wilde perspektiven

wilde perspektiven

Samstag, 14. Januar 2023

Auf der Suche nach dem Kiefernkreuzschnabel

Ein frohes neues Jahr geht raus an alle lieben Menschen da draußen!

Okay, ein bisschen spät vielleicht, aber besser spät als nie.

Noch nicht zu spät ist es aber für ein Dankeschön!

Ich bedanke mich also artig bei all jenen Besuchern dieser Seite, die die immense Bedeutung meines großartigen Blogs auf der Stelle erkannt und ihn in den letzten zehn Jahren mindestens einmal gelobt haben.

Manche haben eine Botschaft im Gästebuch hinterlassen (auch Frau Dr. A. Merkel hat das ja bereits getan!), andere hingegen die Öffentlichkeit gescheut und mir hinter den Kulissen eine Mail geschrieben.

Und natürlich hat es auch Leute gegeben, die mir in einem persönlichen Gespräch verklickert haben, wie unglaublich gut das, was ich so mache, doch sei. 

Ich meine, man muss sich doch wirklich nicht schämen, wenn man meinen Blog toll findet; mir selbst geht es ja nicht anders!

Die letzte liebe Nachricht im Gästebuch stammt von Reni (aus Brandenburg), die davor von Karin (aus meiner alten Heimatstadt Bramsche), und wiederum davor hat Wiederholungstäter Stefan (aus Aurich) sehr zu meiner Freude seine Freude über meine kleinen Geschichten zum Ausdruck gebracht. 

Danke.

Danke!

Daaaaanke!

Es folgt das Original:


the only true christmas tree

Die geschmacklose Fälschung steht (hoffentlich nicht) bei euch in der Stube herum.  

Doch dazu später mehr.

Vor ein paar Tagen ist mir mal wieder eine dieser unglaublichen Entdeckungen gelungen, wie sie ja für mich so typisch sind:


I found the notorious LIDL-Laugeneckentree

Ganz in der Nähe des Flugplatzes Norddeich, wo sich Damwild und Igel allabendlich eine gute Nacht wünschen, stand er plötzlich vor mir.

Der LIDL-Laugeneckenbaum (im Folgenden LLB)!

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Es war nicht nur meine erste Begegnung mit dieser sagenumwobenen Pflanze, die schon in der Märchengeschichte von Adam und Eva eine tragende Rolle gespielt hat, sie stand auch noch in voller Blüte. Denn das, was ihr da seht, sind nicht etwa die Früchte des LLB, es sind tatsächlich die Blüten. Die Früchte wachsen erst nach der Bestäubung heran, das ist bei allen Pflanzen so, ihr Nullnummern, und sie erreichen nicht selten ein Gewicht von über 40 Kilogramm!  

Hängen besonders viele Früchte an einem einzelnen Baum, dann bricht dieser nicht selten noch vor der Samenreife in sich zusammen und stirbt, was eine erfolgreiche Vermehrung verhindert. Das ist der Hauptgrund dafür, dass diese Art so furchtbar selten ist und eigentlich nur um Norddeich herum vorkommt. 

Es handelt sich hier also um einen echten Endemiten!

Und weil der LLB so selten ist, kann er sich nicht darauf verlassen, dass ein weiteres Exemplar ganz in seiner Nähe steht. Nur deshalb ist er einhäusig, er bestäubt sich darüber hinaus selbst und ist somit nicht etwa auf bescheuerte Insekten angewiesen. 

Eine weibliche Blüte aus der Nähe:




this is not the fruit, but the female flower

Und eine männliche:


male flower

Seht ihr den Unterschied?

Die männlichen Blüten erkennt man daran, dass ihre verwachsenen Kronblätter nur mit einer sesamähnlichen Körnung überzogen sind, bei den weiblichen sind es verschiedene Saaten (LIDL-Sprech). 

In beiden Fällen handelt es sich um umgebildelte (nicht ungebildete) Haare. Über den Sinn dieser Umbildung hat man bis heute nichts Plausibles herausfinden können.

Um den Zusammenbruch dieses besonders prächtigen LLB zu verhindern und so sein kostbares Leben zu retten, habe ich alle Blüten geerntet und verschlungen (sehr, sehr lecker!). Das war meine gute Tat für diesen denkwürdigen Tag, der mich so glücklich gemacht hat.

Falls ihr euch jetzt erinnert fühlt an den hier schon vor vielen Jahren vorgestellten und längst ausgestorbenen Käsebrötchenbaum, dann liegt ihr völlig daneben. Beide Arten sind trotz oberflächlicher Ähnlichkeit nicht einmal ansatzweise miteinander verwandt. Tatsächlich ist der LLB ein Cousin des Unnützen Weihnachtsbaumes, wie man jüngst anhand genetischer Untersuchungen herausgefunden hat. 

Und der Unnütze Weihnachtsbaum (der heißt wirklich so, das ist kein Scherz) ist jedem Bürger dieses Landes gut bekannt!

Er wird nämlich in großen Plantagen angebaut. 

Nur weil viele Menschen so ein Teil für zwei Wochen oder so in ihrem Wohnzimmer stehen haben wollen, nehmen wir der Natur wieder einmal Flächen weg, die sie selbst ganz sicher sinnvoller nutzen und schöner gestalten würde. Da spielt es auch keine Rolle, dass zum Beispiel in sauerländischen Weihnachtsbaum-Kulturen viele Heidelerchen brüten sollen. Eine von Mutter Natur gestaltete Landschaft böte nämlich gleich einer ganzen Vielzahl interessanter Tier- und Pflanzenarten ein Refugium. 

Und mal ehrlich, der Unnütze Weihnachtsbaum ist und bleibt doch nur ein billiges Imitat:

natural artwork – at the end of October 2022 I had a one day trip to so called Knyphauser Wald. After there had been seen tons of Parrot Crossbills almost everywhere in Northern Germany and the Netherlands I tried to find this species in this certain wood, because it is partly dominated by Scots Pine

So sieht echte Kunst aus!

Weniger ist oft mehr, doch niemand nimmt sie wahr.

Sie ist allerdings auch eher flüchtiger Natur. Nein, das stimmt nur zur Hälfte. Eher ist es so, dass man sie nur unter ganz bestimmten Bedingungen sehen kann. Ohne Tau oder in der Nacht herabgeregneten Sprühregen und ohne das von der morgendlichen Sonne spendierte Gegenlicht fiele einem der Baumschmuck gar nicht auf. Nur die winzigen Wassertröpfchen machen die Spinnenkunst sichtbar, doch die lösen sich im Laufe ds Tages in Luft auf.

Spinnen sind also die wahren Künstler. Und ihre Kunst ist bildhübsch, dezent und vor allem ökologisch sauber. 

Wenn der Mensch etwas nachahmt, kommt stattdessen am Ende immer nur Kitsch heraus. Bling, bling und so weiter. Und irgendwann landet die ganze Kacke auf dem Müll – und zwar nicht nur die dürre Tanne –, weil der pflichtbewusste Durchschnittsbürger gerne sinnfreie Traditionen pflegt und darüber hinaus dazu neigt, auch noch dem wirklich blödesten Trend hinterherzuhecheln.

Ja, Kinners, bereits Ende Oktober habe ich dem Knyphauser Wald einen Besuch abgestattet. 

Diesem Besuch vorausgegangen war ein immenser Einflug des eigentlich in der Taiga beheimateten Kiefernkreuzschnabels nach Norddeutschland und den Niederlanden. An der Westküste Schleswig-Holsteins z. B. wurden zeitweilig im Tagesrhythmus Kiefernkreuzschnäbel beobachtet, die nach Süden oder Südwest zogen. 

Der Knyphauser Wald ist insgesamt sehr nadelbaumlastig. Und im Westen des Forstes, das weiß ich natürlich seit Jahren, dominiert die Waldkiefer

Wenn Kiefernkreuzschnäbel in Ostfriesland, so dachte ich logischerweise, dann hier. 

Am ganz frühen Morgen kam ich im Gebiet an:




huaaah, on early morning the dark forest almost scared me to death

Diese Aufnahme eines einsamen Lichtstrahls, der sich seinen Weg durch eine ganze Armada aus dunklen Fichtenstämmen bahnte, entstand allerdings etwas später.

Insgesamt legte ich etwa 18 Kilometer zurück und habe wahrscheinlich keinen Quadratmeter des Waldes ausgespart. 

Gleich zu Beginn meines Gewaltmarsches hörte ich plötzlich tatsächlich die Flugrufe von Kreuzschnäbeln. Wie angewurzelt blieb ich stehen, um zu lauschen, doch Kinners, es waren nur Fichtenkreuzschnäbel, die ich später auch in großer Höhe im Wipfel einer betagten Fichte bei der Nahrungssuche beobachten konnte.

Verfickt.

Dafür gab es unglaublich schöne Spinnenkunst zu bewundern:


spider's art was everywhere

Hier an einer Waldkiefer:



art

Spinnenkunst oder Spinnkunst?

Beides ist richtig. 

Kunst, die von Spinnen erschaffen wird, ist eben Spinnenkunst, und Spinnkunst ist die Fähigkeit vieler Spinnen, Fäden und ganze Netze zu spinnen, wobei längst nicht alle Arten ähnlich talentiert sind. Doch während Spinnenkunst immer die Kunst der Spinnen ist, muss Spinnkunst nicht immer auch mit Spinnenkunst zu tun haben. 

Denn es gibt z. B. auch Falter, deren Raupen großartige Spinner sind. Und deshalb nennt man diese Falter auch Spinner. Der allbekannte und ursprünglich in China beheimatete Seidenspinner aus der Familie der Echten Spinner ist einer dieser Schmetterlinge. Das Produkt seiner Raupe, die Naturseide, ist auch heute noch ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung hochwertiger Textilien.

Kennt ihr den?



a Mold is preying on a Mushroom (likely Amanita spec.)

Überall im Wald wimmelte es von Pilzen, doch die meisten von ihnen waren bereits einem oder gleich mehreren Schimmelpilzen zum Opfer gefallen. 

Dieser Todeskandidat hatte wohl keine rosige Zukunft mehr zu erwarten. Doch um welche Art handelt es sich? Ich hielt ihn zunächst für einen Perlpilz, doch nicht nur die Riffelung am Hutrand schließt diese Art eindeutig aus. Ein Pantherpilz will aber auch nicht wirklich passen. Trotzdem gehe ich auch jetzt noch davon aus, dass es sich um einen Vertreter aus der Familie der Wulstlinge gehandelt hat. Unscharf im Hintergrund sieht man ein Exemplar mit bereits ausgebreitetem Hut.

Über Pilze weiß ich aber nichts, und ich käme deshalb auch nie auf die Idee, sie für Speisezwecke zu sammeln und dann in der Pfanne zu brutzeln. Ich bin ja nicht lebensmüde! Nur die Champignons auf dem Deich traue ich mich in jedem Herbst so zu essen, wie ich sie dort vorfinde. 

Frisch und roh.

Ich ging schließlich weiter und spürte geradezu permanent die Anwesenheit eines Wolfs, doch entdecken konnte ich ihn nicht. 

Dafür aber sah ich das bei den Waidmännern so beliebte Damwild allerorten herumlaufen. Und im Verlaufe des Tages scheuchte ich versehentlich an verschiedenen Stellen im Forst einige Waldschnepfen auf. 

In einer alten Stieleiche im tiefen Osten des Knyphauser Waldes fand ich meinen ersten Mittelspecht für dieses Gebiet überhaupt. Es war ein hübsches Männchen, das auch zweimal rief.

Das folgende Bild zeigt aber ein Weibchen aus meinem Archiv, fotografiert im März 2016 im Ihlower Forst: 




I encountered my very first Middle Spotted Woodpecker in this wood, a male (this picture shows a female taken from the archives and photographed in another forest)

Es folgt ein Männchen, ebenfalls im März 2016 im Ihlower Forst fotografiert:


a male, taken from the archives as well

Bei beiden Vögeln kann man einen Hauch von Zitronengelb auf der Unterseite erkennen.

Im Feld sieht man dieses Merkmal, das der Buntspecht grundsätzlich nicht zeigt, aber nie, da wirken Mittelspechte unterseits reinweiß. Natürlich lassen sich die beiden Arten aber aufgrund anderer Merkmale leicht voneienander trennen. 

Schnell noch ein Weibchen:



the same female

Wieder der Kerl:


the male once again

Und dann sah ich abermals Waldkiefern ohne Ende:



Scots Pine

Es war wieder einmal eine richtige Märchenstimmung an diesem Morgen und an diesem Ort. Ich rechnete jeden Augenblick mit dem Auftreten von Elfen und sonstigen Fabelwesen.

Noch eine:


another pretty Pine

Junge Lärchen standen bleich und geisterhaft in einer Pfeifengras-Fläche herum:


young European Larch

Und wieder Kiefern:



more Scots Pines

Wohin ich auch blickte, ich war sofort fasziniert.

Denn es gab wirklich immer was zu sehen! Oft war es nur eine Frage der Perspektive, ob es sich aus meiner Sicht lohnte, mit der Kamera einfach mal draufzuhalten. Langeweile kam jedenfalls wieder einmal nicht für eine Sekunde auf.

Und bei all der Fotografiererei hatte ich die blöden Kiefernkreuzschnäbel fast schon vergessen. Bis wieder ein Trupp Fichtenkreuzschnäbel über mich hinwegflog und hinter einer Wand aus hohen Bäumen verschwand.  

Ein Kurzauftritt.

Ein vorwitziges Rotkehlchen, das wirklich überhaupt keine Scheu zeigte, tauchte plötzlich zu meiner Rechten auf:



a very confiding Robin suddenly popped up and asked me for a photograph

Ich fotografierte es im durch viele Zweige und Stämme gefilterten Gegenlicht der Morgensonne.

Doch die Bilder sind trotzdem nichts geworden, weil ich mal wieder versehentlich und von mir unbemerkt das armselige Programmwahlrad meiner Kamera verstellt hatte. Das hier gezeigte Foto eines K1-Vogels habe ich erst vor einer Woche an meinem Futterplatz auf dem Rysumer Nacken geschossen. Es zeigt also nicht das Rotkehlchen vom Parkplatz aus dem letzten Bericht, das ja, im Gegensatz zu diesen Indviduum hier, auch adult war.

Rotkehlchen sind grundsätzlich dankbare Fotomotive, wenn man seine Kamera immer im Griff hat, denn es gibt sie überall, und einzelne Individuen sind nicht selten sehr zutraulich. 

Noch mehr Spinnenkunst zum Nulltarif für euch:



Eine Lärche am Wegesrand im zaghaften Sonnenschein dieses diesigen Tages:


Larch

Später, nachdem die Sonne an Kraft deutlich zugelegt und Spidermans Kunstwerke unsichtbar gemacht hatte, tauchten auch noch überraschend viele Libellen auf. 

Ich sah gleich mehrere Gemeine Winterlibellen, die sich entlang der Waldwege im Gras sonnten:



Common Winter Damselfly

Eine Kleine Binsenjungfer (trotz des einfarbigen Flügelmales!) hatte als Ruheplatz ein Stück Totholz ausgewählt:


Small Spreadwing

Und es gab noch sehr viele Große sowie wenige Schwarze Heidelibellen zu sehen.

Ein männlicher Sperber schoss unmittelbar vor mir ganz niedrig über den Waldweg hinweg und löste sich dann blitzschnell wieder in Luft auf:


male Sparrowhawk (taken from the archives)

Das Bild stammt aber auch aus meinem Archiv und zeigt einen Vogel aus dem Ihlower Forst (März 2016).

Regentropfen auf dem Blatt eines mir unbekannten Grases:


waterdrops on a leaf after rain

Auch irgendwie Kunst, oder?

Wenn ich so ein Foto sehe, bekomme ich immer auf der Stelle heftigen Durst. Ich hole mir mal schnell eine volle Wasserpulle.

Da bin ich wieder und zeige euch stolz einen Bonsai im Freiland, kreiert allein von Mama Natur:



looks like a bonsai – I had no luck and did not succeed in finding Parrot Crossbills on this day. But I wasn't disappointed at all, because I spotted so many other different critters this day

Das wäre der richtige Baum gewesen, auf den sich 20 bis 30 Kiefernkreuzschnäbel hätten stellen können. 

Ich will aber ehrlich sein.

Ich habe keinen einzigen Kiefernkreuzschnabel gesehen an diesem Tag im Knyphauser Wald. Ich hätte das auch gleich zu Beginn dieses Beitrages schreiben können, aber dann wäre erst gar keine Spannung aufgekommen.

Seid ihr nun enttäuscht? 

Weint ihr sogar?

Egal.

Es hat wieder einmal "nur" für Fichtenkreuzschnäbel gereicht. Und diese bescheuerten Mistviecher habe ich auch nur aus großer Entfernung beobachten können. Das aber immerhin gleich mehrere Male. 

Und die Forstwirtschaft hat mir zu allem Überfluss auch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kreuzschnäbel suchen nämlich gerne Pfützen auf, um gegen den durch die ölhaltige Kost (Kiefernsamen) verursachten Durst anzutrinken, doch leider hatte man wohl erst kurze Zeit vor meiner stressigen Anreise fast alle Waldwege neu geschottert und eingeebnet, sodass es nicht für eine einzige Pfütze gereicht hat. 

Was für doofe Spielverderber!

So, das war's fast schon wieder. Ich denke, für heute habe ich genug Interessantes geschrieben und meinen Bildungsauftrag somit erfüllt. 

Ihr seid jetzt insgesamt einen gewaltigen Tick schlauer.

Ganz zum Schluss löse ich auf:


kinners, the LIDL-Laugeneckentree was no fake 

Das mit dem LIDL-Laugeneckenbaum ist so wahr wie das Wort eines erfundenen Gottes.

Ihr müsst mir glauben!

Ich bin ein ehrlicher Mensch.

Ich lüge nie.

Nachtrag (noch vor der Veröffentlichung eingebaut): Am 9. Januar juckte es plötzlich wie Sau in meiner linken Armbeuge. 

Ich konnte aber nicht kratzen, weil ich sowohl einen dicken Pulli als auch eine dicke Jacke trug. Es fühlte sich an wie das klassische Jucken nach dem Stich einer Zecke, doch angesichts der Jahreszeit verwarf ich diesen Gedanken sofort wieder, obwohl ich den so speziellen Zecken-Juckreiz eigentlich immer auf der Stelle erkenne. 

Zu Hause zog ich meine Klamotten aus und entdeckte in meiner Armbeuge – eine recht große Zecke! 

Die ungewöhnlich hohen Temperaturen im knappen zweistelligen Bereich etwa seit Monatsbeginn, die hier auch jetzt noch vorherrschen, dürften die sehr frühe Aktivität dieser Zecke ausgelöst haben. Normalerweise treten diese hinerlistigen Blutsauger ab Ende Februar, oft sogar erst im März auf, natürlich immer in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur.

Wenn man im Moor beobachtet oder auf dem Rysumer Nacken und das in den allermeisten Fällen ja auch in kurzen Hosen, dann sind Zecken die logische Folge. Zählen kann ich die Biester, die sich in den vergangenen 40 Jahren auf meinem Körper vorübergehend häuslich eingerichtet haben, längst nicht mehr. Manchmal sind es an einem Tag gleich mehrere Individuen gewesen, doch nie zuvor hatte ich Mitte Januar eine Zecke entfernen müssen!

Auch in diesem Fall hat es sich also um ein ganz besonderes Erlebnis gehandelt.

Allerdings um eines, auf das ich sicher auch hätte verzichten können.