Freitag, 5. Oktober 2018

Endlich wieder Gelbbrauen-Laubsänger

Meine Fresse, in den vergangenen Wochen hatte ich wirklich kein Glück mit tollen Beobachtungen.

Ich will aber nicht behaupten, dass am Ende sogar noch Pech hinzukam.

Heute Morgen dann platzte der verfickte Knoten endlich.

Ich besuchte mal wieder den Parkplatz am Diekskiel, um dort nach Seltenheiten zu spähen. Und tatsächlich sollte ich endlich auch mal wieder fündig werden. 

Insgesamt war es ein schöner Morgen mit Bodennebel und zunächst auch noch wenig Wind. Gleich bei meiner Ankunft hörte ich unzählige Buchfinken und Bergfinken rufen. Auch Kohlmeisen und Singdrosseln waren stark vertreten. Die Büsche waren wirklich prall gefüllt. Neue Trupps kamen an und fielen ein, andere setzten ihre Reise nach Südwest fort und zogen ab. 

Vogelzug zum Anfassen!

Und natürlich erhoffte ich mir auch mindestens einen Gelbbrauen-Laubsänger

Im vergangenen Jahr sah ich den ersten bereits am 25. September. Damals hatte es zuvor eine länger andauernde Ostwind-Wetterlage gegeben. In diesem Herbst aber blies der Wind bislang fast ausschließlich aus südwestlichen Richtungen. Wohl vor allem deshalb tauchten die kleinen Vögel aus der sibirischen Taiga im Schnitt deutlich später in Mitteleuropa und auch in diesem Blog auf als in 2017.

Heute waren es gleich zwei Individuen, die ich zwischen anderen Vögeln im (leider noch viel zu) dicht belaubten Buschwerk entdecken konnte. 

Eines davon konnte ich gerade eben noch knipsen: 






happy to find one more time one of these tiny guys from Siberia. Unfortunately Yellow-browed Warblers are always restless and in a hurry 

Ich hatte wirklich viel Glück, dass es überhaupt mit diesem Bild geklappt hat. 

Denn es hätte nicht viel gefehlt und der kleine Kerl wäre gerade noch rechtzeitig – also so aus seiner Sicht – aus dem Sucher geflattert.

Wenn ihr auf dieser Seite sucht, werdet ihr viel Hintergrundinformation über den Gelbbrauen-Laubsänger finden. Ich will mich heute Abend nicht wiederholen und verzichte deshalb auf Ergänzendes zu dieser Art. 

Hier die Büsche vom Diekskiel vom Deich des NSG Leyhörn aus gesehen:


shrubbery at so called Diekskiel parking lot, where at least two Yellow-browed Warblers showed up this morning

Diese wolligen hellen Dinger da im Vordergrund sind fruchtende Strandastern, die im Deichvorland weite Bestände bilden und, wenn sie ab August ihre zartrosa Blüten in den ostfriesischen Himmel recken, viele Touristen und natürlich auch mich begeistern. 

Menschen mit etwas Fantasie werden auf den ersten Blick die exponierte Lage des Parkplatzes unmittelbar am Deich der Emsmündung erkennen. Im Schutze der Dunkelheit ziehende Vögel, die sich auf dem Weg von Nordost nach Südwest befinden, haben am Diekskiel eine letzte Möglichkeit, in dichtem Gebüsch Unterschlupf zu finden, bevor es eine oder mehrere Nächte später über die weite Ems nach NL und schließlich weiter Richtung Iberische Halbinsel geht.

Sturm: 


stormy days

Das Bild entstand an der Leyhörn-Seeschleuse an einem Tag, an dem der Wind wirklich alles gab. 

Ich schaute morgens auf See hinaus und fand immerhin einen jungen Basstölpel, den ich wegen der großen Distanz aber leider nicht fotografieren konnte.

Schnell noch ein männliches Schwarzkehlchen vom Manslagter Nacken: 

male Stonechat

Und dann gibt es jetzt noch den hier:

suddenly there was the team bus of a very famous, almost notorious football club  ;-)

Ja, Kinners, da staunte Onkel Frank nicht schlecht, stand da an der Schranke zum NSG Leyhörn doch tatsächlich der Mannschaftsbus des SV Meppen, also das Transportmittel eines der geilsten Clubs der gesamten Republik! 

Ich hielt einen Ausflug der Mannschaft für möglich, doch tatsächlich seht ihr auf dem Bild weder Drittliga-Dribbelkönige noch schmarotzende Spielerfrauen, nein, es sind ganz normale Menschen, die sich das schicke Vehikel für einen Tag ausgeliehen hatten, um mal eben anne Küste zu düsen. 

Für ein leckeres Fischbrötchen oder so.