Donnerstag, 3. Oktober 2024

Harmlose Exoten in Ostfriesland

Heilige Vogelkacke!

Neulich habe ich mich richtig was getraut.

Denn nur, wer mutig ist, kann auch gewinnen. 

Was auch immer.

Kinners, ich habe den Beutel meines Staubsaugers gewechselt!

Ich habe ihn behutsam aus dem Gerät herausoperiert und sofort in die Mülltonne geworfen, nur um dann festzustellen, dass ich gar keinen jungfräulichen mehr besitze. 

Für einen Augenblick erwog ich, ihn wieder aus der Mülltonne herauszufischen, quasi zu retten oder gar zu recyceln, doch er war so prall gefüllt, eigentlich sogar steinhart, dass ich diesen Gedanken auf der Stelle wieder verwarf. 

Support the local dealer, so lautet eines meiner Mottos, doch was soll man machen, wenn die Geschäfte der Umgebung entweder gar keine Staubsaugerbeutel im Sortiment haben oder, noch viel schlimmer, eine ganze Reihe, aber eben nur die falschen? 

Kurz: Ich musste mal wieder Kleinanzeigen (Ex-Ebay) bemühen. 

Und es hat gefruchtet, und gleich fünf Beutel waren noch in der angebrochenen Packung enthalten, die mir jemand aus dem fernen Wolfsburg zugeschickt hat, von denen einer bereits erfolgreich seine Arbeit aufgenommen hat. 

Super!

 

Heute gibt es für euch wieder einmal einen zusammengewürfelten Haufen zu bestaunen.

Und zwar bestehend aus Bildern, die ausnahmslos aus dem inzwischen abgelaufenen September stammen:

this Pale Clouded Yellow I found on 24. September 2024 at Campen lighthous. This species occurs annually in Ostfriesland, but numbers are changing from year to year. Pale Clouded Yellow does not overwinter in my region and has to immigrate from the South every year

Am 24. dieses Monats flog am frühen Morgen auf dem Deich zu Füßen des Campener Leuchtturmes eine Goldene Acht vor meinen Stiefeln auf. 

Das Licht war noch nicht zu grell für Fotos, und so legte ich mich mächtig ins Zeug. Und zwar so mächtig, dass ich mit dem Resultat meiner Bemühungen zufrieden sein kann. 

Die Goldene Acht taucht, wie auch der verwandte Wandergelbling (Postillon), alljährlich in Ostfriesland auf, wenn auch in jahrweise sehr stark schwankender Zahl. All meine Begegnungen mit diesen beiden Faltern sind mir in unmittelbarer Nähe zum Deich gelungen, wo die Tiere in schnellem und zielgerichtetem Flug sehr oft nur auf der Durchreise zu sehen sind. 

Ein Suchbild für euch: 


who is hinding here?

Welches Tierchen versteckt sich hier?

Im Laufe dieses Beitrages werde ich immer wieder einen Schritt näher herangehen mit meiner Kamera. 

Nur für den Fall, dass ihr mal wieder blind sein solltet.

Das folgende Bild zeigt einen Schwarm Rehe auf einem Acker bei Hamswehrum:


Roe Deer family. Actually the picture shows a single mother of two children, of which one is melanistic

Eigentlich handelt es sich nicht um einen Schwarm, sondern um eine Familie. 

Nein, das ist auch falsch, denn da fehlt doch der Papa, wie ihr selbst vielleicht schon festgestellt habt. Folglich handelt es sich um eine alleinerziehende Mama mit ihren beiden Blagen, von denen eines etwas dunkler als das andere war und ist. 

Kindererziehung ist bei Rehen ausschließlich Frauensache! 

Der Erzeuger macht sich grundsätzlich unmittelbar nach dem Erzeugen aus dem Staub. Sofort. Und er zahlt auch nichts. Und so weiter. 

Ich nutzte jede sich mir bietende Deckung und pirschte mich näher an die Tiere heran: 


mommi noticed something

Und das funktionierte!

Die Büsche am Wegesrand, hinter denen ich mich versteckte, warfen allerdings noch lange Schatten am frühen Morgen, wie ihr sicher bereits bemerkt habt.

Plötzlich guckte die Mutter (fast) genau in meine Richtung: 














something is strange

Und dann (aus ihrer Sicht) etwas weiter nach rechts: 


what's up?

Ihre Aufmerksamkeit hatte gar nicht mir gegolten, wie ich jetzt erleichtert feststellte, sondern einem eitlen Fasanen-Gockel, der da wie aus dem Nichts die Bühne betrat und auf die Rehe zustolzierte: 


"Don't approach my kids!" mother Roe Deer screamed. "Otherwise I have to kill you!" She had to protect her offspring

"Wenn du meinen Kindern zu nahe kommst, dann drehe ich dir den Hals um, du blöder Vogel!" drohte die Reh-Mama dem Fasan.

Doch der ging einfach weiter, und die Drohung blieb eine leere.

Fehlt nur noch ein Rotfuchs, dachte ich. Dann wäre das Trio komplett. Das Trio, bestehend aus des Lodenträgers Lieblingen. Ein Trio aus Tieren also, die er am liebsten abballert. Okay, ein Quartett, erweitert um Meister Lampe, den Feldhasen, wäre natürlich noch besser gewesen.

Das dunklere Kind schaute dem Fasan verträumt hinterher:


curious 

"Mama, wer war das?" fragte es schließlich.

"Sei nicht so neugierig und iss!" raunte die Mutter ihm nur zu. Vielleicht hatte sie einfach nur schlechte Laune an diesem Tag.

Ich ließ die Rehe Rehe sein und setzte meinen Spaziergang fort. 

Ich glaube, es "vergingen" nur wenige hundert Meter, als mir zwei weitere Rehe vor die Linse trotteten:



another 

Und die standen dann eine ganze Weile auf einem anderen Acker herum: 


thinking about the next step to do

Wäre ich ein Jäger gewesen, hätte ich sie ganz einfach übern Haufen schießen können. 

Rehe sind fast blind, und auch sonst kriegen sie oft nicht allzu viel mit. Doch ich mag diese Tiere und könnte ihnen niemals etwas antun. Und weil die Zahl der Rehe ohnehin nicht zu hoch ist in unserem Land – wer wollte das auch beurteilen –, gibt es eigentlich auch keinen einzigen ersichtlichen Grund, sie zu bejagen. 

Am 3. September spazierte ich eine schmale Straße entlang, erneut zu Füßen des Campener Leuchtturms.

Jemand fluchte ganz in meiner Nähe: "Diese verfickten Scheißmenschen! Müssen alles versiegeln, wirklich jeden einzelnen Quadratmeter, diese Arschlöcher! Ich meine, wie soll ich denn jetzt meine Eier ablegen?"

Beinahe wäre ich auf das weibliche Große Heupferd getreten, das direkt vor mir versuchte, mit seiner Legescheide den Asphalt der Straße zu durchbohren, was natürlich nicht gelingen konnte.

Seht doch selbst:




this female Great Green Bush-cricket tried to lay her eggs  just on a road, but of course did not manage to drill through the bitumen

Hier in Ostfriesland kann man dieses unachtsame Verhalten dieser wenig klugen Tiere vor allem im September sehr häufig beobachten. 

Die meisten der grünen Biester werden dann leider von Autos plattgefahren. Doch in diesem einen Fall ist die Sache gut ausgegangen, denn ich nahm die Schrecke in die Hand und setzte sie an einem sicheren und unversiegelten Ort wieder aus. 

Weitere (männliche) Herbstmosaikjungfern für euch:


Migrant Hawker

Gesehen und geknipst am 26. September am Diekskiel. 

Und noch eine vom selben Ort, aber bereits zwei Wochen zuvor abgelichtet:



another

Achtung, es gibt Neues von meinen possierlichen Bierschnegeln:


adult Cellar Slug in my kitchen  

Laut-, mühe- und scheinbar auch schwerelos gleitet man als Bierschnegel geschwind durch Raum und Zeit – und  durch meine Küche:


same specimen

Während das obige Individuum das Ceranfeld reinigte, kümmerte sich das folgende um die Anrichte: 


another

Vorsicht, Abgrund!


same – these guys are exclusively responsible for my kitchen and cleaning up all surfaces in their daily night shift. Without being paid

Das folgende Bild illustriert eine der unzähligen Reinigungsaktionen der Schneggen, nachdem ich (wieder einmal) Pizza gemacht hatte: 


flower (remains of my pizza dough) is so lecker

Dem Schnegel tief in die Augen geschaut:


same

Auf diesem Quadratzentimeter lohnte sich ein Zwischenstopp zwecks Nahrungsaufnahme aber so richtig:

Es gab dort wirklich was zu holen, denn ich hatte dort reichlich Mehl liegen gelassen, das von der Schnegge ganz in Ruhe aufgegessen wurde.

Und selbst die seit Jahrzehnten von mir als Nudelholz missbrauchte Alsterpulle wurde von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht vergessen:


and even this since many years wrongly as a  rolling pin used old bottle had not been forgotten by my cute slugs

"Braucht ihr noch was?" fragte ich die Schneggen, nachdem ich sie mitten in der Nacht bei ihrer Arbeit überrascht hatte: "Putzlappen oder Spüli?

"Nein!" erklang es im Chor: "Wir erledigen das alles ausschließlich mit unserer geilen Radula!"

Bierschnegel haben übrigens grundsätzlich eine sehr tiefe Stimme, und selbst die Jüngsten hören sich an wie Nick Cave in seinen besten Tagen. 

Aus der Nähe: 



same specimen dealing with his damned hard job

Die noch sehr junge Zitterspinne möchte auch von euch beachtet werden. 

Um mal einen vermeintlich besseren und fotogeneren Untergrund zu bekommen, habe ich mal eines der Alttiere auf meinen Schreibtisch gestellt: 


cleaning my desk

Eine gute Idee war das aber nicht, wie ihr sehen könnt, aber nicht etwa wegen des von der Schnegge hinterlassenen Schleims.

Den kann man einfach wegwischen. 

Diese bescheuerten Lichtreflexionen machen alles kaputt! Die Oberfläche meines Schreibtisches ist einfach zu glatt und glänzend für solche Herausforderungen. 

Zu guter Letzt gibt es jetzt noch eines der Jungtiere (Jahrgang 2024), das in dieser Nacht bodennah unterwegs war:  




a juvenile, born few weeks ago somewhere in my kitchen

Ihr seht, da ist kein Staubkörnchen auf dem Foto zu sehen. 

Die Schneggen ganz allein machen das, denn ich nehme grundsätzlich keinen Putzlappen in die Hand.

Schnegel wirken übrigens immer total tiefenentspannt.

Ich wette, sie bekommen nie einen Herzinfarkt. Bei mir sieht das anders aus, weil ich mich immer so oft aufregen muss, aber auch wegen der Spekulatius, die ich mir gerade reinziehe. Die von ALDI und die von Borggreve (ohne Ei!) aus der Grafschaft Bentheim. 

Die schmecken am besten. 

Mit Abstand.

Erneut das Suchbild, aufgenommen aus etwas geringerer Entfernung:


who is hiding here (bit closer)?

Und, seid ihr schon fündig geworden?

Kleiner Tipp: Das Bild enthält neben dem Tierchen selbst auch noch einen weiteren Hinweis auf die gesuchte Art!

Na, wen habe ich zu Beginn des Monats September auf diesem Weg entdecken können?


who did I have an encounter with on this dirt road?

Auflösung folgt. 

Oh, eine Schwatte Heidelibelle:


male Black Darter – this species is a fairly rare species at so called Diekskiel

Dieses Männchen schoss ich am stürmischen und bedeckten 3. September am Diekskiel ab. 

Es war die für mich einzige Schwatte Heidelibelle des Jahres in der Krummhörn!

Auf dem Rysumer Nacken kann man sie häufiger, aber keineswegs häufig sehen. Und ob sie dort überhaupt brütet, weiß ich nicht einmal. In den Mooren der Geest ist diese Art, quasi der Panther unter den heimischen Heidelibellen, aber ein echter Massenartikel. 

Am 18. September wimmelte es nicht nur auf dem Rysumer Nacken von Tagpfauenaugen:



on 18th September I noticed tons of European Peacock at Rysumer Nacken

All diese hübschen Falter mussten erst kurz zuvor geschlüpft sein. 

Bei diesen Tieren handelt es sich um die so genannte 2. Generation, die jetzt noch einige Wochen herumfliegen, schließlich aber einen geschützten Ort aufsuchen wird, um dort zu überwintern. Auf dem Rysumer Nacken habe ich diese Art im Winter immer mal wieder in den riesigen und rostigen Entwässerungsrohren finden können. Die mit zusammengeklappten Schwingen ausgezeichnet getarnten Falter hängen dort dann wie Fledermäuse unter der Decke.

Ein Einzeltier:


a single specimen

Ebenfalls auf dem Rysumer Nacken sah ich am 19. September diesen hübsch kontrastreich gezeichneten Tigerschnegel, der es aber leider saueilig hatte und partout nicht für mein Bild stillhalten wollte:  



Leopard Slug

Vielleicht war da auch einfach nur ADHS im Spiel. 

Noch eine Goldene Acht für euch: 


another Pale Clouded Yellow from a different spot, photographed on a differend day

Dieses Individuum sah ich am 27. September in der Nähe des Pilsumer Leuchtturms. 

Das Gras war an diesem Morgen noch taunass, und weil die geile Sonne die einzelnen Wassertropfen mit ihren geilen Strahlen röntgenmäßig durchleuchtete, seht ihr jetzt all die hübschen und kreisförmigen Lichtreflexionen um den Schmetterling herum. 

Ich mag das!

Ob ihr das mögt, ist mir egal.

Das Individuum von ganz oben noch einmal, aber mit etwas mehr Abstand:


same as above

Wieder das Suchbild:


who is hiding here (Part 3)

Wenn ihr jetzt nicht fündig werdet, dann solltet ihr den Termin beim Augenarzt auf keinen Fall weiter aufschieben. 

Dann ist es ernst!

Nur so als Tipp. 

Und für den Fall, dass ihr schon so alt wie ich sein solltet, kann eine Lesebrille nicht schaden. Mit ihr im Gesicht könnt ihr dem Monitor deutlich dichter auf den Pelz rücken. 

Das hilft, ich weiß das. 

Am 19. September sah ich ein Rudel Hohltauben auf einer Leitung bei Hamswehrum stehen: 


Stock Dove having fun and swinging on a wire on a windy and foggy morning

Die Vögel hatten sichtlich Spaß daran, im Nebel hin und her zu schaukeln, war es doch auch ganz schön windig an diesem Morgen.

Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Spaß macht. 

Eine Biberratte auf Abwegen: 


Nutria exploring tidal mudflats

Diesen Nager, der bekanntlich ursprünglich aus Südamerika stammt, sehe ich in den letzten Jahren immer häufiger.

Und, wíe man hier sehen kann, an den gewagtesten Orten! Das Biest lief weit hinaus ins Watt und kann wirklich froh sein, dass sein Ausflug am Ende doch noch gut ausgegangen ist, denn es hätte ja auch zufällig ein Seeadler auftauchen können. 

Dann hätte das Nutria-Leben ein jähes Ende gefunden. 

Das, der oder die Nutria ist übrigens kein Schädling und müsste deshalb auch gar nicht bekämpft werden. Aus ökologischer Sicht ist dieses Tier völlig unbedenklich, weil es keine heimischen Arten verdrängt, aber natürlich werden die Wasserbauingenieure unter uns das ganz anders sehen. Wasserbauliche Schäden sind aber keine ökologischen. 

Und nur darauf kommt es meiner Meinung nach an. 

Das gilt übrigens auch in selbem Maße für den Bisam, der aus dem Norden der Neuen Welt stammt. Der verspeist vor allem im Winter auch gerne mal Süßwassermuscheln, aber die vielen Arten unter diesen Muscheln, die in unserer Republik sehr selten geworden sind, sind nicht etwa wegen des Bisam selten geworden, sondern wegen der Wasserbauingenieure, die unsere Fließgewässer so verändert haben, dass es für viele Tierarten, keineswegs nur Muscheln, einfach nicht mehr reicht.

Und damit sind wir wieder bei unserer geilen Spezies angekommen. Denn nur der Mensch bringt alles durcheinander, er ganz allein treibt das weltweite Artensterben immer weiter voran, ohne mit der Wimper zu zucken. 

Aber das heute nur so am Rande. 

Wie leichtsinnig kann man sein?


another foraging on a field approximately 60 meters away from the next melioration ditch

"Bist du nicht ganz dicht?" rief ich laut ins Outback. 

Da hielt sich doch, wieder bei Hamswehrum, glatt ein Nutria mitten auf einem Acker auf und futterte sich den Bauch voll. 

Ich ging näher heran, weil ich den Eindruck hatte, dass das Tier schwerhörig war. Und erst als ich bis auf etwa zehn Meter herangekommen war, eilte der, die oder das Nutria Richtung Graben, der sich in ener Entfernung von etwa 60 Metern befand.

Im Galopp:


he did escape :-) 

Auf einer Trabrennbahn hätte man ihn, sie oder es auf der Stelle disqualifiziert.

Die zwei Rotwangen-Schmuckschildkröten von Upleward sind auch noch da:


still present – these two Red-eared Slider have lived in a small pond at Upleward already for years

Ich hatte sie hier schon mal vor zwei oder drei Jahren vorgestellt. 

Und in diesem Jahr immer mal wieder gesehen, aber nie fotografiert, was ich neulich aber nachgeholt habe. 

Bald werden sie gleich für mehrere Monate abtauchen und den Winter sicher am Grund des Gewässers verbringen, um im kommenden März wieder aufzutauchen und sich auf dem Floß zu sonnen.

Wie gehabt.  

Am 12. September sah ich gleich sechs hübsche Rostgänse, die ein goldgelbes Stoppelfeld ansteuerten: 




Ruddy Shelduck becomes more and more common, but has not bred in Ostfriesland yet (as far as I know)

Diese eigentlich in den Steppen Zentralasiens und im Südosten Europas beheimatete Art breitet sich auch in Deutschland immer weiter aus. Und ich begrüße das, richtet doch auch die Rostgans keinen wirklichen Schaden an. Für mich ist sie übrigens die attraktivste Entenart überhaupt, obwohl ja eigentlich alle Entenarten ziemlich geil aussehen. 

Wenig später kamen noch ein paar Nilgänse angeflogen: 


Egyptian Goose

Auch die Nilgans ist keine Katastrophe!

Immer und immer wieder habe ich mir von Touristen, die mich gerne volllabern, wenn ich entlang des Deiches unterwegs bin, anhören müssen, wie schlimm diese Halbgans sich doch anderen Wasservögeln gegenüber verhalte. 

Qintessenz: "Wo sich die Nilgans ausbreitet, verschwinden alle anderen Entenvögel."

Das ist an sich schon falsch, denn die Nilgans breitet sich in Deutschland gar nicht aus. Die Nilgans ist längst überall angekommen. 

Kurios ist diese Aussage aber auch deshalb, weil ich hier in Ostfriesland, wie zuvor auch schon im Raum Osnabrück, noch nie Konflikte zwischen Nilgänsen und anderen Entenvögel beobachten konnte. Alle brüten ganz friedlich nebeneinander am selben Gewässer. Selbst wenn die Weibchen ihre Kinder führen, kommt es dem Anschein nach nie zu Konflikten mit anderen Arten. Von einer Verdrängung diverser Entenvögel durch die Nilgans kann also überhaupt nicht die Rede sein. 

Oft habe ich mich gefragt, wie solche Gerüchte oder gar Märchen – um nichts anderes handelt es sich hier – entstehen konnten. 

Ein Erklärungsversuch: Rost- und vor allem Nilgänse sind streng territorial! Artgenossen werden während der Brutzeit lautstark und vehement aus dem Revier vertrieben. Es geht dann sogar so dermaßen turbulent zu, dass selbst völlig naturferne Menschen, die in der Regel absolut nichts mitbekommen, wenn sie draußen sind, diese Streitigkeiten weder übersehen noch überhören können. 

Und sie dann falsch interpretieren. 

Hinzu kommt, dass sie statt meines Blogs die Tagespresse verfolgen. Und das geht gar nicht, denn in allen anderen Medien außer diesem hier wird nahezu bundesweit gegen die Nilgans und viele andere Tiere gehetzt, nicht selten auch von Jägern, deren Berichte viele Tageszeitungen völlig unkritisch übernehmen. Und das nicht erst seit heute. Und was geschrieben steht oder gar in der Glotze läuft, das muss natürlich auch wahr sein, so denken solche Bürger bestimmt. Und so saugen sie ihr Wissen auf und geben es ungeprüft an Dritte und Vierte weiter.

In einer Hinsicht kann die Nilgans allerdings tatsächlich Probleme schaffen, nämlich dann, wenn es um die Wahl des Nistplatzes geht. Der Erfolg dieser Art in Europa und zunehmend auch in Nordamerika ist wohl auch eine Folge ihrer völligen Anspruchslosigkeit bzw. Plastizität bezüglich des Nistplatzes. Als Nilgans ist man kräftig und abgebrüht. Da kann man auch schon mal ein besetztes Greifvogelnest okkupieren und den Eigentümer in die Flucht schlagen. Das habe ich selbst schon einige Male beobachten können, und in allen Fällen sind die Leidtragenden Mäusebussarde gewesen. In anderen Regionen werden aber auch die Nester vom Rotmilan besetzt, wie ich aus sicherer Quelle weiß, und das ist natürlich nicht so prickelnd. Einen Vorwurf kann man der Nilgans aber nicht machen, ist sie doch nicht auf eigenen Schwingen nach Europa gelangt.

Und weil die Nilgans auch eine Schwäche für Baumhöhlen und Nistkästen hat, kommt es auch immer wieder zu Konflikten mit Eulen, Hohltauben, Dohlen und Turmfalken! Letzteres habe ich mal bei Aurich beobachten können. Damals war es hin und her gegangen, mal stand die Nilgans im ausgefaulten Astloch einer alten Stieleiche, wenig später wieder der Turmfalke. 

Und so weiter. 

All diese Arten sind aber deutlich kleiner als die Nilgans. Konflikte kann man also leicht verhindern, wenn man bei der Herstellung von Nisthilfen auf die richtige Größe des Einflugloches achtet. 

So, Kinners, wen habe ich am 3. September 2024 auf diesem deichnahen Weg bei Hamswehrum beoachtet?



this is the place, where I found my very first ...

Genau, es war diese grüne und sehr große Raupe: 


Convolvulus Hawk Moth's caterpillar – a lifer!

Ich sah sie von links nacht rechts krabbeln und wusste auf der Stelle, wer sie war:


same

Es war die Raupe eines Windenschwärmers!

Sie war ausgewachsen und befand sich auf dem Weg zu einem geeigneten Verpuppungsplatz. 

Aber selbst dann, wenn sie den gefuinden haben sollte, sterben wird sie ohnehin, denn die Raupe des Windenschwärmers kann unseren mitteleuropäischen Winter nicht heil überstehen. Und das gilt auch für die Puppe.   

Der Windenschwärmer, einer der größten Falter Europas, fliegt alljährlich aus Südeuropa und vor allem Afrika zu uns ein. Nicht selten tauchen diese fliegenden Zigarren auch in Gärten auf, wo sie nach Einbruch der Dunkelheit die Blüten tiefkelchiger Zierpflanzen besuchen, um ihren Nektar zu schlürfen. Das kann man sogar hören, wenn man in einer lauschigen Nacht auf der Terrasse sitzt, zwei Alster trinkt und nicht ganz so taub ist wie ihr da draußen blind. Die Geschmacksrichtugen Phlox, Ziertabak, Petunie sowie Seifenkraut und ganz vieler anderer Arten sind bei diesem Falter sehr beliebt. 

Und es werden bei einem solchen Besuch Mittel- oder gar Nordeuropas auch Eier abgelegt von den hochschwangeren Weibchen. Und zwar vor allem an Ackerwinde, aber auch an der noch häufigeren Zaunwinde. In diesem Sommer müssen überdurchschnittlich viele Falter nach Mitteleuropa gelangt sein, denn das Netz ist voll von entsprechenden Fotos. Und natürlich gibt es auch zahlreiche Bilder von Raupen, die letztendlich das Resultat dieses Einfluges sind. Auch in Ostfriesland sind mindestens zwei ausgewachsene Windenschwärmer fotografiert worden, einer bei Freepsum, ein weiterer bei Wiesedermeer. 

Die Dunkelziffer dürfte aber sehr viel höher sein. 

Zwei weitere imposante Arten, die wie der Windenschwärmer aus dem fernen Afrika stammen, sind in diesem Sommer ebenfalls etwas häufiger in Deutschland beobachtet worden, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist, aber natürlich immer noch deutlich seltener als der Windenschwärmer. 

Gemeint sind der Totenkopfschwärmer und der Oleanderschwärmer und somit zwei Arten, die mir noch auf meiner nicht geführten Liste fehlen. Leider treten beide so selten in unseren Breiten auf, dass die Wahrscheinlichkeit, ihnen im Laufe eines langen Lebens nicht ein einziges Mal zu begegnen, sehr hoch ist!

Nochmal die Windenschwärmer-Raupe:



same

Ihre Mama hatte sich zuvor für die Eiablage ein perfektes Plätzchen ausgesucht. 

Denn auf der einen Seite des Weges wuchs die Zaunwinde, auf der anderen die Ackerwinde. 

Oh, ein junger Steinschmätzer:


Northern Wheatear

Diesen Vogel, der noch Reste des Jugendkleides trug, sah ich Anfang September auf dem Deckwerk bei Manslagt herumturnen.


same

Er stammte von den Inseln. 

Das ist wohl fast immer der Fall, wenn es sich um solch noch ganz junge Individuen handelt. Der Steinschmätzer hat in den 16 Jahren, die ich inzwischen hier lebe, nicht ein einziges Mal zwischen Emden und Norddeich gebrütet.

Und ich kenne meine Ecken. 

Leider werden auf Ornitho.de immer wieder Brutpaare gemeldet oder gleich ganze Familienverbände, kurioserweise aber nie durch Bilder belegt. Dafür aber immer aus Gebieten, die ich selbst nahezu täglich besuche, und von Menschen, die man einfach nicht ernst nehmen kann. Man kann brütende Steinschmätzer nämlich nicht übersehen oder, wenn sie singfliegen, überhören. In einem Fall berichtete mir jemand von einer Steinschmätzer-Familie bei Pewsum. Weil diese Beobachtung erst am Vortag getätigt worden war, bat ich diesen Menschen darum, noch einmal hinzufahren und nachzusehen und vor allem Fotos zu schießen. Ich bat ihn auch deshalb darum, weil ich verhindern wollte, dass sich diese Geschichte von brütenden Steinschmätzern in Ostfriesland abseits der Inseln irgendwie festsetzt. Denn dass das Unsinn war, wusste ich sofort – und sagte das auch.

Kurz: Es hat sich um Schafstelzen gehandelt!

Ein inzwischen glücklicherweise ausrangierter Ranger erzählte mir vor Jahren mal was von brütenden Steinschmätzern auf der Schillbank bei Campen. Die Vögel hätten dort Höhlen in Tanghaufen gegraben. Ich meine, was soll man zu solchen Geschichten noch sagen oder schreiben? Ich meine, dieser Typ ist wirklich bekannt dafür, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.

Das ist die Grundvoraussetzung für die geile Jägerprüfung!

Belegbilder gab es natürlich keine, obwohl dieser Mensch eine Linse besitzt, die länger ist als er selbst. Und weil ich in besagtem Frühjahr mindestens zweimal pro Woche auf der Schillbank unterwegs gewesen war, übrigens zusammen mit dem Kollegen des ausrangierten Rangers, konnte ich eine Steinschmätzer-Brut auf der Stelle hundertprozentig ausschließen. 

Quatsch, das konnte ich auch so.

Man kann auch mit etwas Glück gleich mehrere Jungvögel beisammen sehen, manchmal sogar noch im vollständigen Jugendkleid. Und darauf fällt dann wirklich jeder rein. An der Seeschleuse des Leyhörn ist mir das in der Vergangenheit schon mehrfach gelungen. Aber es ist nie ein Altvogel dabei gewesen, dafür aber immer mindestens ein farbberingtes Individuum, und diese Farbringe bekommen Steinschmätzer schon seit Generationen auf Norderney verpasst. Diese Jungvögel tauchen auf dem Kontinent übrigens frühestens ab Mitte Juli auf, und zwar ohne dass es zuvor verdächtiges Verhalten von Altvögeln gegeben hat. Wenn solche Jungvögel hier auftauchen, sind sie immer bereits voll flugfähig!

Sie sind einfach plötzlich da.

Kurz: Nie, also nicht ein einziges Mal, habe ich hier auf dem Festland balzende, singende oder gar fütternde Steinschmätzer gesehen. Nicht ein einziges Mal, obwohl ich an wirklich jedem Tag draußen bin. Und ich weiß, wie sich revieranzeigende Steinschmätzer verhalten, weil ich quasi mit ihnen aufgewachsen bin. 

All das hatte ich hier in der Vergangenheit mindestens schon einmal geschrieben, doch leider muss ich diese Zeilen immer mal wieder in einen Bericht einbauen, weil sich an der Situation des Falschmeldens nicht nur auf Ornitho.de grundsätzlich nichts ändern will. 

Dass wir einander nicht missverstehen, Kinners, jeder kann sich mal vertun. Ich bin da wahrlich keine Ausnahme. Aber wenn man Bilder macht, so wie ich es grundsätzlich zu tun pflege, dann kann man Zweifler zum Schweigen bringen oder, falls man sich vertan hat, auf eine Lösung des Rätsels hoffen. Einfach keine Fotos zu schießen, kann jedenfalls keine Lösung sein, wenn es um Feststellungen geht, die vom Regelmäßigen abweichen. 

Und das ist auch so ein Punkt: Viele Leute wissen gar nicht, was ungewöhnlich ist in welcher Region.  

Ich lasse mich übrigens jederzeit und gerne eines Besseren belehren! Wer mir zwischen Emden und Norddeich nur ein brütendes Paar zeigen kann, dem spendiere ich eine Kiste Bier oder Alster oder Mineralwasser oder einen Karton H-Milch oder ein silbernes Tablett mit 20 Käsebrötchen und einer halben Pizza vom Vortag. 

Nur ein Paar!

Ab 2025. 

Falsch, ich wäre schon mit einem einzelnen Vollgesang vortragenden Männchen zufrieden. Geht raus und guckt, und so furchtbar schwer kann es ja nicht sein, einen singenden Steinschmätzer zu finden, wenn man all den Meldungen auch nur ansatzweise Glauben schenken kann.

 

Schade, dass Vögel nicht sprechen können: 






same

Und den ganzen Müll, den bestimmte Leute erzählen oder melden, mit einem Satz widerlegen. 

So, Kinners, es ist Zeit für das Auflösen des letzten Rätsels dieses Beitrages: 



there is a Box Tree Moth standing on the post box. And there is a box tree right underneath this post box. This was funny

Am 24. September 2024 kam ich von einem Ausflug ins Outback nach Hause und fuhr mit meinem geilen Auto auf den Hof. 

Dabei passierte ich, wie immer, meinen Briefkasten. Im Vorbeifahren werfe ich stets einen Blick auf das rostige Teil, um zu sehen, ob Post da ist. Die lugt nämlich fast immer frech aus dem Schlitz hervor, weil der Postbote es immer eilig hat und keine Lust, den Briefkasten auch noch zu öffnen und dann wieder zu schließen. Post war an diesem Tag keine da, dafür aber ein Falter, den ich auf Anhieb bestimmen konnte, weil er so einzigartig ausschaute.  

Ich schaltete den Motor aus, schnappte mir meine Kamera, öffnete ganz langsam die Fahrertür, ohne das Tier aus den Augen zu lassen, stieg noch langsamer aus und ging dann wie in Zeitlupe um mein Auto herum, um nicht direkt am Kasten vorbeigehen zu müssen. Ich meine, ich wollte den Schmetterling natürlich auf keinen Fall aufscheuchen. 

Der stellte nämlich, wie die Raupe des Windenschwärmers, einen Lifer für mich dar!

Wie sich später herausstellte, war die ganze Vorsicht völlig unbegründet gewesen. Denn nachdem ich meine Bilder geschossen hatte, öffnete ich den Briefkasten ganz langsam, um sicher zu gehen, dass darin auch wirklich keine Post enthalten war, doch den Schmetterling kümmerte das gar nicht. 

Er blieb einfach stehen.

Ein Foto:


my very first Box Tree Moth

Es war ein Buchsbaumzünsler!

Diese Art tritt in zwei verschiedenen Farbmorphen auf, einer einheitlich dunklen, die mir gar nicht auffallen würde, weil sie wie so viele andere Falter aussieht, und einer unverwechselbaren weißen mit einem dunklen Saum, die ich sehr ansprechend finde. 

Der Buchsbaumszünsler ist ein Neubürger in Europa, ein so genanntes Neozoon. 

Seine ursprüngliche Heimat befindet sich in China, Japan, Korea und Russland, aber auch in Teilen Indiens. Man vermutet, dass er über den Pflanzenimport nach Europa verfrachtet worden ist. In Deutschland wurde er erstmalig 2006 beobachtet, in den Niederlanden 2007 und im Vereinigten Königreich 2008. Längst dürfte der Buchsbaumzünsler nahezu ganz Mittel-, West- und Osteuropa besiedelt haben. Und inzwischen hat man ihn auch in Nordamerika nachweisen können, in Kanada zum ersten Mal 2018 und im Osten der USA 2021 (Quelle: Wikipedia)

Dass die Art tatsächlich über Pflanzenimporte eingeschleppt werden kann, ist zum Beispiel für Südrussland belegt. Im Rahmen der Vorbereitung der Winterspiele in Sotschi im Jahr 2014 hat man sich den Falter nämlich über Buchsbaum-Importe (Buxus sempervirens) aus Italien ins Land geholt. Dort haben die Raupen dann nur ein Jahr später die Bestände der dort heimischen Buchsbaumart Buxus colchica entlaubt (Quelle: Wikipedia). 

Hätten die Spiele in Sotschi zehn Jahre früher stattgefunden, wäre es nicht zu diesem Debakel gekommen, weil es damals sehr wahrscheinlich noch gar keine Buchsbaumzünsler in Europa gegeben hatte.

Ich selbst hatte diesen Falter vor meinem Fund nur von Bildern her gekannt und wegen der einzigartigen Zeichnung und Färbung auch auf der Stelle erkannt. 

Im Falle des Suchbildes hatte ich von einem Hinweis auf die richtige Art geschrieben. Gemeint war der Buchsbaum im Topf, der gleich neben dem Briefkasten steht. Auch jetzt noch. Zumindest der Vorgarten meiner Vermieterin besteht zu einem beträchtlichen Teil aus kubistisch zurechtgestutzten Buchsbäumen, einige weitere finden sich hinterm Haus. Ihr wisst das nicht, aber der Garten meiner Vermieterin gleicht einem Friedhof wie ein Ei dem anderen. Fehlen nur noch irgendwelche Grabsteine oder Kreuze oder rote Lichter, die nach Einbruch der Finsternis für eine schaurige Beleuchtung sorgen. 

An so einem Ort fühlt man sich als Buchsbaumzünsler wie zu Hause. 

Gefunden hatte ich ihn um 14:33 Uhr. Im Laufe des Tages führte ich etliche Kontrollen durch, aber erst am späten Abend, so gegen 21:00 Uhr, war das Biest verschwunden. Vielleicht hat es in der darauffolgenden Nacht viele Eier abgelegt, und vielleicht schlüpfen aus diesen Eiern ganz viele Raupen. Und ich hoffe inständig, dass dieses Raupenheer dem Friedhofambiente im Garten meiner Vermieterin endlich ein Ende setzt. 

Lieber heute als morgen.

Sofort. 

Noch ein Foto vom Falter: 


close up

Aufgenommen zu einem Zeitpunkt, als sich die Sonne bereits hinterm Haus meiner Vermieterin verabschiedet hatte. 

Der Buchsbaumzünsler kann im Garten meiner Vermieterin keinen Schaden anrichten, wie ich bereits oben aufgezeigt habe. Grundsätzlich stellt er aber natürlich eine Bedrohung für den Buchsbaum dar, der in einer wilden Variante sogar vereinzelt auch noch in Deutschland, vor allem aber in Süd- und Westeuropa vorkommt. Der Falter gilt längst als etabliert, loswerden wird man ihn kaum mehr können. Und so bleibt nur die Hoffnung, dass echte, also wilde Buchsbäume ihm irgendwie "entkommen" können, was aber nicht sehr plausibel klingt. 

Auch hier hat der einzige Schädling des Planeten wieder seine Finger im Spiel gehabt, ist das Verschleppen von Tier- und Pflanzenarten über den gesamten Globus doch die logische Folge des Welthandels. Ich bin mir aber sicher, der Mensch wird sich, wie immer, aus der Verantwortung stehlen. Denn es ist viel leichter, irgendeinen Schuldigen zu präsentieren, statt nach echten Lösungen zu fahnden und sich am Ende vielleicht selbst etwas vorwerfen zu müssen.

Meine Vorschläge auch hier: Rotfuchs, Kormoran, Wolf und alle Gänse dieser Welt. Sie sind es, die man im Buchsbaumzünsler-Gate zur Rechenschaft ziehen sollte. 

Ein Scherz.

Aber mit ernstem Hintergrund.

Kinners, wir befinden uns fast schon wieder am Ende eines abermals sehr wertvollen Beitrages. Für einen kurzen Merksatz reicht die Zeit aber noch: Lieber ein Buchsbaumzünsler am als Rechnungen im Briefkasten. 

 

Mein Staubsauger läuft jetzt wieder wie geschmiert. 

Und für die fünf Beutel habe ich nur fünf Euro bezahlt. 

Insgesamt!

Die Saugkraft meines Saugers hat sich mit einem Mal verzehntausendfacht. Ich muss jetzt immer mit weit ausgestrecktem Arm saugen, um zu verhindern, dass ich selbst in den Sog gerate und im Beutel verschwinde. 

Und das Teil furzt jetzt auch nicht mehr diese trockenen und staubigen Furze, die ein sofortiges Aufreißen aller Fenster und Türen und ein Eintreten aller Mauern und Wände erforderlich gemacht haben in der Vergangenheit. Das stimmt mich sehr glücklich. Trotzdem war ich erstaunt darüber, dass der Beutel so schnell so dermaßen steinhart geworden war, denn ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich ihn erst vor gar nicht allzu langer Zeit mühselig eingebaut hatte. 

Ich meine, das muss gerade mal vor sechs Jahren gewesen sein, kurz nach meinem Einzug. 

Und was lehrt uns das?

Kinners, das Kopfrechnen ist auch nicht eure Stärke, oder?

Fünf Beutel à sechs Jahre.

Das bedeutet, dass ich mir nie wieder Staubsaugerbeutel kaufen muss. 

Scheiß auf alle local Dealer!

 

Eine Frage bleibt zum Schluss: Warum besitzt ein Ceranfeld eigentlich so viele Punkte?