Samstag, 10. März 2012

Abschied vom Raubwürger

Am vierten März zeigte sich der Raubwürger zum letzten Mal in den Wiesen am Kleinen Meer. Mindestens eine Woche zu früh, wie ich aus eigener Erfahrung zu wissen glaube, hat er sich wohl auf den Weg ins wahrscheinlich nordische Brutgebiet gemacht (alles hypothetisch ;-). Das schmerzt schon ein wenig, hat der tolle Vogel doch wesentlich dazu beigetragen, dass es hier in diesem Blog kurzweilig blieb.

Aber auf der anderen Seite muss man auch mal loslassen können ;-). 

Hier mal ein Bild aus dem Revier des Vogels:




Im Hintergrund: Ferienhaussiedlung am Kleinen Meer

Und schließlich noch ein paar Bilder vom allein unterhaltenden Helden der vergangenen Wochen, alle am 04.03. aufgenommen, allerdings zu verschiedenen Tageszeiten und somit unter unterschiedlichen Lichtbedingungen.

Zunächst drei Bilder vom frühen Morgen:

Etwas mitgenommen sieht er aus, doch leider wollte er mir die Ursache für die Macken im Gefieder nicht verraten. Entweder hat er schlecht gepennt oder aber eine Rauferei mit einem der Klitschkos oder wem auch immer hinter sich. Sowohl auf dem Scheitel als auch auf der Brust fehlen etliche Federn. Hat sich da etwa eine Maus verzweifelt gewehrt, als er ihr den Garaus machen wollte? Eher nicht. Raubwürger sind beim Anbringen des tödlichen Nackenbisses in der Regel sehr vorsichtig, auf eigene Unversehrtheit bedacht und auch geschickt. Als Maus hat man, sollte die sofortige Flucht misslingen, keine realistische Chance gegen diesen Vogel.

Doch wer hat ihn dann so zugerichtet? Einen Kontrahenten der eigenen Art habe ich dort nie gesehen. Vielleicht hat jemand eine Idee, was hinter dem Federverlust stecken könnte...



Noch einmal kostenlos die Wampe vollschlagen:

Dann etwas später; der Himmel hatte sich inzwischen wieder fast komplett zugezogen:



Wie viele Vogelarten verfügt auch der Raubwürger über unglaubliche Augen. Aus dem Tarnzelt heraus sah ich, wie der Vogel von seiner Warte, einer etwa zwei Meter hohen Weide, startete und zielstrebig eine Wühlmaus ansteuerte und erbeutete, die er zuvor aus einer Entfernung von 150 Metern entdeckt hatte! Das ist schon unglaublich, wenn man diese Sinneskraft mit der eigenen vergleicht, und ich bin (noch) kein Brillenträger.

Aus der Entfernung sieht der Futterplatz so aus, aufgenommen am Abend:

Der vielleicht fetteste Raubwürger im Kosmos lässt es sich gerade wieder schmecken!

Und schließlich stand er wieder auf seiner Lieblingswarte, um seine längst vertraute Umgebung zu überblicken:

Nur wenige Minuten später sah das Ganze dann so aus:

So schade die Abreise des Raubwürgers für mich auch sein mag, sie eröffnet auch volksbankmäßig neue Horizonte, denn jetzt kann ich mich ruhigen Gewissens wieder anderen Tieren widmen, vor allem jenen Vogelarten, die zurzeit nach und nach aus dem südlichen Winterquartier zurückkehren.

Dem Raubwürger aber wünsche ich alles Gute. Vielleicht bis zum nächsten Oktober...

Und hier noch eines jener Januarlämmer, über die ich bereits berichtet hatte. Freudig springt es über die Weide:

Die folgende Künstlerin war Namenspatronin für ein ganz besonderes und sehr populäres Lamm. Hätte sie auf diverse Operationen verzichtet, wäre ihr das erspart geblieben, aber auf der anderen Seite hat Frau Parton die ganze Geschichte mit Humor genommen. Hier ihr allererster Fernsehauftritt!

Witzig, oder?