Am Samstagmorgen ging es wieder einmal vor Sonnenaufgang raus. Eine kalte Nacht mit klarem Himmel und lokaler Nebelbildung ist immer mehr als nur eine gute Voraussetzung für brauchbare Aufnahmen. Geplant aber hatte ich nichts.
In Emden-Larrelt war abschnittweise die eigene Hand am ausgestreckten Arm nicht zu erkennen:
In Emden-Larrelt war abschnittweise die eigene Hand am ausgestreckten Arm nicht zu erkennen:
Irgendwann wurde es etwas klarer, und dann stand da plötzlich dieser Wichtigtuer auf einem Sandberg an der Wolfsburger Straße.
Aus wirklich allen Richtungen hörte ich die krächzenden Rufe männlicher Fasane, und er hier musste dann natürlich auch seinen Senf dazugeben. Die Bilder hier zeigen den entsprechenden Tanz zum Ton:
Irgendwann schritt der Fasanenhahn erhobenen Hauptes und ganz gemächlich davon, und ich fuhr zum Wybelsumer Polder, um mal nach Neuigkeiten zu schauen.
Ja, auch die Blaukehlchen sind zurück aus Afrika. Die ersten Sänger sah und hörte ich am letzten Donnerstag in Georgsheil. Dieses Männchen aber zeigte sich leider wenig kooperativ, stand einfach falsch herum auf dem Zweig und blickte nicht ein einziges Mal zu mir herüber. Unverschämt!
Dann ging die Sonne auf, und das Wasser in den Entwässerungsgräben und Teichen sah richtig feurig aus:
Zwei Höckerschwäne dümpelten am Ufer herum:
Und dann gesellte sich noch ein Rotschenkel dazu:
Die schwerfällig wirkenden Schwäne begannen dann mit dem Frühsport, liefen jesusmäßig übers Wasser (der zweite Vogel ist diesem hier ein Stück voraus, wie die Spur auf dem Wasser zeigt):
Und ich machte mich vom Acker, fuhr zur Knock, wo die Dohlen am Restaurant Strandlust ein angenehmes Bad in der gelblichen Morgensonne nahmen:
Auf zum Strand! Kurz bevor ich den erreichte, begegnete ich einer für mich in diesem Jahr neuen Art. Ein Fitis sang ausgiebig in den Sanddornbüschen und somit etwa eine Woche zu früh! Auch er hat Afrika gut überstanden.
Am Strand balzte dann ein Sandregenpfeifer-Paar, doch ich riet ihm, sich einen anderen Platz zum Brüten zu suchen, denn der Strand an der Ems ist bei schönem Wetter immer total überlaufen. Für Sandregenpfeifer ist das dann nix mehr.
Nach zwei Fotos begab ich mich auf den Rückweg.
Das erste zeigt einen Trupp Nonnengänse, der vom Watt zu den Äsungsplätzen fliegt, und das zweite den aus architektonischer Sicht eher ungewöhnlichen Campener Leuchtturm, der ab dem Ende des vorletzten Jahrhunderts half, die Emsschifffahrt sicherer zu machen:
Noch vor dem Auftauchen der ersten Strandspaziergänger düste ich wieder zur Wolfsburger Straße nach Larrelt, hielt an der neueren Kleientnahmestelle, um nach den Seefröschen zu schauen, die ich bereits an den Vortagen dort beobachtet hatte. Dass sie schon aktiv sind, ist nicht so ganz ungewöhnlich, aber dass sie bereits ausgiebig rufen, stimmt mich schon ein wenig nachdenklich. Genau um zwölf ging der Spuk los, erst zaghaft, dann im Chor, doch nach einer halben Stunde kehrte wieder die gewohnte Ruhe ein. Man darf nicht vergessen: Wir haben erst März, und der Nordwind war heute richtig frisch. Und ganz allgemein kann ich behaupten, dass ich noch nie so früh im Jahr rufende Grünfrösche hatte. Sensationell!
Hier ein Belegfoto von einem der Alttiere:
Das war schon nicht schlecht, doch dann tauchte auch noch die für mich erste Rohrweihe in 2012 auf, ein Männchen, und gaukelte über den verschilften Flächen auf der Suche nach Nahrung. Auch sie wird den Winter in Afrika verbracht haben.
Gegen zwei fiel mir ein, dass ich doch auch noch die Moorfrösche im Berumerfehner Moor besuchen könnte. Für sie ist das jetzt die korrekte Zeit zum Laichen; sie sind nicht zu früh dran:
Richtig himmelblau ist dieser Bursche nicht, aber hübsch allemal. Ein echtes Titelbild!
Man kommt hier im Moor nur ganz schlecht an die Moorfrösche heran - dieser hier z. B. balzte mit seinen Kollegen in einem alten und recht großen Torfstich -, und bei der kleinsten Bewegung des Fotografen tauchen sie alle synchron ab, um dann erst wieder nach einer Viertelstunde an der Wasseroberfläche zu erscheinen. Weil ich auf dem Boden lag, schmerzte mein Rücken irgendwann, und ich gab nach diesen zwei Bildern, die mir aber durchaus gefallen, auf, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich in der Zwischenzeit wie aus dem Nichts Hochnebel gebildet hatte.
Nachdem ich dort noch einem Raubwürger ein paar Minuten über die Schulter geschaut hatte, ging es für mich wieder zurück nach Emden. Und weil es da auch schon finster war, fuhr ich gleich direkt nach Hause.
Hier noch das eigentliche Tier des Tages, das ich in der Emder Innenstadt entdeckt habe, denn selbst wenn man an einer Ampel auf Grün wartet, gibt es manchmal was zu knipsen:
Stand auf dem Armaturenbrett im Nebenauto und wackelte vor sich hin...;-)
Nochmal die geile Rampensau!