngere Individuen) als auch deutlich höher in Büschen usw. baut.
Wenn ich oben geschrieben habe, dass die Floridakröte das häufigste Amphib ist, dann muss das nicht der Wahrheit entsprechen ;-)
Viel häufiger noch, dafür aber winzig und somit auch viel unauffälliger war das Tier hier:
Southern Cricket Frog, Honey Hill, Berkeley County, SC
Die Tiere gehören zur Familie der Laubfrösche, sind eben klitzeklein, und wenn sie vor einem aufspringen, denkt man zunächst, es handele sich um einen Grashüpfer. Immer wieder bin ich auf sie hereingefallen! Und sie können vielleicht mal springen! Das grenzt schon an Hochleistungssport.
Apropos Grashüpfer: Diese riesigen und recht bunten Nymphen (viel größer als der Grillenfrosch da oben) einer Heuschreckenart waren sehr zahlreich unterwegs, zumeist aber fand ich sie platt auf der Straße, manchmal aber eben auch lebend an einer Leitplanke:
Auch hier weiß ich nicht, was daraus einmal werden wird (eine biblische Plage?).
Die Wirbellosenwelt ganz allgemein ist im Südosten der USA nicht zu verachten, und wenn ich auch kaum eine Art kenne, so kann ich sie doch wenigstens als hübsch oder interessant bestaunen, wie zum Beispiel einige Libellenarten, von denen ich eine besonders prächtige auch im Bild festhalten konnte. Hier das Weibchen:
Und nun das Männchen:
Es handelt sich um den so genannten Halloween Pennant, dessen deutscher Name mir nicht bekannt ist. Hier noch ein Bild:
Halloween Pennant, Honey Hill, Berkeley County, SC
Wenn man keine Schlangen findet und an allen Tagen immer denselben Arten begegnet, will man auch mal was Neues sehen. Über Jamestown und St Stephen ging es über den tollen Santee-River, der noch wie ein richtiger Fluss aussieht und sogar mäandrieren darf. Auf der anderen Seite hatte man sogar Zugang zum Ufer, und ich dachte, ich könnte noch einmal diversen Schlangen eine Chance geben, aber da war nichts, nur mehrere hundert Fangtrichter von "Ameisenlöwen", die ab und zu auch mal ein wenig Sand die Trichterwand hochschleuderten:
Antlion larvae trails in sand under bridge over Santee River near St Stephen, Berkeley County, SC
Nach ein paar Bildern ging es weiter ins Landesinnere, in die so genannte Sandhill Region (Carolina Sandhill National Wildlife Refuge nordwestlich von Darlington), wo es aber, ich nehme das mal großzügig vorweg, auch nichts zu sehen gab. Man hat dann auch irgendwann keine Lust mehr aufs Auto, und gleichzeitig ist ein Urlaub ohne Küste auch nichts Echtes, und so ging es dann wieder nach Südost. Genauer: North Myrtle Beach. Noch genauer: Cherry Grove Beach! Da gab es dann was zu sehen, Reptilien im Federkleid, sodass sich der Aufenthalt dort auf eine komplette Woche ausdehnte.
Das Teleobjektiv zieht alles etwas zusammen. Was man hier sehen kann, sind die Bettenburgen von South Myrtle Beach. Das ist so etwas wie der Ballermann South Carolinas. Dort reihen sich Restaurants der anspruchsloseren Sorte sowie unglaublich kitschige Freizeitparks mit künstlichen Wasserfällen und Dinosaurier-Imitaten aneinander, und mich erinnerte das sofort an Frau Groults Roman Salz auf unserer Haut, an eine Szene, die an der Atlantikküste Floridas spielt: George ohne S fährt mit ihrem Lebensgeliebten Gauvain den Highway entlang, und während er wie ein kleiner Junge von der bunten Welt mit den glitzernden Lichtern beeindruckt ist, enttarnt sie das alles als billig und geklaut, wodurch es ihr wieder einmal gelingt, ihm die Freude an den vermeintlich einfachen Dingen des Lebens zu nehmen.
In North Myrtle Beach sah es viel beschaulicher aus. Kleine Geschäfte, keine allzu hohen Häuser und schließlich eine eher beschaulichere Variante des Tourismus, der Anfang Oktober, dem tollen Wetter zum Trotz, nahezu zum Erliegen kam.
Das Teleobjektiv zieht alles etwas zusammen. Was man hier sehen kann, sind die Bettenburgen von South Myrtle Beach. Das ist so etwas wie der Ballermann South Carolinas. Dort reihen sich Restaurants der anspruchsloseren Sorte sowie unglaublich kitschige Freizeitparks mit künstlichen Wasserfällen und Dinosaurier-Imitaten aneinander, und mich erinnerte das sofort an Frau Groults Roman Salz auf unserer Haut, an eine Szene, die an der Atlantikküste Floridas spielt: George ohne S fährt mit ihrem Lebensgeliebten Gauvain den Highway entlang, und während er wie ein kleiner Junge von der bunten Welt mit den glitzernden Lichtern beeindruckt ist, enttarnt sie das alles als billig und geklaut, wodurch es ihr wieder einmal gelingt, ihm die Freude an den vermeintlich einfachen Dingen des Lebens zu nehmen.
In North Myrtle Beach sah es viel beschaulicher aus. Kleine Geschäfte, keine allzu hohen Häuser und schließlich eine eher beschaulichere Variante des Tourismus, der Anfang Oktober, dem tollen Wetter zum Trotz, nahezu zum Erliegen kam.
Es klingt blöd, aber hier auf dem Bild sieht es schlimmer aus als in der Realität! Hinter der Häuserfront links im Bild ist gleich der Strand.
Nach Nordosten bildet er eine kleine Halbinsel, wo es für mich ganz gut was zu tun gab, rasteten dort vor allem bei Hochwasser doch einige interessante Vogelarten, die darüber hinaus nur wenig Scheu zeigten, wenngleich die Bedingungen sicher nicht ganz so gut sind wie etwa auf Sanibel Island in Florida.
Fischkrähe oder nicht?
Fish Crow or American Crow?
Sie war schon sehr zierlich, aber eine Bestimmung traue ich mir nicht zu.
Sicher jetzt nicht so der klassische Strandvogel, doch da waren auch noch andere zu sehen:
Royal Terns (all shorebirds and gulls were photographed in North Myrtle Beach, Horry County, SC)
Königsseeschwalben sind mit ihren leuchtenden Schnäbeln eine Augenweide! Viele der Vögel waren beringt, doch abgelesen habe ich natürlich nix, hatte ich doch gar kein Spektiv dabei.
Hier mal ein Einzelvogel, den man nicht leicht in den Sucher bekommt, ragt doch fast immer mindestens ein Schnabel oder Schwanz ins Bild und macht alles kaputt. Nicht wenige der folgenden Bilder habe ich kurz vor Sonnenauf- und kurz nach Sonnenuntergang gemacht, weil das Licht dort auch bei tiefstehender Sonne noch sehr grell war und das weiße Gefieder der meisten Arten dann parzielle Überbelichtungen zeigte. Es war nämlich in dieser Strandwoche immer sonnig!
Hier haben sich Aztekenmöwen in den Weg gestellt, aber das fand ich ganz nett.
Diesjährige Königsseeschwalben gab es auch, und die nie endenden Bettelrufe klingen mir noch heute in den Ohren:
Und noch einmal Altvögel:
Spuren einer Königsseeschwalbe?
Flussseeschwalben waren am Anfang auch immer da, doch als Tide und Sonnenstand eine glückliche Allianz eingingen, waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Dafür aber hatte ich die Gelegenheit, Forsterseeschwalben zu fotografieren:
Hier eine im Sandsturm. Gott sei Dank gehört der Filmwechsel der Vergangenheit an.
Forster's Terns
Und Brandseeschwalben gab es auch (inzwischen sind die amerikanischen Vertreter als jetzt eigenständige Art von den euopäischen getrennt worden):
American Sandwich Terns - These birds have recently been separated from (European) Sandwich Tern and in the meantime become an own species.
Mal ehrlich: Wer würde einen solchen Vogel am Strand von Norderney als Ami erkennen? Und auch die Stimme klang in meinen Ohren eben wie die einer klassischen Brandseeschwalbe.
Der Blauwal unter den Seeschwalben:
Raubseeschwalben waren immer nur wenige da. Und sie waren immer etwas scheuer als alle anderen Vögel. Die niedrigste Gangart bescherte mir dann aber am Ende Erfolg:
Caspian Tern
Und die folgenden Bilder zeigen einen Überraschungsgast. Wenigstens hatte ich diese Art in South Carolina nicht erwartet. Die Heringsmöwe:
Lesser Black-backed Gull, an unexpected species
Maximal waren zweiundzwanzig Individuen gleichzeitig am Strand. Ob sie von Helgoland stammen? Egal, sie sind eher was für die Müllkippenfraktion unter den Beobachtern. Mit meinem Halbwissen komme ich da nicht weiter...
"Hey guy, first you have to switch on the camera" or How bird shooting works...
"Junge, du musst die Kamera erst einmal einschalten!"
Black Skimmer
Am Boden wirkt er eher unbeholfen, in der Luft ist der Schwarzmantel-Scherenschnabel die personifizierte Eleganz.
Es klappte auch mal ohne Aztekenmöwe! Ich habe den Scherenschnabel leider nie beim Jagen gesehen. Sie flogen immer weit aufs Meer hinaus.
Die bei Hochwasser am Strand rastenden Vögel wurden am Tag x-mal aufgescheucht. Wenn man Aufnahmen fliegender Schwärme haben wollte, brauchte man sich nur in Stellung zu begeben. Es dauerte meist nur wenige Minuten, bis wieder jemand vorbei kam. Hunde hatten in dieser Hinsicht eine herausragende Wirkung. Eigentlich waren die Vögel aber alles andere als scheu, doch wenn jemand mitten durch den rastenden Trupp gehen wollte, dann hatten sie schon etwas dagegen. Ein kleiner Bogen würde schon reichen, aber viele Menschen achten nicht darauf. Oft schlecht, manchmal aber auch gut für den Fotografen!
Hier noch einmal der Beleg dafür, dass etwas mehr Abstand zu den ruhenden Tieren schon ausreicht. Verschreckte Vögel sehen jedenfalls anders aus:
Witziges Kennzeichen - Funny license plate
Angeln ist in den USA mehr als nur ein Hobby! Man stelle sich vor, auf Norderney oder sonstwo stehen Hunderte Angler am Strand. In den USA ist das völlig normal, sie sind überall. Hier einer beim Auswerfen des Netzes, um Köderfische zu fangen:
Möwen waren bei einer solchen Gelegenheit nie weit. Und auch Fischadler und Weißkopfseeadler profitierten, wenngleich ich das nie im Bild festhalten konnte.
Even after sunset fishermen were waiting for their life's biggest haul.
Fishing Pier: Selbst nach Sonnenuntergang warten noch Angler auf den Fang ihres Lebens.
At least twice a day an officer patrolled on the beach. To everyone's safety...;-)
Mehrere Male am Tag wurde der Strand von einem Officer abgefahren. Zur Sicherheit aller Anwesenden. Für diese Karre gab es extra eine eigene Zufahrt.
Mindestens einmal am Tag musste man auch mal woanders hinfahren, um mal den Herps wieder eine Chance zu geben. In Calabash, North Carolina, fand ich unter einem Brett neben einer alten und zugewucherten Holzruine diesen Salamander, den ich auch mit dem Peterson Field Guide Reptiles and Amphibians Eastern and Central North America nicht bestimmen konnte:
Eines ist klar: Ein Alpensalamander ist es nicht!
Er glänzt wie ein Lackschuh.
Mystery salamander, Calabash, Brunswick County, North Carolina
Even with literature I could not determine this salamander species. Anybody out there who knows its name?
Nachtrag vom 21.10.2011: Harald (Arnoldstein/Österreich) und Steve (New York/USA) sind sich einig darüber, dass es sich um einen so genannten Silbersalamander (Slimy Salamander) der Gattung Plethodon handelt. Das ist schon mal nicht schlecht, und es passt! Nachdem ich das Tier angefasst hatte, klebten meine Hände wie Sau, ähnlich wie nach dem Berühren einer Roten Wegschnecke. Danke euch beiden.
Eine schöne Überraschung, ganz klar, doch wieder gab es keine Schlange. Im ganzen Staat war es sehr aufgeräumt. Dinge, die man hätte umdrehen können, lagen nicht in der Landschaft herum. Wilde Deponien, wie sie in den Mittelmeerländern alltäglich sind, suchte man in South Carolina vergebens. Darüber hinaus war alles, was links und rechts von den Straßen abging, Privatbesitz. Es wirkte alles so zersiedelt! Auch Böschungen, die man bequem absuchen könnte, fehlten völlig. Es gab nur dichtes Gestrüpp, Kiefernwälder mit üppiger Bodenvegetation, die keinen Durchblick zuließ, und finstere Zypressensümpfe, wo noch nicht einmal das Licht eine faire Chance bekam. Mehrere Male habe ich Schilder wie die folgenden einfach ignoriert, doch nachdem man mir zweimal jeweils eine MP vor die Fresse gehalten hatte, musste ich dann doch umdenken. Darüber hinaus war es einfach zu warm für Schlangen. Sie hatten überhaupt keinen Grund, sich der Sonne auszusetzen. Dass ich aber in dieser Hinsicht in drei Wochen nahezu komplett leer ausgehen sollte, hätte ich mir vor Antritt dieser Reise nicht vorstellen können. Ich glaube, dann hätte ich umgebucht. Zwei Schwarznattern (Black Racer) sowie zwei Wassernattern (Watersnake spec) waren alles, was ich zu sehen bekam. Lebend.
No chance for herpers and birders
Mein Englisch ist alles andere als perfekt, aber ich bin auch nicht dort aufgewachsen (bezieht sich auf das letzte Schild ;-).
Mit derartigen Schildern ist der ganze Staat zugestellt. Trotzdem: Jetzt habe ich schon die Vorarbeit geleistet und wenigstens einigermaßen brauchbare Ecken gefunden, sodass ich einen Frühjahrstripp nicht mehr ausschließen möchte. Es wäre doch zu schön, einige dieser tollen Tiere zu finden.
Weiter mit Federvieh in North Myrtle Beach, denn es gab noch mehr zu sehen. Zum Beispiel Kiebitzregenpfeifer. Hier einer im Jugendkleid:
Black-bellied Plover (USA) or Grey Plover (UK)
Ein Altvogel im Schlichtkleid:
Die Vertrautheit diverser amerikanischer Vögel ist immer wieder faszinierend. Und sie ist mir ein Rätsel. In Deutschland brauchte man sich gar nicht an einen rastenden Kiebitzregenpfeifer ranzurobben. Er würde einen auslachen und schon auf hundert Meter Entfernung das Weite suchen. Mit vielen weiteren Arten verhält es sich ähnlich. Warum?
In comparison with European birds American individuals are often very tame (even within the same species). In Germany it wouldn't make any sense trying to get a good shot of a Grey Plover without hide. Why?
Hier zwei Altvogel im noch fast vollständigen Prachtkleid:
Steinwälzer gab es nur vereinzelt:
Turnstone
Und Kleine Schlammläufer:
Short-billed Dowitcher
"Seemöven" belagerten gleich in ganzen Gruppen den Strand, meist auf mein leckeres Toastbrot wartend. Zweithäufigste Art war die Ringschnabelmöwe:
Altvögel gab es auch:
Ring-billed Gull
Gewinner in der Kategorie Häufigkeit, also so jetzt unter den Möwen, war die Aztekenmöwe. Eine adulte will den Anfang machen:
Und hier noch zwei diesjährige Vögel:
Laughing Gull
Und wenn man als Aztekenmöwe zu viel Zeit unter Königsseeschwalben abhängt, dann ähnelt man denen mit der Zeit immer mehr:
Aberrant individual or Bill colouration caused by plastic surgery?
Ist nur ein Belegfoto, noch dazu bei hochstehender Sonne, aber ich bekam leider keine zweite Chance, habe den Vogel danach nie wieder gesehen.
Und schließlich noch drei Kanadamöwen, zwei alte und eine diesjährige:
American Herring Gull
Last but not least the Greater Black-backed Gull:
Mantelmöwe
So, wieder mal eine Pause vom Strand. Neben dem Parkplatz am Ocean Drive war eine kleine Brachfläche, die auch mal untersucht werden wollte. Ein Stein, ein Brett sowie eine alte, halb verottete Plastikjacke eröffneten mir völlig unerwartet die Chance, etwas zu finden. Stein und Brett boten nur Grillen, die Jacke gab den Hauptgewinn frei:
Assumed Eastern Glass Lizard because of absence of a middorsal stripe and longitudinal stripes below lateral groove
Bei diesem Tier sollte es sich um die Östliche Glasschleiche handeln, weil sie die einzige Art in South Carolina ist, die u. a. keinen Dorsalstreifen hat. Allerdings sieht sie im "Peterson" ganz anders aus. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Jungtier ist, etwa 25 Zentimeter lang. Weitere Arten im Gebiet: Slender Glass Lizard, Mimic Glass Lizard, Island Glass Lizard.
Sehr schöne Augen hat das Tier - sexy eyes!
Darüber hinaus fand ich dort den einzigen Karolina-Laubfrosch dieser Reise. Auch ihn kann man in vielen deutschen Zoogeschäften für wenig Geld kaufen. Es ist ein Jungtier:
Green Treefrog, North Myrtle Beach, Horry County, SC
Hier in Myrtle Beach war es dann so weit. Der Monarch, den ich im Binnenland (nur wenige Meilen von der Küste entfernt, wohlgemerkt) nur ein einziges Mal gesehen hatte (und nach meiner Rückkehr in den Wald nach etwa einer Woche Strandleben nie wieder sehen sollte), zog in großer Zahl nach Süden. Zwar immer nur einzelne Tiere oder kleine Gruppen, dafür aber unablässig und im Sekundentakt. Nur wenige Tiere legten eine Rast ein, meist jene, die abends ankamen und ein Nachtquartier benötigten. Morgens, wenn sie sich in der Sonne aufwärmten, konnte man dann Bilder machen:
Die Ruine in Calabash, wo ich den seltsamen Salamander gefunden hatte, wollte auch mal wieder besucht werden, denn unter dem dortigen Unrat konnte sich inzwischen eine neue Überraschung versteckt haben. Und so war es auch:
Ground Skink, Calabash, Brunswick County, North Carolina (right beyond the Border)
Das Tier erinnert ein wenig an die Johannisechse vom Balkan und soll sehr häufig sein. Gesehen hatte ich zuvor auch schon mehrere, aber trotz der kurzen Beinchen waren sie immer sehr flink.
Nach Einbruch der Dunkelheit tauchten dort dann wie aus dem Nichts diese Tiere im Licht meiner Taschenlampe auf, immer zu zweit:
Likely any kind of Walking Stick. Who knows more?
Wahrscheinlich so eine Art Stabheuschrecke...
Ein Indiz für die Klugheit des männlichen Geschlechts sind diese Tiere allemal ;-)
Im Dorf konnte man auch allerhand entdecken - und zwar nicht immer nur Vögel oder Herps:
This dog's haircut reminded me spontanously of a former German singer.
Auf dem Parkplatz eines Supermarktes sah ich diesen Autofahrer, der mich spontan an jemanden erinnerte, der gefühlte vier Kilogramm Freundschaftsbänder an jedem Handgelenk trug, bevor er seine Karriere als "Sänger" beendete. Frauchen war beim Einkaufen, und der Hund wartete eben am Steuer, hielt den Sitz warm, was man in den USA häufig sehen kann, ebenso wie Hunde, die auf dem Beifahrersitz abhängen und während der Fahrt aus dem Fenster schauen und sich den Wind um die feuchte Nase wehen lassen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA anscheinend keine Vorschrift, wonach der Hund nicht ins Geschehen eingreifen darf. Das Bild entstand kurz vor Mitternacht, im kargen Licht einer Laterne, freihändig und mit ISO 3200!
No sports anymore!
Hier hat jemand seine Sportschuhe an den Nagel bzw. an die Leitung gehängt!
Auch nach Sonnenuntergang leuchteten die Scheiben dieses Hauses noch in den schönsten Farben. Und diese bescheidene Hütte habe ich mir nebenbei gekauft und den Kanadareiher im Vordergrund gleich mit:
Okay, war nur ein Scherz.
Sorry, I don't like church at all. But generally isn't it awful, if they tout in this aggressive and penetrating way for their own purposes?
Kirchen werben für ihre Sache. Für meinen Geschmack etwas zu plump und aggressiv.
Ist also nicht so mein Ding, aber es hat mich auch niemand gezwungen, einer Glaubensgemeinschaft beizutreten. Nicht einmal vorübergehend. Das ist doch auch schon was.
Hier mal eine Spottdrossel, eine Art, die wirklich ganz toll singen kann und das auch im Oktober noch regelmäßig tut:
Mockingbird
Sie ist sehr auffällig und omnipräsent. An jeder Tankstelle, in jedem Garten, auf eigentlich allen Supermarktparkplätzen und auch im Outback begegnete ich ihr.
Ebenso, bis auf das Outback, diesen Kerlchen, die leider sehr unangenehme Geräusche von sich geben - und zwar den ganzen Tag:
Frei übersetzt Bootschwanz-Grackeln
Der Kampf mit der Toastbrottüte.
Boat-tailed Grackel
Und die Weibchen sagten fast nie etwas, sie waren einfach nur da:
Males of this species performed their strange sounding song all day long while females didn't say anything. They were simply there.
Und somit sind wir wieder am Strand ;-)
Wo es Wellen gab:
Waves
Und auf diesen Wellen schwamm ein Hauch von Greetsiel:
Dünen sind international, sehen irgendwie überall gleich aus, obwohl doch die Pflanzenarten unterschiedliche sind:
Although plant species are different dunes of all countries look almost the same.
Spuren im einst jungfräulichen Sand verrieten die Anwesenheit verschiedenster Vogelarten:
Footprints of Semipalmated Plover in the sand
In diesem Fall handelte es sich um jene des Amerikanischen Sandregenpfeifers:
Ich bin kein Spurenleser, hatte aber zuvor gesehen, wie er dort langgstiefelt ist.
Und wenn das Wasser wieder abzulaufen begann, flogen die Vögel wieder zum Spülsaum, um zu essen:
Resting and right after high tide foraging Semipalmated Plovers
Dort waren andere schon unterwegs, wie zum Beispiel Schlammtreter:
Ich habe sie nur in den Salzmarschen rasten sehen, nie zusammen mit anderen Limikolen am Strand. Dort tauchten sie nur zur Nahrungssuche auf und auch nur ein klitzekleiner Teil der anwesenden Vögel:
Mit Beute (Muschel) und schließlich im Flug, weil er mir stolz seine auffällige Flügelzeichnung präsentieren wollte:
Willet with mussel showing its nice and distinctive wing pattern.
Allerdings nur im Gegenlicht.
Bis zu drei Strandläufer-Arten hielten sich am Strand auf, allen voran der kosmopolitische Sanderling:
Sanderling: THE cosmopolitan among all sandpiper species
Ich mag diesen Vogel, der immer so adrett und arielrein ausschaut und flink am Spülsaum entlangsprintet:
Das letzte Bild zeigt einen Sandstrandläufer - latter image shows Semipalmated Sandpiper
Und auch der Bergstrandläufer war anwesend:
Western Sandpiper
Und schließlich die größten Vögel am Strand von Myrtle Beach. Im Gegensatz zu jenen in Florida waren die Braunen Pelikane in South Carolina aber eher scheu und man musste sich schon ein bisschen ins Zeug legen, um brauchbare Bilder zu kriegen. Auf der anderen Seite ist es dann wenigstens noch eine kleine Herausforderung, die die Freude über gelungene Bilder ins Unermessliche zu steigern vermag:
Und hier mal ganz stimmungsvoll:
Brown Pelican
Solche Farben kann nur der Süden! Man braucht keine Filter einzusetzen, was ich ohnehin noch nie gemacht habe. Alles Natur, unmittelbar nach Sonnenuntergang.
Nach einer Woche ging es wieder zurück in den Francis Marion National Forest, weil ich meinte, dass ich am Strand so gut wie alles erledigt hatte. Alles kann man nie schaffen, aber man muss auch mal ein Ende finden. Und ich hatte immer noch andere Tiere, so langgestreckte und ohne Beine, im Hirn.
Zum Abschied vom Strand noch einmal zwei stimmungsvolle Bilder, aufgenommen um Sonnenaufgang herum:
Sie zeigen einen Schlammtreter bei der Nahrungssuche (foraging Willet after sunrise).
Es ging also wieder zurück in den tiefen Wald. Ich kann vorweg nehmen, dass es nur für eine tote Schlange gereicht hat, aber dafür bekam ich endlich ein anderes Wunschtier vor die Linse, das ich eigentlich schon abgeschrieben hatte.
In erster Linie gibt es dort Kiefernwälder, mal trocken, mal etwas feuchter. Hier ein paar Bilder zum Thema:
Die Wege, die durch diese Wälder führen, sind oft unbefestigt, aber sehr gut befahrbar. Sie übernehmen dort die Funktion richtiger Straßen, die die Dörfer miteinander verbinden.
Der Wald braucht sich keine Sorgen zu machen, es gibt Nachwuchs ohne Ende:
Vor lauter Stämmen sieht man den Wald nicht mehr:
Und wie bereits ganz zu Beginn erwähnt, es muss auch des Öfteren mal Brände geben:
Dieser Baum aber hat ihn überlebt!
Und überall wieder diese verdammten Schilder:
Wenn die Menschen nichts wegwerfen dürfen, gibt es für mich auch nichts zum Umdrehen. Okay, das was aus dem Auto heraus entsorgt wird, so während der Fahrt, kann ohnehin nicht interessant für mich oder auch eine Schlange sein. Zu klein, der ganze Müll. Trotzdem: Ich mag diese Aufrufe zum Denunzieren nicht!
Gleich am ersten Tag gab es die lange ersehnte Schlange, noch dazu jene Art, die auf meiner Liste ganz weit oben stand, weil sie so unglaublich hübsch gefärbt und gezeichnet ist. Der Südliche Kupferkopf:
Southern Copperhead, Honey Hill, Berkeley County, SC (roadkill)
Tja, leider tot. Es musste gerade erst passiert sein, denn er war noch recht warm. Für eine Begegnung mit dieser Schlange, die dort alles andere als selten sein soll, hätte ich auch hundert Euro extra gelöhnt, aber es sollte nicht sein.
Auch nächtliche, zum Teil stundenlange Fahrten durch diese Wälder brachten nur Floridakröten und einzelne Frösche, die aber in meistens nur vier bis fünf Riesensätzen den Weg überquerten. Nicht ein einziges Mal hielt so ein Frosch auch nur für eine Sekunde inne, und so brauchte man nicht einmal zu bremsen, geschweige denn ans Aussteigen zu denken.
Trotzdem noch ein paar Floridakröten:
More Southern Toads
Bremsen musste man auch für diese Biester (Truthühner) nicht:
Busy Turkeys on the run
Und zwar deshalb nicht, weil sie sehr scheu waren und schon auf große Entfernung aufflogen. Man kann sich das nicht vorstellen, aber sie steigen wirklich steil auf bis zum Dach des Waldes, wo sie dann irgendwo verschwinden.
Blümchen gab es auch noch wenige, so ein richtiger Knaller aber war nicht dabei. Für ein bisschen Farbe sollte es trotzdem allemal reichen:
Man kann es deutlich sehen, es gab kaum noch Licht seit der Rückkehr in den Wald. Selbst gegen Mittag war es ziemlich düster und dann regnete es auch noch permanent. Manchmal hat man einfach kein Glück, und am Ende kommt auch noch Pech dazu ;-) Egal, für ein paar Bilder hat es ja auch noch gereicht. So zum Beispiel für diese eher unscheinbare Orchidee:
Hier ein zweites Exemplar derselben Art:
Und Schmetterlinge kann man auch bei bedecktem Himmel fotografieren:
Gulf Fritillary, Honey Hill, Berkeley County, SC
Dann auch noch ein frisches Exemplar:
Und mit geöffneten Flügeln:
Und dann noch eine andere sehr häufige Art:
Common Buckeye, Honey Hill, Berkely County, SC
Und es gab auch wieder Grillenfrösche, die bezüglich ihrer Färbung sehr variabel sein können, wie die beiden folgenden Individuen zeigen. Mal eher braun:
Oder eben grün:
Southern Cricket Frog, Honey Hill, Berkeley County, SC
Es gibt ein sehr bekanntes Tier im Südosten der USA. In der ersten Woche gelang kein einziger Nachweis, weil ich glaubte, dass es ausschließlich große Gewässer besiedelt, Brackwassermarschen oder Flüsse wie den Santee River oder den Great Pee Dee River, aber dieses Tier bewohnt ALLE Gewässer, finsterste Zypressensümpfe zum Beispiel, auch wenn sie nur Wohnzimmergröße besitzen. Man muss nur ganz genau hinschauen, dann wird man auch fündig:
Den Mississippi-Alligator konnte ich an völlig isolierten Gewässern, kleinen Tümpeln und so weiter, antreffen, was auch bedeutet, dass er beachtliche Strecken über Land zurücklegen kann, wahrscheinlich im Schutze der Nacht. In nahezu allen Gewässern im Süden South Carolinas liegen Unmengen an Baumstämmen und Ästen, und auch Wasserpflanzen machten die Suche nicht leichter, doch nachdem man seine Augen sensibilisiert hatte, fand man ihn auch, allerdings nur halbwüchsige Exemplare, die immer nur den Kopf aus dem Wasser hoben, manchmal sogar nur die Augen:
American Alligator, Honey Hill, Berkeley County, SC
Sie lagen zum Teil eine ganze Stunde regungslos da, um dann ganz langsam abzutauchen. Das hatte etwas Unwirkliches, es war ein echtes Highlight dieser Reise!
Und so ging es dann am vorletzten Tag zurück nach Charleston, der heimlichen Hauptstadt South Carolinas (Columbia ist die offizielle). Die Stadt, das sei hier nicht vorenthalten, ist ein echtes Juwel. Viel Wasser, entsprechend viele Brücken, und auch die schnuckelige Altstadt braucht sich nicht hinter jenen europäischer Metropolen zu verstecken. Es wird immer behauptet, US-Städte hätten keine Geschichte, keinen Charme, aber in 340 Jahren, die Charleston inzwischen auf dem Buckel hat, ist auch dort eine ganze Menge passiert und zwar nicht nur Positives: Orry Main (alias Patrick Swayze) könnte da bestimmt eine ganze Menge erzählen. Charleston und übrigens auch Savannah/Georgia sind also wirklich eine Reise wert und ich möchte beide Städte jedem ans Herz legen.
Die letzten zwei Tage, das Wetter hatte sich inzwischen wieder etwas gebessert, passierte nicht mehr allzu viel. Doch auch in einer Stadt mit wenig mehr als hunderttausend Einwohnern leben Tiere:
Little Blue Heron, Charleston, SC
Dieser Blaureiher suchte nach Essbarem an einem Graben unmittelbar neben einer WalMart-Filiale. Dort, in einem Industriegebiet, konnte ich auch ein Belegfoto von einem Ochsenfrosch machen, der schwer ins Wasser plumpste und mich richtig erschreckte. Immerhin tauchte er nicht sofort ab, und ich glaube, er hat absichtlich auf sich aufmerksam gemacht, wollte unbedingt Teil meines geilen Reiseberichtes sein:
Bullfrog, Charleston, SC
Von den so genannten Echten Fröschen konnte ich neben dieser Art nur noch den Südlichen Leopardfrosch ausfindig machen, er war allerdings unfairer und ließ mir keine Chance.
Ebenfalls neben dem WalMart schlichen einige dieser Echsen herum, die letzten dieser Reise:
Green Anole, Charleston, SC
Loggerhead Shrike, Charleston, SC
Eher ein Belegfoto, aber weil ich Würger ganz allgemein sehr mag, sei es doch hier reingestellt. Ungewöhnlich war, dass auch er mitten in der Stadt auf Beute ansaß. In Osnabrück-Eversburg z.B. habe ich noch nie einen Würger gesehen. Dies war einer von nur zwei Louisianawürgern dieser Reise, für mich war es darüber hinaus ein Lifer!
Hier noch eine Carolinataube:
Mourning Dove, Charleston, SC
Sie ist die häufigste Taube im Bundesstaat, eine weitere kommt noch im Südosten vor. Und eine dritte, mit der ich gar nicht gerechnet hatte, ist die Türkentaube. An einer Kreuzung in Charleston stehend, sah ich aus größerer Entfernung den klassischen Balzflug eben dieser Art, und ich konnte es nicht glauben, war auch nicht gut vorbereitet, aber ein Blick ins Buch brachte am Ende die nötige Gewissheit.
Huge vehicles that you can't fill up while engine is running are not just a cliché...;-)
Das war es fast schon. Hier noch ein wenig Amerika, um ein paar Klischees zu bedienen: Autos, die man bei laufendem Motor nicht volltanken kann, gab es zuhauf, wobei dieser Dodge noch harmlos und klein ist.
Es war irgendwie komisch, denn obwohl Charleston eher klein ist, kam mir der Verkehr ganz anders und unverhältnismäßig vor; er erinnerte mich eher an Großstädte wie zum Beispiel Lissabon oder Paris!
Der tiefe Glaube an Gott macht (leider) auch vor dem Kennzeichen nicht Halt:
Hier ein Bild von so einem Sportfest in Charleston:
Three girls on a sports meeting in Charleston are listening to their coach's instructions. Three? No, not at all. One is not interested in his words, she doesn't pay any attention and therefore will prabably be kicked out of the team ;-)
Die Mädels lauschen den Anweisungen eines Trainers oder so und nur eines passt nicht auf und wird wahrscheinlich den Platz im Team verlieren. Wenn es so weiter macht ;-)
Ich würde rechts abbiegen. Wenn ich mich für eine dieser beiden Städte als neue Heimat entscheiden müsste, Columbia ginge garantiert leer aus. Aber allein das Klima wäre mir auch in Charleston zu unerträglich, um dort länger als vier Wochen zu verweilen. Vielleicht aber ist es zu einer anderen Jahreszeit besser zu ertragen. Ich habe keine Ahnung.
Die zwei folgenden Bilder entstanden am Charleston International Airport, der sehr übersichtlich (klein) ist:
Bootschwanz-Grackeln warten geduldig auf Tageslicht.
Ebenso eine Spottdrossel, die sich zunächst mit dem Licht einer Laterne zufrieden geben musste:
In der heutigen Zeit kann man nur noch mit unscharfen Bildern Preise gewinnen. Ich denke, ich werde dieses hier einschicken. Doch wohin?
Musik ist auch etwas Schönes, und wenn ich ein fremdes Land bereise, dann ist Radio Pflicht.
Interessiert hat mich vor allem, was so in den US-Charts abgeht. Und hier nun wieder jene Lieder, die aus Europa stammen. Um es vorweg zu nehmen: Adele zählt jetzt mal nicht. Sie ist dort zurzeit ein echter Star, wird rauf und runter gespielt.
Aus Deutschland gab es zwei Lieder aus prähistorischer Zeit: Nena mit 99 Red Balloons und die Haudegen aus Hannover (Scorpions) mit Rock you like a Hurricane. Ich habe beides weggezappt!
Als ich die ersten Akkorde von The Kommissar hörte, konnte ich es zunächst nicht glauben, aber Falco hat den Rap erfunden, und besser gefallen als die beiden da oben erwähnten Songs hat mir dieser allemal.
Schweden war viermal vertreten, ebenfalls mit altem Material: The Cardigans mit My favourite Game, Ace of Base mit The Sign, Abba mit Dancing Queen und schließlich Roxette mit verschiedenen Songs.
Man mag es kaum glauben, aber Gewinner ist ein Land, das ich so vielleicht nicht auf dem Schirm hatte. Es ist Rumänien! Alexandra Stan mit Mr. Saxobeat und auch Edward Maya mit Stereo Love liefen auf verschiedenen Sendern gar nicht so selten (und waren und sind auch in Deutschland und ganz Europa sehr erfolgreich). Da kann Deutschland mit seinen ollen Kamellen nicht mehr mithalten...
Und schließlich haben mir diese beiden Lieder aus den USA besonders gut gefallen: Foo Fighters mit Walk und DEV mit In the Dark. Das Original des zuletzt genannten Songs gibt es auf Youtube leider nicht...
Quintessenz: Es war ein schöner Urlaub, auch wenn es kaum Schlangen gab. Sie wären das Sahnehäubchen auf dem herrlich duftenden Apfelkuchen gewesen oder einfach das Salz in der Suppe. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem, was mir South Carolina gegeben hat. Und auch die Menschen waren freundlich und hilfsbereit, wenn man mal die beiden Idioten mit der Maschinenpistole außer Acht lässt. Alles ganz toll, großes Kino!
This has been an overwhelming trip to the US, that I have really appreciated! Apart from few exceptions Carolina people have been kind and nearly always helpful. In Germany we say: Wie du in den Wald reinschreist, so kommt es auch wieder raus! That means: If you scream into the forest the echo will be almost the same :-) In place of the many people I've met during this trip I would like to introduce these pretty girls from Georgia, three sisters and one of these sister's daughter, spending their vacation in Myrtle Beach. It was really a pleasure to meet you!
Nach Nordosten bildet er eine kleine Halbinsel, wo es für mich ganz gut was zu tun gab, rasteten dort vor allem bei Hochwasser doch einige interessante Vogelarten, die darüber hinaus nur wenig Scheu zeigten, wenngleich die Bedingungen sicher nicht ganz so gut sind wie etwa auf Sanibel Island in Florida.
Fischkrähe oder nicht?
Fish Crow or American Crow?
Sie war schon sehr zierlich, aber eine Bestimmung traue ich mir nicht zu.
Sicher jetzt nicht so der klassische Strandvogel, doch da waren auch noch andere zu sehen:
Royal Terns (all shorebirds and gulls were photographed in North Myrtle Beach, Horry County, SC)
Königsseeschwalben sind mit ihren leuchtenden Schnäbeln eine Augenweide! Viele der Vögel waren beringt, doch abgelesen habe ich natürlich nix, hatte ich doch gar kein Spektiv dabei.
Hier mal ein Einzelvogel, den man nicht leicht in den Sucher bekommt, ragt doch fast immer mindestens ein Schnabel oder Schwanz ins Bild und macht alles kaputt. Nicht wenige der folgenden Bilder habe ich kurz vor Sonnenauf- und kurz nach Sonnenuntergang gemacht, weil das Licht dort auch bei tiefstehender Sonne noch sehr grell war und das weiße Gefieder der meisten Arten dann parzielle Überbelichtungen zeigte. Es war nämlich in dieser Strandwoche immer sonnig!
Hier haben sich Aztekenmöwen in den Weg gestellt, aber das fand ich ganz nett.
Diesjährige Königsseeschwalben gab es auch, und die nie endenden Bettelrufe klingen mir noch heute in den Ohren:
Und noch einmal Altvögel:
Flussseeschwalben waren am Anfang auch immer da, doch als Tide und Sonnenstand eine glückliche Allianz eingingen, waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Dafür aber hatte ich die Gelegenheit, Forsterseeschwalben zu fotografieren:
Hier eine im Sandsturm. Gott sei Dank gehört der Filmwechsel der Vergangenheit an.
Forster's Terns
Und Brandseeschwalben gab es auch (inzwischen sind die amerikanischen Vertreter als jetzt eigenständige Art von den euopäischen getrennt worden):
Mal ehrlich: Wer würde einen solchen Vogel am Strand von Norderney als Ami erkennen? Und auch die Stimme klang in meinen Ohren eben wie die einer klassischen Brandseeschwalbe.
Der Blauwal unter den Seeschwalben:
Raubseeschwalben waren immer nur wenige da. Und sie waren immer etwas scheuer als alle anderen Vögel. Die niedrigste Gangart bescherte mir dann aber am Ende Erfolg:
Caspian Tern
Und die folgenden Bilder zeigen einen Überraschungsgast. Wenigstens hatte ich diese Art in South Carolina nicht erwartet. Die Heringsmöwe:
Lesser Black-backed Gull, an unexpected species
Maximal waren zweiundzwanzig Individuen gleichzeitig am Strand. Ob sie von Helgoland stammen? Egal, sie sind eher was für die Müllkippenfraktion unter den Beobachtern. Mit meinem Halbwissen komme ich da nicht weiter...
"Hey guy, first you have to switch on the camera" or How bird shooting works...
"Junge, du musst die Kamera erst einmal einschalten!"
Black Skimmer
Am Boden wirkt er eher unbeholfen, in der Luft ist der Schwarzmantel-Scherenschnabel die personifizierte Eleganz.
Es klappte auch mal ohne Aztekenmöwe! Ich habe den Scherenschnabel leider nie beim Jagen gesehen. Sie flogen immer weit aufs Meer hinaus.
Die bei Hochwasser am Strand rastenden Vögel wurden am Tag x-mal aufgescheucht. Wenn man Aufnahmen fliegender Schwärme haben wollte, brauchte man sich nur in Stellung zu begeben. Es dauerte meist nur wenige Minuten, bis wieder jemand vorbei kam. Hunde hatten in dieser Hinsicht eine herausragende Wirkung. Eigentlich waren die Vögel aber alles andere als scheu, doch wenn jemand mitten durch den rastenden Trupp gehen wollte, dann hatten sie schon etwas dagegen. Ein kleiner Bogen würde schon reichen, aber viele Menschen achten nicht darauf. Oft schlecht, manchmal aber auch gut für den Fotografen!
Hier noch einmal der Beleg dafür, dass etwas mehr Abstand zu den ruhenden Tieren schon ausreicht. Verschreckte Vögel sehen jedenfalls anders aus:
Witziges Kennzeichen - Funny license plate
Angeln ist in den USA mehr als nur ein Hobby! Man stelle sich vor, auf Norderney oder sonstwo stehen Hunderte Angler am Strand. In den USA ist das völlig normal, sie sind überall. Hier einer beim Auswerfen des Netzes, um Köderfische zu fangen:
Möwen waren bei einer solchen Gelegenheit nie weit. Und auch Fischadler und Weißkopfseeadler profitierten, wenngleich ich das nie im Bild festhalten konnte.
Even after sunset fishermen were waiting for their life's biggest haul.
Fishing Pier: Selbst nach Sonnenuntergang warten noch Angler auf den Fang ihres Lebens.
At least twice a day an officer patrolled on the beach. To everyone's safety...;-)
Mehrere Male am Tag wurde der Strand von einem Officer abgefahren. Zur Sicherheit aller Anwesenden. Für diese Karre gab es extra eine eigene Zufahrt.
Mindestens einmal am Tag musste man auch mal woanders hinfahren, um mal den Herps wieder eine Chance zu geben. In Calabash, North Carolina, fand ich unter einem Brett neben einer alten und zugewucherten Holzruine diesen Salamander, den ich auch mit dem Peterson Field Guide Reptiles and Amphibians Eastern and Central North America nicht bestimmen konnte:
Eines ist klar: Ein Alpensalamander ist es nicht!
Er glänzt wie ein Lackschuh.
Mystery salamander, Calabash, Brunswick County, North Carolina
Even with literature I could not determine this salamander species. Anybody out there who knows its name?
Nachtrag vom 21.10.2011: Harald (Arnoldstein/Österreich) und Steve (New York/USA) sind sich einig darüber, dass es sich um einen so genannten Silbersalamander (Slimy Salamander) der Gattung Plethodon handelt. Das ist schon mal nicht schlecht, und es passt! Nachdem ich das Tier angefasst hatte, klebten meine Hände wie Sau, ähnlich wie nach dem Berühren einer Roten Wegschnecke. Danke euch beiden.
Eine schöne Überraschung, ganz klar, doch wieder gab es keine Schlange. Im ganzen Staat war es sehr aufgeräumt. Dinge, die man hätte umdrehen können, lagen nicht in der Landschaft herum. Wilde Deponien, wie sie in den Mittelmeerländern alltäglich sind, suchte man in South Carolina vergebens. Darüber hinaus war alles, was links und rechts von den Straßen abging, Privatbesitz. Es wirkte alles so zersiedelt! Auch Böschungen, die man bequem absuchen könnte, fehlten völlig. Es gab nur dichtes Gestrüpp, Kiefernwälder mit üppiger Bodenvegetation, die keinen Durchblick zuließ, und finstere Zypressensümpfe, wo noch nicht einmal das Licht eine faire Chance bekam. Mehrere Male habe ich Schilder wie die folgenden einfach ignoriert, doch nachdem man mir zweimal jeweils eine MP vor die Fresse gehalten hatte, musste ich dann doch umdenken. Darüber hinaus war es einfach zu warm für Schlangen. Sie hatten überhaupt keinen Grund, sich der Sonne auszusetzen. Dass ich aber in dieser Hinsicht in drei Wochen nahezu komplett leer ausgehen sollte, hätte ich mir vor Antritt dieser Reise nicht vorstellen können. Ich glaube, dann hätte ich umgebucht. Zwei Schwarznattern (Black Racer) sowie zwei Wassernattern (Watersnake spec) waren alles, was ich zu sehen bekam. Lebend.
No chance for herpers and birders
Mein Englisch ist alles andere als perfekt, aber ich bin auch nicht dort aufgewachsen (bezieht sich auf das letzte Schild ;-).
Mit derartigen Schildern ist der ganze Staat zugestellt. Trotzdem: Jetzt habe ich schon die Vorarbeit geleistet und wenigstens einigermaßen brauchbare Ecken gefunden, sodass ich einen Frühjahrstripp nicht mehr ausschließen möchte. Es wäre doch zu schön, einige dieser tollen Tiere zu finden.
Weiter mit Federvieh in North Myrtle Beach, denn es gab noch mehr zu sehen. Zum Beispiel Kiebitzregenpfeifer. Hier einer im Jugendkleid:
Black-bellied Plover (USA) or Grey Plover (UK)
Ein Altvogel im Schlichtkleid:
Die Vertrautheit diverser amerikanischer Vögel ist immer wieder faszinierend. Und sie ist mir ein Rätsel. In Deutschland brauchte man sich gar nicht an einen rastenden Kiebitzregenpfeifer ranzurobben. Er würde einen auslachen und schon auf hundert Meter Entfernung das Weite suchen. Mit vielen weiteren Arten verhält es sich ähnlich. Warum?
In comparison with European birds American individuals are often very tame (even within the same species). In Germany it wouldn't make any sense trying to get a good shot of a Grey Plover without hide. Why?
Hier zwei Altvogel im noch fast vollständigen Prachtkleid:
Steinwälzer gab es nur vereinzelt:
Turnstone
Und Kleine Schlammläufer:
Short-billed Dowitcher
"Seemöven" belagerten gleich in ganzen Gruppen den Strand, meist auf mein leckeres Toastbrot wartend. Zweithäufigste Art war die Ringschnabelmöwe:
Altvögel gab es auch:
Ring-billed Gull
Gewinner in der Kategorie Häufigkeit, also so jetzt unter den Möwen, war die Aztekenmöwe. Eine adulte will den Anfang machen:
Und hier noch zwei diesjährige Vögel:
Laughing Gull
Und wenn man als Aztekenmöwe zu viel Zeit unter Königsseeschwalben abhängt, dann ähnelt man denen mit der Zeit immer mehr:
Aberrant individual or Bill colouration caused by plastic surgery?
Ist nur ein Belegfoto, noch dazu bei hochstehender Sonne, aber ich bekam leider keine zweite Chance, habe den Vogel danach nie wieder gesehen.
Und schließlich noch drei Kanadamöwen, zwei alte und eine diesjährige:
American Herring Gull
Last but not least the Greater Black-backed Gull:
Mantelmöwe
So, wieder mal eine Pause vom Strand. Neben dem Parkplatz am Ocean Drive war eine kleine Brachfläche, die auch mal untersucht werden wollte. Ein Stein, ein Brett sowie eine alte, halb verottete Plastikjacke eröffneten mir völlig unerwartet die Chance, etwas zu finden. Stein und Brett boten nur Grillen, die Jacke gab den Hauptgewinn frei:
Assumed Eastern Glass Lizard because of absence of a middorsal stripe and longitudinal stripes below lateral groove
Bei diesem Tier sollte es sich um die Östliche Glasschleiche handeln, weil sie die einzige Art in South Carolina ist, die u. a. keinen Dorsalstreifen hat. Allerdings sieht sie im "Peterson" ganz anders aus. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Jungtier ist, etwa 25 Zentimeter lang. Weitere Arten im Gebiet: Slender Glass Lizard, Mimic Glass Lizard, Island Glass Lizard.
Sehr schöne Augen hat das Tier - sexy eyes!
Darüber hinaus fand ich dort den einzigen Karolina-Laubfrosch dieser Reise. Auch ihn kann man in vielen deutschen Zoogeschäften für wenig Geld kaufen. Es ist ein Jungtier:
Green Treefrog, North Myrtle Beach, Horry County, SC
Hier in Myrtle Beach war es dann so weit. Der Monarch, den ich im Binnenland (nur wenige Meilen von der Küste entfernt, wohlgemerkt) nur ein einziges Mal gesehen hatte (und nach meiner Rückkehr in den Wald nach etwa einer Woche Strandleben nie wieder sehen sollte), zog in großer Zahl nach Süden. Zwar immer nur einzelne Tiere oder kleine Gruppen, dafür aber unablässig und im Sekundentakt. Nur wenige Tiere legten eine Rast ein, meist jene, die abends ankamen und ein Nachtquartier benötigten. Morgens, wenn sie sich in der Sonne aufwärmten, konnte man dann Bilder machen:
Die Ruine in Calabash, wo ich den seltsamen Salamander gefunden hatte, wollte auch mal wieder besucht werden, denn unter dem dortigen Unrat konnte sich inzwischen eine neue Überraschung versteckt haben. Und so war es auch:
Ground Skink, Calabash, Brunswick County, North Carolina (right beyond the Border)
Das Tier erinnert ein wenig an die Johannisechse vom Balkan und soll sehr häufig sein. Gesehen hatte ich zuvor auch schon mehrere, aber trotz der kurzen Beinchen waren sie immer sehr flink.
Nach Einbruch der Dunkelheit tauchten dort dann wie aus dem Nichts diese Tiere im Licht meiner Taschenlampe auf, immer zu zweit:
Likely any kind of Walking Stick. Who knows more?
Wahrscheinlich so eine Art Stabheuschrecke...
Ein Indiz für die Klugheit des männlichen Geschlechts sind diese Tiere allemal ;-)
Im Dorf konnte man auch allerhand entdecken - und zwar nicht immer nur Vögel oder Herps:
This dog's haircut reminded me spontanously of a former German singer.
Auf dem Parkplatz eines Supermarktes sah ich diesen Autofahrer, der mich spontan an jemanden erinnerte, der gefühlte vier Kilogramm Freundschaftsbänder an jedem Handgelenk trug, bevor er seine Karriere als "Sänger" beendete. Frauchen war beim Einkaufen, und der Hund wartete eben am Steuer, hielt den Sitz warm, was man in den USA häufig sehen kann, ebenso wie Hunde, die auf dem Beifahrersitz abhängen und während der Fahrt aus dem Fenster schauen und sich den Wind um die feuchte Nase wehen lassen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA anscheinend keine Vorschrift, wonach der Hund nicht ins Geschehen eingreifen darf. Das Bild entstand kurz vor Mitternacht, im kargen Licht einer Laterne, freihändig und mit ISO 3200!
No sports anymore!
Hier hat jemand seine Sportschuhe an den Nagel bzw. an die Leitung gehängt!
Auch nach Sonnenuntergang leuchteten die Scheiben dieses Hauses noch in den schönsten Farben. Und diese bescheidene Hütte habe ich mir nebenbei gekauft und den Kanadareiher im Vordergrund gleich mit:
Okay, war nur ein Scherz.
Kirchen werben für ihre Sache. Für meinen Geschmack etwas zu plump und aggressiv.
Ist also nicht so mein Ding, aber es hat mich auch niemand gezwungen, einer Glaubensgemeinschaft beizutreten. Nicht einmal vorübergehend. Das ist doch auch schon was.
Hier mal eine Spottdrossel, eine Art, die wirklich ganz toll singen kann und das auch im Oktober noch regelmäßig tut:
Mockingbird
Sie ist sehr auffällig und omnipräsent. An jeder Tankstelle, in jedem Garten, auf eigentlich allen Supermarktparkplätzen und auch im Outback begegnete ich ihr.
Ebenso, bis auf das Outback, diesen Kerlchen, die leider sehr unangenehme Geräusche von sich geben - und zwar den ganzen Tag:
Frei übersetzt Bootschwanz-Grackeln
Der Kampf mit der Toastbrottüte.
Boat-tailed Grackel
Und die Weibchen sagten fast nie etwas, sie waren einfach nur da:
Males of this species performed their strange sounding song all day long while females didn't say anything. They were simply there.
Und somit sind wir wieder am Strand ;-)
Wo es Wellen gab:
Waves
Und auf diesen Wellen schwamm ein Hauch von Greetsiel:
Dünen sind international, sehen irgendwie überall gleich aus, obwohl doch die Pflanzenarten unterschiedliche sind:
Although plant species are different dunes of all countries look almost the same.
Spuren im einst jungfräulichen Sand verrieten die Anwesenheit verschiedenster Vogelarten:
Footprints of Semipalmated Plover in the sand
In diesem Fall handelte es sich um jene des Amerikanischen Sandregenpfeifers:
Und wenn das Wasser wieder abzulaufen begann, flogen die Vögel wieder zum Spülsaum, um zu essen:
Resting and right after high tide foraging Semipalmated Plovers
Dort waren andere schon unterwegs, wie zum Beispiel Schlammtreter:
Ich habe sie nur in den Salzmarschen rasten sehen, nie zusammen mit anderen Limikolen am Strand. Dort tauchten sie nur zur Nahrungssuche auf und auch nur ein klitzekleiner Teil der anwesenden Vögel:
Mit Beute (Muschel) und schließlich im Flug, weil er mir stolz seine auffällige Flügelzeichnung präsentieren wollte:
Willet with mussel showing its nice and distinctive wing pattern.
Allerdings nur im Gegenlicht.
Bis zu drei Strandläufer-Arten hielten sich am Strand auf, allen voran der kosmopolitische Sanderling:
Ich mag diesen Vogel, der immer so adrett und arielrein ausschaut und flink am Spülsaum entlangsprintet:
Das letzte Bild zeigt einen Sandstrandläufer - latter image shows Semipalmated Sandpiper
Und auch der Bergstrandläufer war anwesend:
Western Sandpiper
Und schließlich die größten Vögel am Strand von Myrtle Beach. Im Gegensatz zu jenen in Florida waren die Braunen Pelikane in South Carolina aber eher scheu und man musste sich schon ein bisschen ins Zeug legen, um brauchbare Bilder zu kriegen. Auf der anderen Seite ist es dann wenigstens noch eine kleine Herausforderung, die die Freude über gelungene Bilder ins Unermessliche zu steigern vermag:
Und hier mal ganz stimmungsvoll:
Brown Pelican
Solche Farben kann nur der Süden! Man braucht keine Filter einzusetzen, was ich ohnehin noch nie gemacht habe. Alles Natur, unmittelbar nach Sonnenuntergang.
Nach einer Woche ging es wieder zurück in den Francis Marion National Forest, weil ich meinte, dass ich am Strand so gut wie alles erledigt hatte. Alles kann man nie schaffen, aber man muss auch mal ein Ende finden. Und ich hatte immer noch andere Tiere, so langgestreckte und ohne Beine, im Hirn.
Zum Abschied vom Strand noch einmal zwei stimmungsvolle Bilder, aufgenommen um Sonnenaufgang herum:
Sie zeigen einen Schlammtreter bei der Nahrungssuche (foraging Willet after sunrise).
Es ging also wieder zurück in den tiefen Wald. Ich kann vorweg nehmen, dass es nur für eine tote Schlange gereicht hat, aber dafür bekam ich endlich ein anderes Wunschtier vor die Linse, das ich eigentlich schon abgeschrieben hatte.
In erster Linie gibt es dort Kiefernwälder, mal trocken, mal etwas feuchter. Hier ein paar Bilder zum Thema:
Die Wege, die durch diese Wälder führen, sind oft unbefestigt, aber sehr gut befahrbar. Sie übernehmen dort die Funktion richtiger Straßen, die die Dörfer miteinander verbinden.
Der Wald braucht sich keine Sorgen zu machen, es gibt Nachwuchs ohne Ende:
Vor lauter Stämmen sieht man den Wald nicht mehr:
Und wie bereits ganz zu Beginn erwähnt, es muss auch des Öfteren mal Brände geben:
Dieser Baum aber hat ihn überlebt!
Und überall wieder diese verdammten Schilder:
Wenn die Menschen nichts wegwerfen dürfen, gibt es für mich auch nichts zum Umdrehen. Okay, das was aus dem Auto heraus entsorgt wird, so während der Fahrt, kann ohnehin nicht interessant für mich oder auch eine Schlange sein. Zu klein, der ganze Müll. Trotzdem: Ich mag diese Aufrufe zum Denunzieren nicht!
Gleich am ersten Tag gab es die lange ersehnte Schlange, noch dazu jene Art, die auf meiner Liste ganz weit oben stand, weil sie so unglaublich hübsch gefärbt und gezeichnet ist. Der Südliche Kupferkopf:
Southern Copperhead, Honey Hill, Berkeley County, SC (roadkill)
Tja, leider tot. Es musste gerade erst passiert sein, denn er war noch recht warm. Für eine Begegnung mit dieser Schlange, die dort alles andere als selten sein soll, hätte ich auch hundert Euro extra gelöhnt, aber es sollte nicht sein.
Auch nächtliche, zum Teil stundenlange Fahrten durch diese Wälder brachten nur Floridakröten und einzelne Frösche, die aber in meistens nur vier bis fünf Riesensätzen den Weg überquerten. Nicht ein einziges Mal hielt so ein Frosch auch nur für eine Sekunde inne, und so brauchte man nicht einmal zu bremsen, geschweige denn ans Aussteigen zu denken.
Trotzdem noch ein paar Floridakröten:
Bremsen musste man auch für diese Biester (Truthühner) nicht:
Busy Turkeys on the run
Und zwar deshalb nicht, weil sie sehr scheu waren und schon auf große Entfernung aufflogen. Man kann sich das nicht vorstellen, aber sie steigen wirklich steil auf bis zum Dach des Waldes, wo sie dann irgendwo verschwinden.
Blümchen gab es auch noch wenige, so ein richtiger Knaller aber war nicht dabei. Für ein bisschen Farbe sollte es trotzdem allemal reichen:
Man kann es deutlich sehen, es gab kaum noch Licht seit der Rückkehr in den Wald. Selbst gegen Mittag war es ziemlich düster und dann regnete es auch noch permanent. Manchmal hat man einfach kein Glück, und am Ende kommt auch noch Pech dazu ;-) Egal, für ein paar Bilder hat es ja auch noch gereicht. So zum Beispiel für diese eher unscheinbare Orchidee:
Hier ein zweites Exemplar derselben Art:
Und Schmetterlinge kann man auch bei bedecktem Himmel fotografieren:
Gulf Fritillary, Honey Hill, Berkeley County, SC
Dann auch noch ein frisches Exemplar:
Und mit geöffneten Flügeln:
Und dann noch eine andere sehr häufige Art:
Common Buckeye, Honey Hill, Berkely County, SC
Oder eben grün:
Southern Cricket Frog, Honey Hill, Berkeley County, SC
Es gibt ein sehr bekanntes Tier im Südosten der USA. In der ersten Woche gelang kein einziger Nachweis, weil ich glaubte, dass es ausschließlich große Gewässer besiedelt, Brackwassermarschen oder Flüsse wie den Santee River oder den Great Pee Dee River, aber dieses Tier bewohnt ALLE Gewässer, finsterste Zypressensümpfe zum Beispiel, auch wenn sie nur Wohnzimmergröße besitzen. Man muss nur ganz genau hinschauen, dann wird man auch fündig:
Den Mississippi-Alligator konnte ich an völlig isolierten Gewässern, kleinen Tümpeln und so weiter, antreffen, was auch bedeutet, dass er beachtliche Strecken über Land zurücklegen kann, wahrscheinlich im Schutze der Nacht. In nahezu allen Gewässern im Süden South Carolinas liegen Unmengen an Baumstämmen und Ästen, und auch Wasserpflanzen machten die Suche nicht leichter, doch nachdem man seine Augen sensibilisiert hatte, fand man ihn auch, allerdings nur halbwüchsige Exemplare, die immer nur den Kopf aus dem Wasser hoben, manchmal sogar nur die Augen:
American Alligator, Honey Hill, Berkeley County, SC
Sie lagen zum Teil eine ganze Stunde regungslos da, um dann ganz langsam abzutauchen. Das hatte etwas Unwirkliches, es war ein echtes Highlight dieser Reise!
Und so ging es dann am vorletzten Tag zurück nach Charleston, der heimlichen Hauptstadt South Carolinas (Columbia ist die offizielle). Die Stadt, das sei hier nicht vorenthalten, ist ein echtes Juwel. Viel Wasser, entsprechend viele Brücken, und auch die schnuckelige Altstadt braucht sich nicht hinter jenen europäischer Metropolen zu verstecken. Es wird immer behauptet, US-Städte hätten keine Geschichte, keinen Charme, aber in 340 Jahren, die Charleston inzwischen auf dem Buckel hat, ist auch dort eine ganze Menge passiert und zwar nicht nur Positives: Orry Main (alias Patrick Swayze) könnte da bestimmt eine ganze Menge erzählen. Charleston und übrigens auch Savannah/Georgia sind also wirklich eine Reise wert und ich möchte beide Städte jedem ans Herz legen.
Die letzten zwei Tage, das Wetter hatte sich inzwischen wieder etwas gebessert, passierte nicht mehr allzu viel. Doch auch in einer Stadt mit wenig mehr als hunderttausend Einwohnern leben Tiere:
Little Blue Heron, Charleston, SC
Dieser Blaureiher suchte nach Essbarem an einem Graben unmittelbar neben einer WalMart-Filiale. Dort, in einem Industriegebiet, konnte ich auch ein Belegfoto von einem Ochsenfrosch machen, der schwer ins Wasser plumpste und mich richtig erschreckte. Immerhin tauchte er nicht sofort ab, und ich glaube, er hat absichtlich auf sich aufmerksam gemacht, wollte unbedingt Teil meines geilen Reiseberichtes sein:
Bullfrog, Charleston, SC
Von den so genannten Echten Fröschen konnte ich neben dieser Art nur noch den Südlichen Leopardfrosch ausfindig machen, er war allerdings unfairer und ließ mir keine Chance.
Ebenfalls neben dem WalMart schlichen einige dieser Echsen herum, die letzten dieser Reise:
Green Anole, Charleston, SC
Loggerhead Shrike, Charleston, SC
Eher ein Belegfoto, aber weil ich Würger ganz allgemein sehr mag, sei es doch hier reingestellt. Ungewöhnlich war, dass auch er mitten in der Stadt auf Beute ansaß. In Osnabrück-Eversburg z.B. habe ich noch nie einen Würger gesehen. Dies war einer von nur zwei Louisianawürgern dieser Reise, für mich war es darüber hinaus ein Lifer!
Hier noch eine Carolinataube:
Mourning Dove, Charleston, SC
Sie ist die häufigste Taube im Bundesstaat, eine weitere kommt noch im Südosten vor. Und eine dritte, mit der ich gar nicht gerechnet hatte, ist die Türkentaube. An einer Kreuzung in Charleston stehend, sah ich aus größerer Entfernung den klassischen Balzflug eben dieser Art, und ich konnte es nicht glauben, war auch nicht gut vorbereitet, aber ein Blick ins Buch brachte am Ende die nötige Gewissheit.
Huge vehicles that you can't fill up while engine is running are not just a cliché...;-)
Das war es fast schon. Hier noch ein wenig Amerika, um ein paar Klischees zu bedienen: Autos, die man bei laufendem Motor nicht volltanken kann, gab es zuhauf, wobei dieser Dodge noch harmlos und klein ist.
Es war irgendwie komisch, denn obwohl Charleston eher klein ist, kam mir der Verkehr ganz anders und unverhältnismäßig vor; er erinnerte mich eher an Großstädte wie zum Beispiel Lissabon oder Paris!
Der tiefe Glaube an Gott macht (leider) auch vor dem Kennzeichen nicht Halt:
Hier ein Bild von so einem Sportfest in Charleston:
Three girls on a sports meeting in Charleston are listening to their coach's instructions. Three? No, not at all. One is not interested in his words, she doesn't pay any attention and therefore will prabably be kicked out of the team ;-)
Die Mädels lauschen den Anweisungen eines Trainers oder so und nur eines passt nicht auf und wird wahrscheinlich den Platz im Team verlieren. Wenn es so weiter macht ;-)
Ich würde rechts abbiegen. Wenn ich mich für eine dieser beiden Städte als neue Heimat entscheiden müsste, Columbia ginge garantiert leer aus. Aber allein das Klima wäre mir auch in Charleston zu unerträglich, um dort länger als vier Wochen zu verweilen. Vielleicht aber ist es zu einer anderen Jahreszeit besser zu ertragen. Ich habe keine Ahnung.
Bootschwanz-Grackeln warten geduldig auf Tageslicht.
Ebenso eine Spottdrossel, die sich zunächst mit dem Licht einer Laterne zufrieden geben musste:
In der heutigen Zeit kann man nur noch mit unscharfen Bildern Preise gewinnen. Ich denke, ich werde dieses hier einschicken. Doch wohin?
Musik ist auch etwas Schönes, und wenn ich ein fremdes Land bereise, dann ist Radio Pflicht.
Interessiert hat mich vor allem, was so in den US-Charts abgeht. Und hier nun wieder jene Lieder, die aus Europa stammen. Um es vorweg zu nehmen: Adele zählt jetzt mal nicht. Sie ist dort zurzeit ein echter Star, wird rauf und runter gespielt.
Aus Deutschland gab es zwei Lieder aus prähistorischer Zeit: Nena mit 99 Red Balloons und die Haudegen aus Hannover (Scorpions) mit Rock you like a Hurricane. Ich habe beides weggezappt!
Als ich die ersten Akkorde von The Kommissar hörte, konnte ich es zunächst nicht glauben, aber Falco hat den Rap erfunden, und besser gefallen als die beiden da oben erwähnten Songs hat mir dieser allemal.
Schweden war viermal vertreten, ebenfalls mit altem Material: The Cardigans mit My favourite Game, Ace of Base mit The Sign, Abba mit Dancing Queen und schließlich Roxette mit verschiedenen Songs.
Man mag es kaum glauben, aber Gewinner ist ein Land, das ich so vielleicht nicht auf dem Schirm hatte. Es ist Rumänien! Alexandra Stan mit Mr. Saxobeat und auch Edward Maya mit Stereo Love liefen auf verschiedenen Sendern gar nicht so selten (und waren und sind auch in Deutschland und ganz Europa sehr erfolgreich). Da kann Deutschland mit seinen ollen Kamellen nicht mehr mithalten...
Und schließlich haben mir diese beiden Lieder aus den USA besonders gut gefallen: Foo Fighters mit Walk und DEV mit In the Dark. Das Original des zuletzt genannten Songs gibt es auf Youtube leider nicht...
Quintessenz: Es war ein schöner Urlaub, auch wenn es kaum Schlangen gab. Sie wären das Sahnehäubchen auf dem herrlich duftenden Apfelkuchen gewesen oder einfach das Salz in der Suppe. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem, was mir South Carolina gegeben hat. Und auch die Menschen waren freundlich und hilfsbereit, wenn man mal die beiden Idioten mit der Maschinenpistole außer Acht lässt. Alles ganz toll, großes Kino!
This has been an overwhelming trip to the US, that I have really appreciated! Apart from few exceptions Carolina people have been kind and nearly always helpful. In Germany we say: Wie du in den Wald reinschreist, so kommt es auch wieder raus! That means: If you scream into the forest the echo will be almost the same :-) In place of the many people I've met during this trip I would like to introduce these pretty girls from Georgia, three sisters and one of these sister's daughter, spending their vacation in Myrtle Beach. It was really a pleasure to meet you!