Samstag, 28. Januar 2012

Raufußbussard

Heute Morgen bin ich ganz früh nach Hauen gedüst, um die dortigen Pütten zu besuchen. In Uttum wäre ich beinahe abgeschmiert, so unglaublich glatt war es nach der ersten frostigen Nacht in diesem Jahr. Dank meines herausragenden fahrerischen Könnens konnte aber Schlimmstes verhindert werden ;-)

Kaum war ich angekommen und ausgestiegen, sah ich einen Silberreiher auffliegen sowie einen Raufußbussard über den weiten Schilfflächen rütteln. Bartmeisen riefen aus dem Ried, und dümpelnde Reiherenten spiegelten sich in der aalglatten Wasseroberfläche.




Genau so habe ich diese männliche Krickente auf halber Strecke zwischen dem Parkplatz und dem Sperrwerk Leysiel vorgefunden, nichts ist gestellt oder gar garniert. Vermutlich ist das hübsche Tier einem Greifvogel zum Opfer gefallen, einem Wanderfalken vielleicht, gesehen aber habe ich dort nur drei Ohrenlerchen, die ganz unschuldig taten und von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machten.

Eine der drei Ohrenlerchen:


Nach einer Dreiviertelstunde und viereinhalb Kilometern erreichte ich endlich das Sperrwerk, wo es aber außer 33 Berghänflingen und zwei Strandpiepern überhaupt nichts zu sehen gab, sodass ich mich sehr schnell wieder auf den Rückweg begab. Da ich inzwischen etwas durchgefroren war, stieg ich, am Parkplatz angekommen, sofort ins Auto, um noch der Volksbank in Greetsiel einen Besuch abzustatten, doch dann war da wieder dieser Raufußbussard. Und diesmal stand er sogar auf einem Strauch, nicht allzu weit von der Straße entfernt:

Er zeigte überhaupt keine Scheu, doch mit dreihundert Millimetern kommt man nicht so weit. Allerdings konnte ich noch ein Stück zurückfahren, um die Distanz etwas zu verringern und den Hintergrund zu verbessern:

Ist da was? Hat sich da nicht etwas bewegt?

Eine zaghafte Ausschnittvergrößerung:


Leider kann man auf keinem der Bilder die befiederten Füße sehen, aber das sollte sich nach einer halben Stunde ändern:

Die obige Haltung wird mit A+ bewertet!

Diese hier nur mit B, weil die Blickrichtung die falsche ist. Trotzdem: Man kann alle charakteristischen Merkmale sehr schön erkennen, neben den Füßen auch die kontrastreiche, beinahe schwarz-weiße Flügelunterseite sowie unter weiteren den bei jungen Individuen einfarbig dunklen Bauch. Übrigens ist das Braun der dunklen Gefiederpartien ein anderes als beim verwandten Mäusebussard und beim ersten flüchtigen Betrachten des stehenden Vogels für mich oft ein Indiz für dessen nordische Artzugehörigkeit.

Dann auch die Flügeloberseite:

Und nach zwei weiteren Flügelschlägen war der junge Raufußbussard leider weg.

Zum Abschluss gab es dann noch Nonnengänse, die direkt neben der Hauptstraße nach Pewsum frühstückten:

Mehr war heute nicht drin, aber eigentlich war es auch schon eine ganze Menge. Ich bin sehr zufrieden!

Und dort ist es viel wärmer als hier bei uns: Los Angeles