Donnerstag, 29. Januar 2015

Dies und das (Teil 50)

Heute gibt's mal wieder ein paar Bilder, die sich in den vergangenen Wochen angesammelt, aber nicht so recht in einen der letzten Beiträge gepasst haben.

Greifvogelrupfungen findet man immer wieder mal im Outback, wenn man kein Stubenhocker ist. 

Oft kann man sogar sagen, wer genau der Täter war. Die Überreste einer Wanderfalken-Mahlzeit zum Beispiel findet man nicht in einem finsteren Fichtenforst, der Rupfung eines Sperbers dagegen kann man nahezu überall begegnen. 

Falkenrupfungen sollen auch daran erkennbar sein, dass die Flügel des Opfers noch zusammenhängen, egal, ob vom Rest des Vogels noch viel oder aber nichts mehr übrig ist.

Auf dem gepflasterten Weg am Wasser zwischen Upleward und Hauen kann man sowohl Wanderfalke als auch Sperber bei der Jagd beobachten, obwohl letzterer als Überraschungsjäger eindeutig eine Vorliebe für deckungsreiches Gelände zeigt.





remains of an Oystercatcher

Entsprechend häufig findet man dort auch diverse Rupfungen. 

Diesen Schädel eines Austernfischers fand ich ebenda. Ich rührte ihn zunächst nicht an, machte einfach nur ein paar Bilder. Und ich fragte mich, wer dem Vogel das Lebenslicht ausgeblasen hatte. Denn noch nie war ich einem frischen Schädel begegnet, dem man sogar den "Skalp" abgezogen hatte. 

Wer macht so etwas?

Okay, das Hirn habe ich ausgelöffelt. Ich konnt's wirklich gebrauchen ;-)


Hier mal ein Sperber, den Resi Baumelt aus Ochtelbur beim Bad in ihrem naturnahen Gartenteich fotografieren konnte, übrigens ganz bequem vom Küchentisch aus:

Sparrow Hawk taking a bath in a small pond in a garden. Photograph taken through the kitchen window (Photo: Resi Baumelt/Ochtelbur)

Ich wünschte, ich hätte auch einen Gartenteich!


Im Herbst sind wir bis Ende November beinahe durchgehend von herrlichstem Wetter verwöhnt worden. Nicht nur ich fand das toll. Und nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass sich das in den folgenden Monaten rächen könnte. Seit etwa Anfang Dezember gibt es hier in Ostfriesland viel Regen und genauso viel Wind. Und obwohl es oft dunkel bleibt am Tage, zeigt sich schon das erste zaghafte Grün an den Büschen.

Hier zum Beispiel an einem geschützt stehenden Holunder an den Teichen hinterm Deich bei Manslagt:








unusual early bud break of Black Elder in the middle of January

Zwischendurch muss es mal Frost gegeben haben, denn ein Teil der noch jungen Blätter wirkt erfroren.

Mit der Sonne im Rücken:


Die flauschigen Kätzchen dieser Weide sind da schon ein gewohnteres Bild zu dieser Jahreszeit:

almost blooming Willow

Magpies gathering in higher trees on a cemetery in the centre of Emden on late afternoon. One hour later these birds disappeared in a dense shrubbery to spend the night in a safe place

Im Winterhalbjahr verbringen Elstern ihre Nächte oft in größeren Gruppen in dichten Gebüschen mitten in der Stadt. Unmittelbar bevor sie diese geschützten Schlafplätze aufsuchen, sammeln sie sich in höheren Bäumen und lärmen und spielen noch eine ganze Weile rum.

Das bringt dann etwas Stimmung auf den so beschaulichen Friedhof Tholenswehr, wo diese Aufnahmen entstanden:



Meinen allerersten Meerstrandläufer für Emden und Krummhörn fand ich am Nachmittag des letzten Donnerstag (22. Januar) zwischen Knock und Restaurant Strandlust, wo er sich auf den künstlichen Felsen der Uferbefestigung ausruhte:


Purple Sandpieper

Auf den Inseln ist er eine reguläre Erscheinung, wo er vor allem auf den Buhnen nach Nahrung sucht. Oft zusammen mit Steinwälzern und Ringelgänsen, manchmal auch in Gesellschaft von Strandpiepern. Auf dem Kontinent sah ich ihn mehrere Male auf Hafenbauwerken von Neßmersiel.

Wie die meisten Verwandten ist er ein Brutvogel des hohen Nordens, der seinen Winterurlaub gerne bei uns in Mitteleuropa verbringt.

Das gilt auch für den hier schon so oft vorgestellten Sanderling:

Sanderling

Maximal konnte ich in diesem Winter bisher 98 Individuen am Emsstrand zählen, wo die Vögel meist mit auflaufendem Wasser erscheinen. Wo sie sich um Niedrigwasser herum aufhalten, ist mir noch unbekannt. Tatsache aber ist, dass der Sanderling ohne den Strand auf dem Rysumer Nacken in Emden und Umgebung allenfalls als Durchzügler in Erscheinung träte:

Es herrschte zum Zeitpunkt der Aufnahmen mal wieder absolute Finsternis.

Herring Gull

Diese Silbermöwe im dritten Kalenderjahr fotografierte ich am letzten Samstag (24. Januar) auf Norderney.

Ebenso wie diese männliche Reiherente:


Tufted Duck

Ich hätte gerne noch weitere Aufnahmen von diesem hübschen Kerl gemacht und auch von einem weiblichen Gänsesäger, der sich ebenfalls dort aufhielt, doch ein wichtigtuerischer Aggro-Höckerschwan verhinderte das erfolgreich.

Ich hatte mich nämlich auf den Boden gelegt, und plötzlich schwamm da dieser aufgebauschte Schwan drohend und fauchend und unmittelbar vor meiner Linse auf und ab. Wie so ein aufgeblasener Oberfeldwebel auf dem Exerzierplatz in der Kaserne. Wahrscheinlich wäre er früher oder später aus dem Wasser gesprungen und hätte mir vielleicht das Teleobjektiv aus der Hand gerissen, also so mit seinem Schnabel. Ich gab vorsichtshalber auf. Der Schwan folgte mir dann aber noch, bis ich den Teich im Kurpark endgültig verließ.

Doch zuvor konnte ich dort noch einen weiblichen Eisvogel beobachten und belegfotografieren...


So, Kinners, zum Schluss gibt's nun einen echten Schenkelklopfer, obwohl diese Seite ja eigentlich nicht für Zotiges bekannt ist. Neulich hatte ich nach Sonnenuntergang und bei starkem Schneeregen einen LKW vor mir, dessen Werbung auf der Plane mich zum Lachen brachte.

Ich knipste bei laufenden Scheibenwischern durch die Windschutzscheibe, und das da unten kam dabei heraus:

Wie geschrieben, es war stockfinster und die Belichtungszeit sehr lang.

Auf dem folgenden Bild habe ich einen Blitz eingesetzt, sodass jetzt immerhin der Schriftzug an Schärfe gewonnen hat:




Die Reichweite des Blitzes war aber zu gering, um den ganzen LKW aufzuhellen. Immerhin kann man erkennen, es handelt sich hier um ein Fahrzeug eines Möbelherstellers, den ich noch nicht kannte.

DOMINA Möbel!

Sorry, ich kann's mir nicht verkneifen, aber vielleicht stellt diese Firma aus Melle (Landkreis Osnabrück) Sessel und Sofas aus Lack und Leder her.

Is' ja schon gut, das war nur ein Scherz. Bestimmt gibt es dort ganz tolle Möbel für Jung und Alt. Könnt ihr ja mal googeln, ich habe mir das jetzt einfach erspart.


Beim nächsten Mal wird es dann übrigens tatsächlich Bilder geben, die der Jahreszeit angemessen sind!