wilde perspektiven

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Dienstag, 31. Dezember 2013

Der Deich blüht

Heute, am allerletzten Tag des Jahres, bin ich vom Restaurant Strandlust bis zum Campener Leuchtturm spaziert. Bei angenehmen Temperaturen und praller Sonne durfte es mich nicht verwundern, dass das sehr häufige und deshalb kaum beachtete, aber trotzdem großartige und unermüdliche Gänseblümchen auch jetzt noch eine Blüte nach der anderen in den blauen Himmel streckt:





still blooming - the Common Daisy

Wohl nur Schneefall oder stärkerer Frost könnten diesen Winzling davon abhalten:

Sieht aus wie ein Sommerbild, gell? Und da behaupte noch einer, heute sei Silvester!

Nicht so angenehm war das den ganzen Tag andauernde so genannte Carbidschießen auf der anderen Seite der Ems. Nie zuvor hatte ich davon gehört. Mir fiel nur auf, dass normale Böller auf eine Entfernung von mehreren Kilometern keine Druckwellen mehr verursachen sollten. Genau die aber konnte ich in meinen Ohren spüren! Ein Passant verriet mir am Ende, dass da kein Krieg in den Niederlanden ausgebrochen war, die Menschen dort lediglich eine wohl sehr alte Tradition lautstark in die Tat umsetzten. Und so schaut das Carbidschieten in NL an Silvester aus: klick!

Oder so: klick!

Eine dritte Variante (man achte auf die eigentlich an der Kanne festgebundenen Deckel): klick!

Ein letztes Video: klickzumletztenmal!

In Deutschland ist das Carbidschießen wegen seines erheblichen Gefahrenpotenzials verboten, was viele Menschen nicht davon abhält, es trotzdem oder gerade deswegen zu tun. Vor allem in den Bauernschaften Poghausen und Ockenhausen/Kreis Leer gibt es überdurchschnittlich viele Gesetzlose, die meinen, sich nicht an geltendes Recht halten zu müssen ;-) In den Niederlanden wird das Carbidschießen vor allem an Silvester und Neujahr gepflegt. Und nochmal: Ein Artilleriegefecht könnte nicht lauter sein!

Durch das ständige Donnern wurde dieser Schwarm Berghänflinge immer wieder aufgescheucht:



Twite

Ebenso war es mit einem Trupp Hohltauben, der auf demselben Acker nach Nahrung suchte. Fotografieren konnte ich ihn aber nicht, weil die Distanz zu groß war.

Gestern war ich in den Meeden an Kleinem und Großem Meer. 

Unmittelbar neben der holprigen Straße stand ein lauernder Raubwürger auf einem Pfosten:


Great Grey Shrike

Mach mal bitte 'ne 90-Grad-Drehung: 









Danke!

Die Bilder entstanden kurz nach Sonnenaufgang an einem Tag, an dem doch tatsächlich die Straßen glatt waren.

Hier, der Vogel hatte seine Warte gewechselt, kann man den Raureif auf dem bröckeligen Asphalt ganz gut erkennen:

Solche Birken dienen dem Vogel als Sitzwarte:

Morgenstimmung am selben Tag und in derselben Ecke Ostfrieslands:

Oh, the sun!

Eine Stockente auf dem Großen Meer:

Mallard

Und zu guter Letzt ein ganz besonderes Bild:












the brand-new design of my coming bank card

Bei einem Besuch der Volksbank in Petkum entdeckte ich einen Aushang. Gegen Bares konnte man seine Bankkarte ganz individuell gestalten, mit einem eigens angefertigten Foto. Ich probierte es zu Hause sofort aus, schickte die Bestellung ab und bekam umgehend eine Bestätigungsmail mit einem angehängten Bild meiner neuen Karte - leider in viel zu kleiner Auflösung.

Ist das nicht toll? Eine Bankkarte mit dem geilsten Vogel der Welt!

Egal, jetzt wünsche ich allen netten Menschen dieser Welt viele Käsebrötchen, wenige Böller und keinen harten Alkohol. Man will doch schließlich den Beginn eines neuen Jahres bei kristallklarem Verstand mitbekommen, oder?

Guten Rutsch!