wilde perspektiven

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Donnerstag, 5. März 2015

Der Übersehene

Schon sehr lange vor meinem Umzug von Bramsche nach Aurich vor sechs Jahren war bekannt, dass der Mittelspecht ein regulärer Brutvogel der Ostfriesischen Halbinsel ist.

Im Egelser Wald kommt er ebenso vor wie in diversen Forsten bei Leer oder im Hopelser Wald bei Friedeburg. In einigen anderen Waldgebieten, wie z. B. dem Esenser Wald, sollte ruhig mal gezielt gesucht werden, sofern der Mittelspecht dort noch nie festgestellt worden ist.

Während meiner Auricher Zeit unternahm ich etwa dreimal den halbherzigen Versuch, diesen Vogel im Egelser Wald aufzuspüren, doch ich scheiterte ebenso oft. Der Mittelspecht ist ein unauffälliges Tier, das sich zumeist in den oberen Etagen des Waldes aufhält und darüber hinaus auch noch recht mundfaul ist.

Okay, eher schnabelfaul.

Middle Spotted Woodpecker *

Ohne den Einsatz einer Klangattrappe erfordert es ein wenig Übung und Erfahrung, den Mittelspecht ohne lange Suche ausfindig zu machen. Vom andauernden und konzentrierten Starren in den Kronenbereich der hohen Bäume bekommt man aber mindestens eine gute Portion Nackenschmerz.









Alder Carr, habitat of Middle Spotted Woodpecker in a forest near Ihlow

Hinzu kommt, dass die meisten Rufe jenen des auch in Ostfriesland sehr häufigen Buntspechtes ausgesprochen ähneln, eben bis auf den artspezifischen Gesang, und den kann man vor allem ab Ende Februar und bis weit in den April hinein hören. Aus all diesen Gründen kann man davon ausgehen, dass der Mittelspecht nicht nur in Ostfriesland vielerorts einfach übersehen und überhört wird.

Oh, ein Buntspecht:

Great Spotted Woodpecker

Heute nehme ich euch mit in den Ihlower Forst, in einen etwa 350 Hektar großen Mischwald, wo ich am 23. 2. 2015 meinem allerersten ostfriesischen Mittelspecht begegnete. Ich stand auf einem schlammigen Weg im Osten des Forstes und nahm meinen Rucksack von den Schultern, um eine kleine Pause einzulegen.

Ein Specht landete im Kronenbereich einer Erle. Schon mit bloßem Auge kam er mir komisch vor – für einen Kleinspecht war er viel zu groß, für einen Buntspecht zu kleinschnäblig –, und der rasche Blick durchs Fernglas nahm mir die letzten Zweifel!

Endlich hatte ich den Mittelspecht also gefunden. Dabei hatte ich an diesem Tag überhaupt nicht nach ihm gesucht. Leider flog der Vogel gleich wieder ab und verschwand in einem dichten Erlenbestand in größerer Entfernung. Eine Nachsuche wollte einfach nicht fruchten, sodass ich am Dienstag-Nachmittag gleich einen zweiten Versuch unternahm.

Doch auch an diesem Tag konnte ich den Mittelspecht nicht wiederfinden (er war aber bestimmt anwesend), aber zum Trost fand ich einen weiteren nahe der Klosteranlage. Der Vogel stand und sang in einer alten Stieleiche und wartete vergeblich auf die Antwort eines Kontrahenten. 

Wow, dachte ich, noch einer!










In einem Erlenbruch am Krummen Tief und somit am äußersten Rand des Ihlower Forstes fand ich schließlich sogar noch einen dritten Mittelspecht, der ebenfalls sang.

Woher ich das weiß?

Ich habe mitgezählt!

Doch damit nicht genug, ein vierter Vogel zeigte sich mir an einem vierten Ort. Und das alles ohne den Einsatz einer Klangattrappe.


Ich glaube nicht daran, dass ich mal eben alle Mittelspechte des Ihlower Forstes ausfindig gemacht habe. Und es würde mich nicht erstaunen, wenn es dort am Ende zehn Reviere dieser recht seltenen Art geben sollte.


Bereits 1972 konnte mein lieber Vogelgucker-Kollege Klaus Rettig (Emden) den ersten Mittelspecht-Brutnachweis im Ihlower Forst, vielleicht sogar für ganz Ostfriesland erbringen! 

1972, da war ich fünf, und in der Glotze gab es so geile Highlights zu sehen wie den Internationalen Frühschoppen mit Werner Höfer und seinen großartigen Gästen, die schon am frühen Morgen, der Name der Sendung wies unverblümt darauf hin, literweise Wein in sich hinein kippten, um die Lippen zu lockern.

Offiziell wurden dort innen- und außenpolitische Themen diskutiert, doch "in echt" ging es nur darum, wer während der Sendezeit die meisten Zigaretten schaffte. Manchmal waren die Personen vor lauter Qualm kaum noch zu erkennen, und einige Male rochen am Ende der Sendung sogar meine eigenen Klamotten danach.

Der Grund war aber ein anderer: Mein Vater hatte sich nämlich inzwischen auch eine Zigarette angezündet ;-) Ich selbst war damals noch Nichtraucher, habe erst ein Jahr später damit angefangen. Die Zigarettenschachtel in meiner Schultüte war der Grundstein für meine lange Raucherkarriere.

Egal, ich schweife ab, zumal ich tatsächlich erst viel später zum Raucher mutierte und diese Altherren-Sendung als Kind nicht wirklich prickelnd fand und eigentlich auch nie gesehen habe.

Fast nie.


Kuckuck, hier oben bin ich!


Middle Spotted Woodpecker

So sieht er also aus, der geile Mittelspecht.

Woher ich das weiß?

Ich bin doch der beste Vogelbestimmer in meiner Straße!

So mancher wird jetzt denken, den gibt's doch auch in unserem Garten, der kommt sogar ans Futterhaus und manchmal hämmert der auch auf der Dachrinne rum und so weiter. Nein, Kinners, das ist dann in den allermeisten Fällen der ähnlich aussehende Buntspecht (siehe Bild oben), den man auch in Emden überall sehen und jetzt im Frühjahr auch hören kann. Wohnt man aber unmittelbar am Ihlower Forst oder an einem anderen Wald, in dem der Mittelspecht vorkommt, dann kann es tatsächlich geschehen, dass er am Futterplatz auftaucht und am Meisenknödel nascht.

Der Mittelspecht ist nämlich, im Gegensatz zum großen Bruder, ein echter Waldvogel, der sich keineswegs mit Gärten oder Hofgehölzen in der Krummhörn oder in Emden oder in Aurich zufriedengibt. Darüber hinaus ist er ein Standvogel, der das ganze Jahr, wahrscheinlich sogar sein ganzes Leben, im einmal bezogenen Revier verbringt.

Trotzdem muss es wohl zu (nachbrutzeitlichen) Zugbewegungen (der Jungvögel) kommen, denn irgendwie hat dieser Vogel ja die meisten isoliert liegenden Waldgebiete Ostfrieslands besiedelt. Eine Begegnung auf dem Emder Wall erscheint in meinen Augen nicht völlig unmöglich, für eine dauerhafte Ansiedlung aber kommt dieser "Baumstreifen" natürlich nicht infrage.

Im Vergleich mit dem Buntspecht ist der Mittelspecht also deutlich anspruchsvoller!

Und der Ihlower Forst ist von ihm keineswegs flächendeckend besiedelt worden, wohl aber der größte Teil des Waldes. Nach welchen Kriterien er seine Reviere auswählt, ist aber bis heute nicht bis ins letzte Detail geklärt. Nach Literaturangaben mag er grobborkige Bäume wie Eiche, Esche und Erle (warum steht er dann eigentlich auf die Hainbuche?), und auch ein hoher Anteil an Totholz ist wichtig für die Ansiedlung dieses Vogels. Insgesamt bevorzugt er also Bereiche mit Urwaldcharakter, wie man sie in modernen Staats- und Privatforsten kaum mehr finden kann, weil auch in der Forstwirtschaft, der Name sagt es bereits, der Profit stets an erster Stelle steht.

Hier zum Beispiel fand ich keinen Mittelspecht. Die Bäume waren wohl noch zu jung, und Totholz gab es hier auch nicht:


Auch hier, in einem "aufgeräumteren" Bereich mit Rotbuchen, gab es keinen Mittelspecht, aber rechts im Hintergrund kann man einen von zwei Bauwagen des Waldkindergartens Ihlow erkennen:

Zwei Gruppen treiben tagtäglich ihr Unwesen im Wald. 

Wie man mir erzählte, sind diese Kinder bei jedem Wetter draußen, selbst bei Sturm, Dauerregen und Eiseskälte, sodass die Bauwagen so gut wie nie genutzt werden. Kinder, die statt eines herkömmlichen Kindergartens einen Waldkindergarten besuchen, profitieren in vielfacher Hinsicht davon. Eine stark verbesserte Motorik wie auch ein ausgeprägteres Immunsystem sind nur zwei Beispiele dafür, wie man in wissenschaftlichen Untersuchungen herausgefunden hat. Gefördert wird aber auch die Kreativität der Nachwuchsostfriesen, müssen sie doch zum Spielen mit dem auskommen, was der Wald ihnen anbietet. 

Nix mit lackierten Bauklötzen aus China und so weiter... ;-)

Der Ihlower Waldkindergarten hat bereits sein zehnjähriges Jubiläum hinter sich; das Konzept, das ursprünglich aus Dänemark stammt, hat sich längst auch bei uns in Deutschland etabliert.


Hier kann man eine Pause einlegen, wenn man seine Stulle nicht im Stehen essen möchte:




Steinzeitliche Borkenmalerei an einer Rotbuche:

Stone Age art ;-)

Die Bedeutung dieser interessanten Zeichen hat man bis heute nicht entschlüsseln können. Doch vielleicht stehen die beiden Großbuchstaben M und S für Mittelspecht, was dieses Vorkommen im Ihlower Forst in ein völlig neues Licht rücken würde.

Achtung, ein trommelnder Buntspecht:

Im Gegensatz zum Mittelspecht sucht der Buntspecht im Frühjahr immer wieder abgestorbene Äste auf, um sein so typisches und weithallendes Trommelgeräusch verlauten zu lassen. Beide Geschlechter trommeln fleißig, da gibt es keinen Unterschied. Die Länge sowie die Schlagfrequenz des Trommelwirbels geben darüber Auskunft, welche Spechtart da gerade lautstark auf sich aufmerksam macht.

Hübscher Rippenfarn (rechts und links) sowie mehrere noch junge Douglasien:

Deer Fern 

Und wenige Minuten zuvor  war hier auch noch eine Waldschnepfe aufgeflogen!

Ich sehe diese so attraktiven Vögel grundsätzlich erst dann, wenn ich sie unbeabsichtigt aufgescheucht habe.

Im Ihlower Forst gibt es neben einheimischen Baumarten eben auch einige Fremdlinge. Vor allem die Douglasie, die ursprünglich aus dem Westen Nordamerikas stammt, dominiert, wie auch im Egelser Wald, ganze Bereiche. Oft stellt diese recht schnellwüchsige Art auch die jeweils höchsten Bäume eines Waldes. Und auch der aktuell höchste Baum Deutschlands ist eine Douglasie. Sie heißt Waldtraut, ist 90 Jahre alt, 65 Meter hoch und steht in Freiburg im Breisgau.

Gegen die höchste Douglasie, die jemals in Nordamerika gefunden werden konnte, ist sie allerdings ein Zwerg, denn die maß (angeblich) unglaubliche 133 Meter!

Ich mag die Douglasie irgendwie, weil ihre zerriebenen Nadeln so angenehm nach Zitrusfrüchten duften. Wenn ich an einer vorbeikomme, kann ich es mir meist nicht verkneifen, ein paar Nadeln abzuzupfen. An warmen und windstillen Tagen im Sommer kann man díesen Duft aber auch wahrnehmen, ohne dem Baum allzu sehr auf die Pelle zu rücken.

Der älteste Baum im Ihlower Forst ist übrigens diese Stieleiche. Unglaubliche 450 Jahre hat sie auf dem Buckel:

450 years old English Oak at Ihlower Forst

Woher ich das weiß?

Die Eiche hat es mir zugeflüstert!

Das bedeutet, dass dieser Borkengreis bereits 50 Jahre vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges aus einer Eichel geschlüpft sein muss. Aus einer Eichel, die im vorausgegangenen Herbst nicht von einem Schwein gefunden wurde, denn zur damaligen Zeit trieben die Bauern ihre Hausschweine (und anderes Vieh) zur Vollendung der Mast in den Wald, wo sich die Tiere den Bauch mit Eicheln und Bucheckern vollschlagen und so eine fette Speckschicht für den nahenden Winter anlegen konnten. Den erlebten sie aber meist gar nicht mehr, weil sie zuvor geschlachtet wurden.

Diese extensive Form der Bewirtschaftung eines Waldes bezeichnet man als Waldweide (Hute), die daraus entstehende Waldform nennt man entsprechend Hutewald. In Deutschland findet man diese Bewirtschaftungsform kaum noch (ist nicht rentabel), in den Mittelmeerländern aber werden gebietsweise auch heute noch Haustierherden in die Eichenwälder geschickt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Extremadura in Spanien. Einige Vogelarten, wie Wiedehopf, Blauracke, aber auch der Mittelspecht, profitier(t)en davon.


Zurück zum Mittelspecht.

Wahrscheinlich handelte es sich bei dem oben gezeigten Individuum um ein Männchen, doch sicher sein kann man sich da nicht, sehen die Geschlechter bei dieser Art doch nahezu identisch aus, und die Weibchen sollen hin und wieder auch singen, obwohl das bei den meisten Vögeln eigentlich ausschließlich Männersache ist.

Übrigens fand ich auch eine Höhle des Mittelspechts.

Es ist die untere der beiden:

Middle Spotted Woodpecker's apartment

Woher ich das weiß?

Ein Mittelspecht ist hineingschlüpft...

Die obere Höhle dürfte vom Buntspecht stammen. Der unterschiedliche Durchmesser der Öffnungen ist zumindest ein Indiz dafür. Am Tag der Aufnahme aber machten sich Kleiber an ihr zu schaffen.

Und auch das folgende Bild zeigt eine ältere Buntspecht-Einraumwohnung, die inzwischen von Kohlmeisen übernommen wurde:































Great Spotted Woodpecker's home

Um das Ganze hier abzurunden, soll nicht unerwähnt bleiben, dass man in Ostfriesland fünf Spechtarten beobachten kann. Nimmt man den Wendehals hinzu, sind es sogar sechs!

Den schwarzen Schwarzspecht (z. B. im Egelser Wald, fehlt in diesem Jahr aber definitiv im Ihlower Forst), den schwarz-weiß-roten Buntspecht (Mister Überall), den grünen Grünspecht (nicht häufig, aber zum Beispiel auch in wenigen Exemplaren in Emden vertreten und sogar schon von mir in Rysum beobachtet), den kleinen Kleinspecht (habe ich bislang nur in den Moorbirkenwäldern rund ums Ewige Meer festgestellt) sowie den hier ausführlicher vorgestellten mittelgroßen Mittelspecht.

Im Gegensatz zum wendehalsigen Wendehals, der Ostfriesland ausschließlich als Transitland auf dem Zug in die nordischen Brutgebiete nutzt (war hier früher auch Brutvogel, ist aber längst ausgestorben), brüten alle anderen Arten auch bei uns.


Anderes Thema: Auf den Weiden unmittelbar westlich des Ihlower Waldes stehen immer mal wieder größere Gänsetrupps herum.

Woher ich das weiß?

Ich habe das gesehen.

Auf dem folgenden Bild kann man oben rechts die Turmspitze der Klosterkirche, die eigentlich nur ein stählernes Klosterkirchenimitat ist, erkennen. Sie (oder es) steht mitten im Ihlower Forst, an einem Ort, an dem sich früher ein Zisterzienserkloster befand:

White-fronted Goose

Im Vordergrund landeten gerade ein paar Blässgänse, um sich zwischen all den Kollegen zu verstecken.

Und wenn man sich die Mühe macht, diese großen Trupps nach selteneren Arten durchzumustern, dann kann zum Beispiel eine Kurzschnabelgans dabei herauskommen:

Pink-footed Goose

Natürlich hätte ich mich mehr über eine Zwerggans oder Rothalsgans gefreut, weil mir die beiden Arten noch auf meiner geilen D-Liste fehlen, aber "Pinkys" sind auch immer wieder schön anzusehen, weil sie so hübsch gefärbte Füße haben. 


White-fronted Goose with neckband

Findet man mal keine der selteneren Arten, dann stattdessen vielleicht eine beringte Blässgans. Dieser Vogel zum Beispiel erblickte 2010 das Licht dieser aus Sicht einer wilden Gans eher grausamen Welt.

Im Januar 2011 hat man ihm in den Niederlanden diesen modischen Halsring verpasst, der es Beobachtern wie mir ermöglicht, einzelne Vögel eben auch individuell zu erkennen. Seit Januar 2011 ist diese Blässgans etliche Male an verschiedenen Orten in NL, in Polen und in Deutschland beobachtet und auch abgelesen worden.

Und nach einem Besuch im Kreis Leer im November 2011 ist sie nun also nach etwa dreieinhalb Jahren erstmals wieder in Ostfriesland nachgewiesen worden – und zwar von mir am 19. Februar bei Barstede. Zwischendurch ist diese Gans u. a. in Greifswald gewesen (Oktober 2012), in Brandenburg (Oktober 2013) und vom 20. 12. 2014 bis zum 31. 1. 2015 im Kreis Kleve am Niederrhein.

Und weil diese Blässgans die Sommermonate all dieser Jahre in der Arktis verbracht haben dürfte, vielleicht auf der Taimyr-Halbinsel, um für Nachwuchs zu sorgen, verneigen wir uns jetzt angesichts dieser herausragenden Flugleistungen vor ihr und lassen sie in Ruhe Grashalme essen.

Allgemein möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich nicht so gerne Gänsetrupps nach Raritäten durchkämme, weil die Tiere in den allermeisten Fällen sehr scheu, wenigstens aber nervös sind, wenn man sich ihnen im Wagen nähert. Sobald man die Karre stoppt, spätetens aber, wenn man die Scheibe herunterlässt und Fernglas oder Kamera anhebt, ergreifen die Vögel meist panisch die Flucht. Schuld daran ist nachweislich die rücksichtslose und absolut unsinnige Bejagung dieser Vögel in den letzten Jahrzehnten.

In Ostfriesland und auch anderswo.

Und weil wir ja schon beim Thema Halsringe sind:


Mute Swan with neckband (Foto: Familie Krull/Simonswolde)

Simon Krull aus Simonswolde (das passt ja) informierte mich dankenswerterweise am 31. Januar 2015 per Mail über die zu diesem Zeitpunkt bereits wochenlange Anwesenheit des im Bild gezeigten Höckerschwans im Windpark Simonswolde.

Ich freute mich sehr über die Nachricht, ist dieser Vogel für mich doch kein Unbekannter: klick!

Inzwischen hat mein Kollege Herald Ihnen diesen Schwan etwas näher bei Riepe festgestellt.

Und mal sehen, vielleicht schwimmt der Kerl ja bald wieder auf dem Tief in Emden-Marienwehr, wo ich ihm letztmalig vor fast dreieinhalb Jahren begegnet bin. Und dann hoffentlich wieder in Begleitung einer Partnerin, denn zurzeit scheint er ohne auskommen zu müssen.

roadkilled Gras Frog, for me the first of the season

Zurück zum Ihlower Forst.

Dort fand ich diesen plattgefahrenen Grasfrosch, der auch ganz gut zum Titel dieses Beitrages passt. Der Kerl hatte außerordentliches Pech, denn er wurde auf einem Waldweg überfahren, der für Fahrzeuge eigentlich gesperrt ist. Ich selbst habe dort bis heute jedenfalls noch nie ein Auto gesehen, aber Reifenspuren um den Frosch herum waren eindeutige Hinweise darauf, dass ihn jemand übersehen hatte.

Ich fand den Frosch am 15. 2., also recht früh im Jahr, wenn man so will, und in jenen Tagen hatte es auch noch allnächtlich leichten Frost gegeben, sodass der Grasfrosch besser in seinem Winterquartier geblieben wäre.

Was hatte er also dort zu suchen?

Wahrscheinlich wollte er einfach nur einmal in seinem Leben der Erste sein...


* Das Bild ganz oben ist ein Nachtrag und zeigt einen anderen Mittelspecht, den ich am 7. 3. 2015 im Ihlower Forst fotografieren konnte.