wilde perspektiven

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Samstag, 17. Dezember 2011

Der Ringdrossel auf den "Pelz" gerückt

Das Wetter ist immer noch ganz schön scheiße (sorry, aber dafür gibt es keinen passenderen Ausdruck)!

Die wenigen Minuten, die man heute und in den vergangenen Tagen hätte rausgehen können, musste ich entweder am Arbeitsplatz oder in meiner neuen Wohnung verbringen. So ein Umzug nimmt doch mehr Zeit in Anspruch als man so meint, obwohl ich es eigentlich besser wissen sollte.

Aus der Not heraus erfolgt also ausnahmsweise ein Griff ins Archiv, wo ich mich für die Ringdrossel entschieden habe, weil sie nicht leicht zu fotografieren ist. Sie ist einfach zu unstet als eher spärlicher Durchzügler, taucht mal hier, mal dort auf. Aber wenn man ihr begegnet, dann wohl am ehesten im April.



Sie ist schon immer einer jener Vögel gewesen, die ich so furchtbar gerne fotografieren wollte.

An Beobachtungen hat es bei mir in der Vergangenheit nie gemangelt, zumal ich wie diese Art eine Vorliebe für Moore, Truppenübungsplätze sowie sonstige eher unaufgeräumte Ecken in diesem Land habe, doch in der Regel sieht man die geile Ringdrossel nur kurz beim Auffliegen und dann ist sie für immer verschwunden.  Manchmal reicht es sogar nur für ein paar Rufe!

Im April dieses Jahres hatte ich dann aber Glück, weil gleich ein ganzer Trupp (11 Individuen) der nordischen Unterart (und Nominatform) torquatus (die andere ist hier auch nicht zu erwarten) für mehrere Tage am selben Ort rastete. In Collrunge östlich meiner Heimatstadt Aurich suchten die Vögel vorzugsweise auf einem Schotterweg nach Nahrung, um bei Störungen in eine benachbarte Hecke zu fliegen.

Ich nutzte die Gunst der Stunde und machte Bilder an zwei Tagen, jeweils einmal am Nachmittag und am darauf folgenden frühen Morgen.

Die Ringdrossel ist übrigens nicht einfach nur eine Amsel mit Halsring. Zwar sieht sie ihr durchaus ähnlich, aber vor allem im Flug kann man die deutlich andere Struktur erkennen mit längeren Flügeln und einem zigarrenförmigen Körper.


Ich konnte leider nur Bilder von der Nahrungssuche machen.

Die Bilder zeigen alle dasselbe Weibchen, das eine besonders ergiebige Nahrungsquelle gegen die anderen Kollegen verteidigte. Nur eines der vier anwesenden Männchen wusste die wenige Minuten andauernde Unachtsamkeit des Weibchens zu nutzen, doch dann wurde es ebenso verscheucht wie zuvor einige andere:

Das war's auch schon fast, doch an einem der beiden Tage hüpfte da auch noch eine männliche Goldammer rum:

Wenigstens bei diesem Bild kann ich spontan sagen, dass es am zweiten Tag kurz nach Sonnenaufgang gemacht worden ist. Man beachte die langen Schatten, die die klitzekleinen Steinchen werfen.

Und passend zum Wochenende ein niedlicher Link zu einem meiner Lieblingssongs.

Prost!