wilde perspektiven

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Samstag, 26. Oktober 2013

Am Strand

Überraschend warm ist es in den letzten Tagen gewesen. Warm und auch sehr windig. Da der Oktober noch nicht ganz vorbei ist und auch der November noch einiges an Überraschungen bieten kann, bin ich in den letzten Tagen stets zum Rysumer Nacken gefahren, um vielleicht in diesem Jahr einen Wüstensteinschmätzer zu finden ;-)

Ich sollte Glück haben:

Northern Wheatear



Okay, die Bilder zeigen natürlich "nur" einen normalen Steinschmätzer, aber was nicht ist, kann ja schließlich noch werden, oder?





Außerdem ist diese Art kaum weniger fotogen:

Selbst in Kombination mit Strandgut:

Dieser angespülte Eimer musste immer wieder als Sitzwarte und vor allem als Windschutz herhalten. Im Anschluss an die Nahrungssuche kehrte der Vogel stets an diesen Ort zurück, weil ihm der starke Wind wohl ganz schön auf den Sack ging:

This old bucket offered wind protection

Und der Vogel schreckte auch nicht davor zurück, sich in den Eimer zu verkriechen.

Das Fotostudio an der Ems mit unendlich vielen Trittspuren, die natürlich nicht alle von mir stammen:

Habitat of Northern Wheatear on migration

Eigentlich möchte ich dort weder Wüstensteinschmätzer noch Wüstengrasmücke entdecken, weil grundsätzlich alle Vögel diesen von sehr vielen Hundebesitzern aufgesuchten Strand spätestens um zehn Uhr verlassen haben. Es wäre also sinnfrei, andere Beobachter zu informieren, um diese an dem Ereignis teilhaben zu lassen...

Ein weiteres Bild:


Ein interessierter Strandpieper schaute auch mal vorbei:

Rock Pipit

Wenn ich ganz ruhig auf meiner Isomatte lag, dann kam der Steinschmätzer bis auf ein paar Meter an mich heran:





















Solche Bilder habe ich schon oft von dieser hübschen Art gemacht, doch noch nie ohne Tarnzelt. Dies war mein erster so dermaßen zutraulicher Steinschmätzer abseits der Insel Helgoland, wo störungsresistente Vögel keine Seltenheit sind.


Die Bilder von diesem Steinschmätzer entstanden gestern und heute unter stark wechselnden Lichtbedingungen:


Und noch zwei Bilder:

In den nächsten Tagen wird der Vogel seinen Zug nach Afrika fortsetzen. Vielleicht ist das dann sogar schon der letzte Steinschmätzer des Jahres für mich gewesen.

Deshalb also noch ein finaler Gruß aus dem Eimer:



Einer von bis zu 50 Berghänflingen, die sich zurzeit im Gebiet aufhalten:

Twite

Aus dem an den Strand angrenzenden Schilfflächen kann man eigentlich jeden Tag auch die seltsamen Rufe eines Bartmeisentrupps heraushören. Immer wieder starten die Vögel zu ihren artspezifischen Höhenflügen, um sich dann nach wenigen Sekunden wieder ins Schilf zu stürzen.

Hier stiegen sie gerade auf:


Bearded Reedling (formerly Bearded Tit)

Mein Auto, um mal ein anderes Thema anzuschneiden, bietet Lebensraum für so einige Tiere! Seit dem vergangenen Sommer zum Beispiel werden beide Außenspiegel von jeweils einer Spinne bewohnt, die ihre Netze über den Spiegel gespannt haben.

Um sie aus der Reserve zu locken, habe ich mal etwas Unrat ins Netz geworfen:

This spider of unkonwn identity is inhabiting my car's wing mirror at least since last summer


Und hier, zwischen Spiegel und Halterung, versteckt sie sich, um geduldig auf Beute zu warten:


Übrigens habe ich noch nie ein Beutetier gesehen, das sich in eines der beiden Netze verirrte.

Stare nahmen hier ein erfrischendes Bad in einer Pfütze nahe Rysum:

Common Starling

Und zum Abschluss gibt es noch schnell einige Kiebitze, die ich bei Wybelsum fotografieren konnte:



















Northern Lapwing