Freitag, 13. November 2020

Dies und das (Teil 6449,941)

Och, der trotzige Donald erkennt das Ergebnis der US-Wahl nicht an und möchte nicht aus dem Weißen Haus ausziehen.

Muss er das denn?

Ich meine, Joe Bidens Sohn ist doch längst groß. Ich gehe also davon aus, dass der neue Präsident allein mit seiner Jill einziehen wird. Das wiederum bedeutet, dass in der riesigen Hütte noch genug Platz übrig bleibt für den orangefarbenen Donald.  

Man könnte eines der vielen Zimmer im Obergeschoss freischaufeln und für ihn herrichten. Mit Carrera-Bahn und einer ganzen Puzzle-Armada, damit erst gar keine Langeweile aufkommen und der kleine Donald erst gar nicht auf dumme Gedanken kommen kann. Spiele sollten natürlich auch nicht fehlen; Monopoly wäre wohl ein Muss. Oder man richtet im Weißen Haus gleich eine perfekte Kopie des Oval Office ein und lässt den gelbhaarigen Donald in dem Glauben, er sei nach wie vor der amtierende Chef aller US-Amerikaner. 

Ich denke, es ginge ihm dann gleich viel besser.

Jedenfalls sollte man nicht zu hart mit dem Bengel ins Gericht gehen.

Moin Kinners!

Achtung, es folgt Erfreuliches: 

























almost Pole! The famous VfL Osnabrück is going to be a Bundesligist next year (table published with permission of Kicker)

Wer hätte das noch vor Saisonbeginn erwartet?

Also dass der geile VfL Osnabrück mal ganz oben in der Tabelle stehen würde. Man kann sich nur wundern. In der kommenden Saison geht es dann schon gegen die Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach sowie gegen die unsympathischen Bayern und so weiter. 

Um das zu erreichen, müsste die Mannschaft jetzt nur noch jedes Spiel bis Saisonschluss gewinnen. 

Kein Problem, oder? 

Nach der sinnfreien Länderspielpause (kein Zweitligist hat etwas mit Länderspielen zu tun) geht es gegen den FCN, der sich zurzeit im Keller der Tabelle versteckt. 

Doch Vorsicht! 

In der Vergangenheit hat sich der VfL immer dann besonders schwergetan, wenn es gegen eben solche Kellerkinder und somit gegen das vermeintliche Kanonenfutter der Liga ging. Dann wurden die Punkte nicht selten einfach weggeschenkt, sogar an der Brücke. 

Aufbauhilfe und so weiter. Ihr wisst, was ich meine.

Bedanken möchte ich mich artig beim Kicker, der mir das Zeigen dieser wunderschönen Tabelle in meinem Blog gestattet hat!

Oh, kein Vogel:
























Deer Fly in my vehicle

Ende Oktober machte diese Hirschlausfliege eine Pause vom anstrengenden Lausfliegen-Leben in meinem Wagen.

Ich war überrascht, denn diese Beobachtung gelang mir am Deich bei Upleward. Dort hätte ich diese Art gar nicht erwartet. Auf der anderen Seite leben auch in der Marsch genügend Rehe, die eine gesunde Lausfliegen-Population mit ihrem Blut versorgen können. 

In Waldgebieten sind Hirschlausfliegen aber viel häufiger. Und in der Vergangenheit ist es schon des Öfteren vorgekommen, dass mich eines dieser Biester angesteuert hat, um mich komplett auszusaugen. Als Lausfliege hält man mich wohl für ein Reh oder einen Damhirsch oder so. 

Doch glücklicherweise funktionieren die Geschmacksrezeptoren der Hirschlausfliege ausgezeichnet. Rasch bemerkt sie ihren Irrtum und startet wieder durch, um sich dann ein passenderes Opfer zu suchen.

Und das ist auch gut so.

Ein Meerstrandläufer:


Purple Sandpiper

Der Vogel ließ sich am 30. Oktober auf dem Deckwerk bei Pilsum blicken und zeigte sich mir gegenüber wenig scheu.

An diesem Ort hatte ich den Meerstarndläufer nie zuvor beobachtet, sehr wohl aber ein einziges Mal an der Knock, also noch weiter flussaufwärts. Normalerweise überwintert man als Meerstrandläufer aber auf den Inseln und dort vor allem auf Bauwerken des Küstenschutzes wie Molen oder Buhnen. Doch auch in Norddeich sowie an der Seeschleuse des Leyhörn kann man diese Art ein ums andere Mal bestaunen.

Das Bild entstand übrigens unter schwierigen Bedingungen. Es war stürmisch und zappenduster an diesem Tag. Weil das Wasser im Hintergrund aschfahl war, musste ich satte zwei Blenden überbelichten, um dem Vogel etwas Farbe einzuhauchen und nicht etwa ins Schwarze absaufen zu lassen. 

Buchfinken zogen am 1. November in großer Zahl über dem Rysumer Nacken nach Süden:








migrating Chaffinches

Obwohl es dort an diesem sonnigen Tag von Menschen nur so wimmelte, war ich der einzige Zeitgenosse, der das spektakuläre Auftreten von Kleinvögeln überhaupt bemerkte.  

Drei Buchfinken:



Auf dem folgenden Bild hat sich den Buchfinken ein Bergfink (ganz rechts) angeschlossen:


Brambling (right) with Chaffinches

Kinners, ein ganz besonderer Pilz für euch: 




Common Stinkhorn

Wenn ihr einen Spaziergang macht und es plötzlich nach Aas duftet, dann muss da nicht zwingend ein totes Tier im Gebüsch herumliegen. 

Es kann sich nämlich auch um die berüchtigte Stinkmorchel handeln. Dieses Exemplar und zahlreiche weitere fand ich Ende Oktober auf nur schütter mit Strandhafer bewachsenen Flächen auf dem Rysumer Nacken und dort wiederum direkt an der Emsmündung. 

Hübsch, oder?


one Fly of the Dead (below) and other Blow Flies consume the spore-bearing so called gleba

Auf dem Stiel steht hier eine fette Friedhofsfliege, während sich weiter oben einige Blaue Schmeißfliegen an der so genannten Gleba gütlich tun. 

Diese dickflüssige Masse enthält die Sporen des Pilzes. Die Fliegen nehmen sie auf und sorgen so für die Verbreitung der erfinderischen Stinkmorchel. Zwischen den beiden Fotos, die denselben Pilz zeigen, lagen übrigens nur wenige Stunden. Ihr könnt euch also vorstellen, was da in der Zwischenzeit losgwesen sein muss, so fliegenmäßig und so weiter.  

Die Stinkmorchel ist nicht selten, kommt aber meist eher in Waldgebieten vor, wo einem ihr Duft im Herbst in die Nase steigt, ohne dass man den Verursacher überhaupt zu Gesicht bekommt. Und dieser Duft ist einzigartig. Mit ein bisschen Erfahrung weiß man sofort, dass es eben der Pilz ist, der ihn verströmt, und nicht etwa ein Kadaver. Ich habe diese Erfahrung. Und jede Schmeißfliege auf der Welt ganz bestimmt auch. 

Es ist aber nicht etwa so, dass eine hochschwangere Schmeißfliege auf einen geeigneten Eiablageort spekuliert, wenn sie eine Stinkmorchel wittert, sondern einfach eine saisonale Delikatesse. Das sieht man auch schon daran, dass es an einer Stinkmorchel nie zur Eiablage kommt.

Dem Pilz ist das egal; sein Fortbestand ist gesichert.

Im Reich der Pflanzen (Pilze bilden bekanntlich ein eigenes Reich), das sei hier noch schnell angefügt, gibt es Arten, die noch einen Schritt weitergehen. In dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin, gab es einen Nachbarn, der in seiner Freizeit gerne botanisierte. Seine Leidenschaft war u. a. das Fotografieren heimischer Pflanzen. Darüber hinaus zog und züchtete er in einem Gewächshaus in seinem Garten diverse Exoten. Vor allem Kakteen hatten es ihm seinerzeit angetan, aber auch Pflanzen aus vielen anderen Familien. 

Als kleiner Steppke verbrachte ich viel Zeit sowohl in diesem Garten als auch im Gewächshaus. Ich fand das einfach superspannend! Und der ältere Mann hat mir damals viel beigebracht, wofür ich ihm noch heute dankbar bin, auch wenn er längst verstorben ist. 

Die aus meiner kindlichen Sicht absoluten Brüller waren damals zwei Arten aus der Gattung der Aasblumen: Stapelia variegata und S. grandiflora. Beide sind leicht zur Blüte zu bringen. Und beide verströmen einen durchdringenden Geruch nach Aas, wenn sie blühen. Doch nur Stapelia grandiflora (eine hübsche Pflanze, fragt Frau Google) imitiert anscheinend dermaßen perfekt (Geruch, Färbung, Behaarung), dass eine Schmeißfliege, kaum dass sie sich niedergelassen hat, mit der Eiablage beginnt. 

Ich habe das damals oft gesehen und war fasziniert. Tatsächlich bringt den Fliegen der Besuch einer solchen Blüte rein gar nichts. Denn es gibt für sie nichts zu holen. Und auch die Larven sterben nach dem Schlupf den Hungertod. 

Nur die Planze profitiert, weil sie von den Insekten bestäubt wird. 

Kurz: Eine Symbiose sähe anders aus.

Ein Kleiner Fuchs genoss die wärmende Novembersonne auf dem Rysumer Nacken:


this Small Tortoiseshell enjoed the November sun

Diese weibliche  Große Heidelibelle tat es ihm am selben Tag und am selben Ort gleich:


female Common Darter

Auch eine männliche Herbst-Mosaikjungfer düste da noch durch die überraschend laue Novemberluft, doch die wollte sich nicht von mir knipsen lassen.  

Auch Kohlmeisen ziehen:


this Great Tit did not really hesitate, before she tried to cross the Ems estuary

Dieses Individuum und einige seiner Kollegen zögerten nicht lang und flogen mutig auf die weite Emsmündung hinaus – nur um dann wieder umzukehren. Das passierte nicht nur einmal, nein, es passierte so oft, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, den Vögeln bei ihren Versuchen, den Fluss zu überqueren, hinterherzuschauen.

Und auch diese vier Wiesenpieper, die am 8. November auf dem Zaun des Gassco-Geländes standen, stammten sehr wahrscheinlich aus dem Norden:



Meadow Pipits

Pech gehabt:


this Robin did not watch for the traffic before crossing the road

Kinners, das passiert ganz schnell, wenn man als Rotkehlchen nicht auf den Straßenverkehr achtet.  

An diesem Tag, es war der 17. Oktober, herrschte auf dem Rysumer Nacken rund ums Restaurant Strandlust wieder einmal reges Menschentreiben. 

Zwei Passanten im Partnerlook habe ich für die Ewigkeit in einem Bild festgehalten:


terrorism

Die Hunde sahen tatsächlich auch identisch aus, so von der Rasse her.

Es folgt ein alltägliches Bild, wie man es nach solchen Tagen auf dem Rysumer Nacken vielerorts schießen kann:


packaged dog poop, littered by brainless people

Ja, die Hirnlosigkeit kennt wirklich keine Grenzen!

Erst packen sie die Hundekacke ein, dann werfen sie die Beutel weg, obwohl es inzwischen einige Mülltonnen in der Nähe des Parkplatzes gibt. Ich bin jetzt dafür, dass das Abhacken von Händen wiedereingeführt werden sollte. Zumindest bei bestimmten Vergehen, die aus meiner Sicht alles sind, nur eben keine Bagatelle. 

Oh, ein Miniraubwürger:


Long-tailed Tit

Natürlich ist das eine süße Schwanzmeise, die zusammen mit einem Dutzend Kollegen durch die Gebüsche auf dem Rysumer Nacken marodierte. So sahen das jedenfalls die vielen Insekten und Spinnen, die den winzigen Vögeln mit den langen Schwänzen zum Opfer fielen. 

Pech gehabt (Teil 2):



aonther Anoplotrupes stercorosus impaled by Great Grey Shrike

Ich sag's immer wieder: Passt besser auf euch auf!

Dieser Mistkäfer hat offensichtlich all meine Warnungen einfach in den Wind geschlagen. Wahrscheinlich hielt er sie für neunmalklug. Und das da oben kommt dann dabei heraus. Ein Raubwürger hat ihn erbeutet und aufgespießt. 

Clowneske Ohrenlerchen auf dem Deckwerk bei Pilsum:


Shore Lark

Irgendwann bekommt diese klassische Art der Salzwiesen und des Spülsaumes mal ihren eigenen Beitrag, soforn es mir jemals gelingen sollte, sie etwa aussagekräftiger zu fotografieren. 

Das ist leider bis heute nicht der Fall gewesen. 

Hier stand eine Ohrenlerche am selben Ort auf einem Schotterhaufen, um die Aussicht zu genießen: 


with Rock Pipits

Die beiden Strandpieper traten als ihre Personenschützer auf.

Ein einzelner Strandpieper ohne Ohrenlerche:


Rock Pipit

Ein anderer Vogel vom selben Tag in Grautönen:


second specimen

In den letzten Tagen habe ich zwischen dem Rysumer Nacken und der Leybucht einige sterbende oder bereits tote Nonnengänse gefunden.

Hier ein in den letzten Zügen liegendes Tier, das sich nicht mehr aufstellen konnte, dafür aber umso heftiger mit seinen Schwingen schlug. Ich habe es gestern in der so genannten Westdeichecke fotografiert:


this Barnacle Goose was dying and maybe infected with the H5N1 or a related virus. The previous days I encountered numerous birds that were either dying or already dead

Der Kampf des armen Vogels war ein aussichtsloser. 

Ja, Kinners, so etwas ist nicht schön anzusehen, aber es handelt sich auch hier um nichts Anderes als Natur. Die kann grausam sein, zumindest aber auf einen Menschen mit Empathie grausam wirken.

Die Goldammer, für mich zusammen mit der Zippammer die hübscheste Ammer unserer Republik, ist in der Krummhörn eher selten, so im Vergleich mit der Geest um Aurich herum, und deshalb zeige ich euch dieses Männchen, das zusammen mit zwei weiteren in den Salzwiesen bei Hamswehrum und unweit des Deiches nach Nahrung suchte. 

Das war gestern:



landscape with pretty male Yellowhammer

In einem der kommenden Beiträge wird es auch um SIE hier gehen:



mystery animal

SIE sollte nämlich eigentlich schon tot sein. 

Wie (fast) alle ihre Geschwister. Doch aus Gründen, die man nur vermuten kann, tut SIE einfach so, als könne ihr der Tod nichts anhaben. 

Wer SIE ist und wo SIE zurzeit wohnt, verrate ich also zu einem späteren Zeitpunkt.

Zu guter Letzt gibt's jetzt das hier:

Dieses Schild prangt an einem Metalltor, das man schon vor Jahren errichtet hat, um bösen Autofahrern den Zugang zu einem Weg zu versperren, der durch einen Teil des Buschlandes auf dem Rysumer Nacken führt und gleichzeitig zu zwei sehr großen Windenergieanlagen. 

Ja, früher bin ich tatsächlich immer da reingefahren, um dem Massenterrorismus am Strand zu entgehen und ein wenig Ruhe zu finden beim Vögelgucken. Und auch heute  noch suche ich diesen Ort ein ums andere Mal auf. 

Ich meine, was soll schon passieren?

Denn selbst wenn man versuchen würde, Corsilein abzutranportieren, weit würde der Abschleppwagen nicht kommen.

Mit trapezförmigen Reifen.